Ein PR-Pitch oder Media Pitch ist ein wichtiges Element der Pressearbeit. Doch was verbirgt sich genau hinter diesen Begriffen, und wie kann man Journalisten wirklich von seinen Themen überzeugen? Es gibt einige entscheidende Aspekte, die Sie unbedingt beachten sollten. In diesem Artikel erfahren Sie, was einen guten Pitch ausmacht und wie Sie ihn gezielt einsetzen, um Ihre Story in die Medien zu bringen.
Kurze Definition vorab: Was ist ein PR-Pitch oder Media Pitch?
Im Kontext von PR und Medien bedeutet ein Pitch speziell den Vorschlag einer Geschichte oder eines Themas, das an Journalisten oder andere Medienvertreter herangetragen wird, mit dem Ziel, eine Berichterstattung darüber anzuregen. Es geht also darum, einen überzeugenden Vorschlag zu „werfen“, den der Empfänger „fängt“.
Die Begriffe PR-Pitch und Media Pitch werden dabei oft synonym verwendet. Während der PR-Pitch häufig im Kontext der klassischen Pressearbeit von Unternehmen oder PR-Agenturen steht, wird der Begriff Media Pitch oft breiter verwendet und umfasst auch andere Formen der Medienansprache, wie beispielsweise Influencer oder digitale Kanäle. Beide haben jedoch das gleiche Ziel: Aufmerksamkeit erzeugen und eine Berichterstattung initiieren.
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Warum ist ein PR-Pitch so wichtig?
Journalisten werden täglich mit Informationen überschwemmt. Pressemitteilungen, E-Mails, Telefonanrufe – die Konkurrenz um Aufmerksamkeit ist riesig. Ein durchdachter und gut formulierter Pitch kann daher den entscheidenden Unterschied machen.
Stellen Sie sich selbst die Frage: Warum sollte ein Journalist gerade Ihre Geschichte aufgreifen?
Genau hier setzt ein Pitch an. Er ist Ihr Schlüssel, um aus der Masse herauszustechen und einen nachhaltigen Eindruck zu hinterlassen.
Wie lang soll ein Pitch sein und wie soll er aufgebaut werden?
Ein Media Pitch sollte kurz und prägnant sein – maximal 150 bis 200 Wörter. Journalisten und andere Medienvertreter haben wenig Zeit, daher müssen Sie sofort für Aufmerksamkeit sorgen und die wichtigsten Informationen direkt auf den Punkt bringen.
Der Aufbau sollte klar strukturiert sein:
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Einleitung: Beginnen Sie mit einer personalisierten Ansprache und einem starken Aufhänger, der Interesse weckt.
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Hauptteil: Stellen Sie Ihr Thema oder Ihr Angebot kurz vor und erklären Sie, warum es relevant ist. Nutzen Sie Nachrichtenfaktoren, um den Mehrwert für den Journalisten und seine Zielgruppe zu verdeutlichen.
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Schluss: Bieten Sie weiterführende Informationen oder eine Kontaktmöglichkeit an und fordern Sie zu einer Reaktion auf, etwa durch ein Angebot für ein Interview oder ein persönliches Gespräch.
Soll der Pitch direkt in der E-Mail stehen oder als Anhang verschickt werden?
Ein Pitch sollte immer direkt in der E-Mail stehen und nicht als Anhang verschickt werden. Journalisten öffnen ungern Anhänge von unbekannten Absendern, da dies zeitaufwendig ist und Sicherheitsrisiken birgt. Der Text im E-Mail-Body sollte klar und übersichtlich sein, idealerweise durch kurze Absätze und einen leicht lesbaren Schreibstil.
Die wichtigsten Aspekte eines erfolgreichen PR-Pitches
1. Kenntnis des Empfängers
Haben Sie sich jemals gefragt, wie oft Journalisten Inhalte erhalten, die nicht zu ihren Interessen oder ihrem Medium passen? Einer der größten Fehler in der Pressearbeit ist mangelnde Recherche.
Ein erfolgreicher Pitch beginnt immer mit der Frage: Wer ist mein Ansprechpartner?
Nehmen Sie sich Zeit, um den Journalisten und das Medium, für das er schreibt, zu analysieren:
- Welche Leser erreicht das Medium?
- Welche Themen behandelt der Journalist/Redakteur?
- Hatten Sie bereits Kontakt?
Ein Pitch, der klar aufzeigt, warum das Thema genau für diesen Journalisten relevant ist, hat deutlich höhere Erfolgschancen. Manchmal lohnt es sich einfach das persönliche Gespräch zu suchen, um das Interesse im Vorfeld zu sondieren.
2. Ein starker Aufhänger
Der erste Satz Ihres Pitches entscheidet über Erfolg oder Misserfolg. Wie können Sie die Aufmerksamkeit des Journalisten sofort fesseln? Hierbei hilft ein starker Aufhänger, der Neugierde weckt.
3. Aktualität und Timing
Ein Pitch muss zeigen, warum das Thema wichtig ist und warum es gerade jetzt relevant ist. Aktuelle Ereignisse, Trends oder Jahrestage können Ihnen helfen, Ihren Pitch zeitlich einzuordnen.
Beispiel: Wenn Sie ein neues Produkt im Bereich Elektromobilität vorstellen, könnten Sie auf die Zulassungszahlen von Elektrofahrzeugen oder eine stattfindende Fachkonferenz und Expertenmeinungen Bezug nehmen.
4. Eine klare Botschaft
Was genau möchten Sie vermitteln? Ein Pitch darf nicht verschwommen oder zu komplex sein. Konzentrieren Sie sich auf eine Hauptaussage und formulieren Sie diese so klar wie möglich. Ein Journalist sollte nach dem Lesen Ihres Pitches genau wissen, worum es geht und warum er sich damit befassen sollte.
5. Authentizität und Zurückhaltung
„Unser Produkt ist die innovativste Lösung auf dem Markt und wird die Welt verändern!“ – schlechter geht es kaum noch.
Vermeiden Sie übertriebene Werbesprache oder abgedroschene Floskeln. Journalisten schätzen Sachlichkeit und Authentizität. Zahlen und Fakten (untermauert durch Studien oder Expertenmeinungen) sind aussagekräftiger als Werbefloskeln.
Was sind die No-Gos in PR-Pitches?
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Massenaussendungen: Journalisten erkennen sofort, ob ein Pitch generisch ist oder persönlich gestaltet wurde.
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Fehlender Nachrichtenwert: Themen ohne Aktualität oder Relevanz für die Zielgruppe des Mediums werden kaum Beachtung finden.
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Zu lange Pitches: Niemand hat Zeit, lange E-Mails zu lesen. Kommen Sie auf den Punkt und vermeiden Sie unnötige Details.
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Werbesprache: Journalisten suchen interessante Geschichten, keine Werbung.
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Druck oder Nachhaken: Ungeschicktes Nachfassen bei Journalisten hinterlässt einen schlechten Eindruck.
Sind Sie bereit für Ihren Media Pitch?
Ein erfolgreicher PR- oder Media Pitch ist weit mehr als nur ein kurzer Text. Er ist das Ergebnis intensiver Vorbereitung, kluger Strategie und persönlicher Ansprache.
Fragen Sie sich bei jedem Pitch: Würden Sie selbst diesen Inhalt als Außenstehender interessant finden?
Wenn Sie diese Frage mit einem klaren „Ja“ beantworten können, stehen Ihre Chancen gut, Journalisten zu überzeugen.
Denken Sie daran: Es geht nicht nur darum, Ihre Botschaft zu vermitteln, sondern auch darum, eine Beziehung zu den Medien aufzubauen. Ein Pitch ist der erste Schritt – und mit etwas Geschick und Geduld können Sie damit viel erreichen.