openPR Recherche & Suche
Presseinformation

Bundesdeutsche Flüchtlingspolitik und ihre tödlichen Folgen (1993-2014)

20.04.201519:31 UhrPolitik, Recht & Gesellschaft
Bild: Bundesdeutsche Flüchtlingspolitik und ihre tödlichen Folgen (1993-2014)

(openPR) *22 Jahre Recherche und Dokumentation des staatlichen & gesellschaftlichen Rassismus*

Die jetzt 22 Jahre umfassende Dokumentation ist ein Spiegelbild der menschenverachtenden Lebensbedingungen, denen Flüchtlinge, Asyl­bewerber_innen und Menschen ohne Papiere in Deutschland ausgesetzt sind. Anhand der vielen Einzelgeschehnisse (circa 7000) wird der gesetzliche, behördliche und gesellschaftliche Druck deutlich, der auf die Betroffenen kollektiv wirkt, und den nur die wenigsten unbeschadet überstehen können.



Es sind nicht nur die restriktiven Rahmenbedingungen, die die bundesdeutschen Asylgesetze vorgeben und in denen die Flüchtlinge gefangen sind, es sind auch und vor allem Mitarbeiter_innen der Ämter, der Polizei, der Abschiebeknäste, medizinisches Personal bis hin zum Verwal­tungs- und Bewachungspersonal in den Flüchtlingslagern, die oft mit Allmachtsgebaren, Willkür, Schikane, Erpressung, Rechtsbruch oder purer Gewalt gegen die Schutzsuchenden vorgehen. Dies ist auch eine Folge des rassistischen Konsens' von Staat und Gesellschaft, der vor 22 Jahren zur faktischen Abschaffung des Asylrechts führte: zu geschlossenen Grenzen, Schutzverweigerung, Verhinderung von selbstbe­stimmtem Leben durch Diskriminierung, Entmündigung, Ausgrenzung und Kriminalisierung – und in letzter Konsequenz zum Rausschmiß aus der BRD.

Die derzeitige Proklamierung einer "Willkommens-Kultur" durch dieselbe rassistische Politik kann angesichts der Realität der hier lebenden Flüchtlinge nur als Hohn bezeichnet werden.

Einige Beispiele aus der aktualisierten Dokumentation:
13. Juni 13: La Ceiba in Honduras. Victor Osório Turcios (42) stirbt nach der Abschiebung, weil seine Medikamente zu Ende sind. 9. Januar 14: Der Tamile Y.A. schluckt 40 Tabletten seines Psychopharma­kons. 20. Januar 14: Im Mittelmeer ertrinken zwei erwachsene und vier min­derjährige syrische Flüchtlinge, die zu ihren Verwandten in der BRD wollten. 3. Februar 14: Eine Afghanin (25) schluckt eine Überdosis ihres Psychophar­ma­kons. 8./9. Februar: Ghayeb Y. (33), Kurde aus Syrien, schneidet sich an Arm und Oberkörper auf. 11. Februar 14: Ahmad J. (43) aus Libyen stirbt im Asylheim durch unterlassene Hilfeleistung. 20. Februar 14: Der Iraner Kahve Pouryazdani (49) übergießt sich mit Benzin und stirbt den Feuertod. Februar 14: Sharif X. (21) versucht, sich mit einem Rasiermesser zu töten. 11. März 14: Eine 39-jährige Abschiebungsgefangene versucht, sich durch Trinken von Sham­poo zu vergiften. 10. April 14: Der vier Wochen alte Säugling der Ghanaerin Vita M. stirbt wegen unterlassener Hilfeleistung. 23. April 14: Ein Iraner (27) versucht, sich mit Tabletten zu ver­giften. 14. Mai 14: Bei 100 km/h stürzt sich ein Somalier (27) aus einen Polizeibus. 24. Mai 14: Muslim H. (28) aus dem Kosovo wird von acht Bedienste­ten der JVA Landshut überwältigt und erliegt einem "lagebedingten Erstickungstod". Sommer 14: Ein afrikanischer Flüchtling erhängt sich. 26. Juli 14: Mokhtan Meguitif (48) aus Algerien schneidet sich die Puls­adern auf. 27. Juli 14: Im Radkasten eines Transport-Flugzeuges wird ein toter schwar­zer Jugendlicher gefunden. 15. August 14: Im Heim Burbach wird Marwan Rahmani (28) von Bediensteten gefoltert und gedemütigt. 2. Septem­ber 14: Ein afghanischer Flücht­ling (24) schneidet sich die Pulsadern auf. 7. September 14: Eine Nigerianerin (29) versucht, sich und zwei ihrer Kinder zu vergiften. 23. September 14: Ein Aserbaid­schaner übergießt sich mit Ben­zin und zündet sich an. 28. September 14: Siwar Jouma (16) aus Syrien trinkt eine Flasche Shampoo und springt aus dem Fen­ster. 7. November 14: Ein Asylbewerber (32) verletzt sich durch eine "selbst beigebrachte Ver­letzung" schwer.
Ausführungen zu diesen und mehr Daten: siehe PDF-Datei: "Beispiele"

Die Dokumentation umfaßt den Zeitraum vom 1.1.1993 bis 31.12.2014:

179 Flüchtlinge töteten sich angesichts ihrer drohenden Abschiebung oder starben bei dem Versuch, vor der Abschiebung zu fliehen, davon 64 Menschen in Abschiebehaft.
1383 Flüchtlinge verletzten sich aus Angst vor der Abschiebung oder aus Protest gegen die drohende Abschiebung (Risiko-Hungerstreiks) oder versuchten, sich umzubringen, davon befanden sich 659 Menschen in Abschiebehaft.
5 Flüchtlinge starben während der Abschiebung und 472 Flüchtlinge wurden durch Zwangsmaßnahmen oder Mißhandlungen während der Abschiebung verletzt.
34 Flüchtlinge kamen nach der Abschiebung in ihrem Herkunftsland zu Tode, und 584 Flüchtlinge wurden im Herkunftsland von Polizei oder Militär mißhandelt und gefoltert oder kamen aufgrund ihrer schweren Erkrankungen in Lebensgefahr.
71 Flüchtlinge verschwanden nach der Abschiebung spurlos.
194 Flüchtlinge starben auf dem Wege in die Bundesrepublik Deutschland oder an den Grenzen, davon allein 130 an den deutschen Ost-Grenzen, 3 Personen trieben in der Neiße ab und sind seither vermißt.
590 Flüchtlinge erlitten beim Grenzübertritt Verletzungen, davon 321 an den deutschen Ost-Grenzen.
19 Flüchtlinge starben durch direkte Gewalteinwirkung von Polizei oder Bewachungspersonal entweder in Haft, in Gewahrsam, bei Festnahmen, bei Abschiebungen, auf der Straße oder in Behörden - mindestens 899 wurden verletzt.
20 Flüchtlinge starben durch unterlassene Hilfeleistung.
75 Flüchtlinge starben bei Bränden, Anschlägen auf Flüchtlingsunterkünfte oder durch Gefahren in den Lagern, 980 Flüchtlinge wurden z.T. erheblich verletzt.
19 Flüchtlinge starben durch rassistische Angriffe auf der Straße und 922 Flüchtlinge wurden durch Überfälle auf der Straße verletzt.

Durch staatliche Maßnahmen der BRD kamen seit 1993 mindestens 451 Flüchtlinge ums Leben – durch rassistische Übergriffe und die Unterbringung in Lagern (u.a. Anschläge, Brände) starben 94 Menschen.

Die Dokumentation liegt in zwei Bänden vor (DIN A4 - 725 Seiten)
http://www.ari-berlin.org/doku/titel.htm

Diese Pressemeldung wurde auf openPR veröffentlicht.

Verantwortlich für diese Pressemeldung:

News-ID: 849818
 674

Kostenlose Online PR für alle

Jetzt Ihren Pressetext mit einem Klick auf openPR veröffentlichen

Jetzt gratis starten

Pressebericht „Bundesdeutsche Flüchtlingspolitik und ihre tödlichen Folgen (1993-2014)“ bearbeiten oder mit dem "Super-PR-Sparpaket" stark hervorheben, zielgerichtet an Journalisten & Top50 Online-Portale verbreiten:

PM löschen PM ändern
Disclaimer: Für den obigen Pressetext inkl. etwaiger Bilder/ Videos ist ausschließlich der im Text angegebene Kontakt verantwortlich. Der Webseitenanbieter distanziert sich ausdrücklich von den Inhalten Dritter und macht sich diese nicht zu eigen. Wenn Sie die obigen Informationen redaktionell nutzen möchten, so wenden Sie sich bitte an den obigen Pressekontakt. Bei einer Veröffentlichung bitten wir um ein Belegexemplar oder Quellenennung der URL.

Pressemitteilungen KOSTENLOS veröffentlichen und verbreiten mit openPR

Stellen Sie Ihre Medienmitteilung jetzt hier ein!

Jetzt gratis starten

Weitere Mitteilungen von Antirassistische Initiative - Dokumentationsstelle

Bild: NEU: "Bundesdeutsche Flüchtlingspolitik und ihre tödlichen Folgen" (1993 - 2018)Bild: NEU: "Bundesdeutsche Flüchtlingspolitik und ihre tödlichen Folgen" (1993 - 2018)
NEU: "Bundesdeutsche Flüchtlingspolitik und ihre tödlichen Folgen" (1993 - 2018)
Moderne Flüchtlingspolitik in Deutschland LEBENSBEDINGUNGEN, DIE ZERSTÖREN Die Bezeichnungen der Massenlager für Flüchtlinge verändern sich von Zeit zu Zeit – die Zustände darin aber bleiben unerträglich: Es sind qualvolle Aufbewahrungsorte für Menschen, die hierher gekommen sind, um Schutz und Sicherheit zu suchen. Zur neuesten, verschärften Variante des deutschen Abschiebungskomplexes gehören die sogenannten AnkER-Zentren. Ziel aller Gesetzesverschärfungen und neuerer Formen der Massenlager ist die immer weitere Entrechtung der Geflüchtete…
Bild: "Bundesdeutsche Flüchtlingspolitik und ihre tödlichen Folgen" (1993 bis 2015) 23. aktualisierte AuflageBild: "Bundesdeutsche Flüchtlingspolitik und ihre tödlichen Folgen" (1993 bis 2015) 23. aktualisierte Auflage
"Bundesdeutsche Flüchtlingspolitik und ihre tödlichen Folgen" (1993 bis 2015) 23. aktualisierte Auflage
23 Jahre Recherche und Dokumentation des staatlichen & gesellschaftlichen Rassismus ----------------------------------------------------------------------------------------------------- Die Dokumentation umfaßt Einzelgeschehnisse, bei denen Flüchtlinge körperlich zu Schaden kamen. Auch im 23. Jahr ihrer Fortsetzung und Aktualisierung ist sie ein Spiegelbild der Lebensbedingungen, denen schutzsuchende Menschen in der Bundesrepublik ausgesetzt sind. Anhand der vielen Einzelgeschehnissen (über 8000) wird der gesetzliche, behördliche und gesell…

Das könnte Sie auch interessieren:

Bild: Trendumfragen 2016 Region München: Zufriedenheit mit der FlüchtlingspolitikBild: Trendumfragen 2016 Region München: Zufriedenheit mit der Flüchtlingspolitik
Trendumfragen 2016 Region München: Zufriedenheit mit der Flüchtlingspolitik
… des Münchner Regionalinstituts für Mittelstandsmarktforschung (RIM Marktforschung GmbH) wird die Bevölkerung der Region München mehrmals jährlich zu ihrer Zufriedenheit mit der Flüchtlingspolitik auf verschiedenen Ebenen befragt. Auf die Frage: „Wie zufrieden sind Sie derzeit mit der Flüchtlingspolitik a) der Europäischen Union, b) der Bundesregierung, …
Bild: Tödliche Folgen der FlüchtlingspolitikBild: Tödliche Folgen der Flüchtlingspolitik
Tödliche Folgen der Flüchtlingspolitik
NEU ERSCHIENEN 20. aktualisierte Auflage der Dokumentation "Bundesdeutsche Flüchtlingspolitik und ihre tödlichen Folgen " (1993 bis 2012) Die zweibändige Dokumentation beschreibt über den Zeitraum der letzten 20 Jahre die katastrophalen Folgen der gesetzlichen Verschärfungen des bundesdeutschen Systems "Flüchtlingsabwehr" im Jahre 1993 (Art. 16a …
Bild: "Bundesdeutsche Flüchtlingspolitik und ihre tödlichen Folgen"Bild: "Bundesdeutsche Flüchtlingspolitik und ihre tödlichen Folgen"
"Bundesdeutsche Flüchtlingspolitik und ihre tödlichen Folgen"
Neu erschienen: "Bundesdeutsche Flüchtlingspolitik und ihre tödlichen Folgen" (1993 bis 2013) 21 Jahre Recherche und Dokumentation des staatlichen & gesellschaftlichen Rassismus Anhand der vielen Einzelbeispiele der jährlich aktualisiert erscheinenden Chronologie wird deutlich, mit welcher Gewalt die ge­setz­lichen Vorgaben von Behörden, Gerich­ten, …
Bild: Parents for Future Germany fordert die Europäische Union auf: „Helft den Flüchtenden in Moria!“Bild: Parents for Future Germany fordert die Europäische Union auf: „Helft den Flüchtenden in Moria!“
Parents for Future Germany fordert die Europäische Union auf: „Helft den Flüchtenden in Moria!“
… Kommunen in Deutschland sind bereit, sofort Menschen aus dem Flüchtlingslager Moria aufzunehmen. Sie werden gehindert von einer restriktiven Flüchtlingspolitik der Marke „Seehofer“, die eher bürokratisch Flüchtlingskontingente verwaltet als humanitär zu helfen.https://seebruecke.org/news/moria-brennt/ Parents for Future Germany fordert die Europäische …
„Schön, dass Bundespräsident Steinmeier jetzt die Flüchtlingspolitik der AfD vertritt“
„Schön, dass Bundespräsident Steinmeier jetzt die Flüchtlingspolitik der AfD vertritt“
… rechtspolitischer Sprecher der AfD im Kieler Landtag begrüßt, dass sich Bundespräsident Steinmeier in seiner gestrigen Rede zum Tag der Deutschen Einheit die Positionen der AfD zur Flüchtlingspolitik zu eigen gemacht hat: „Indem Herr Steinmeier fordert, dass wir die Unterscheidung darüber zurückgewinnen müssen, wer politisch verfolgt und wer auf der Flucht vor Armut …
Umfrage: Bundesbürger küren Dresden vor Berlin und Hamburg zur „Deutschen Kulturhauptstadt 2010“
Umfrage: Bundesbürger küren Dresden vor Berlin und Hamburg zur „Deutschen Kulturhauptstadt 2010“
… Dresden. Dies sind Ergebnisse der täglichen Befragung "YouGov 12nach12" des Markt- und Meinungsforschungsinstituts YouGov. Befragt wurden über 1000 wahlberechtigte Deutsche. Unter den bundesdeutschen Großstädten über 250 000 Einwohnern wurde Dresden am häufigsten genannt. Insgesamt 16 Prozent der befragten Bundesbürger votierten für die sächsische Landeshauptstadt, …
Bild: Polizeigewalt gegen GeflüchteteBild: Polizeigewalt gegen Geflüchtete
Polizeigewalt gegen Geflüchtete
… erschienen ! 27. aktualisierte Auflage Einzelfall-Dokumentation "Bundesdeutsche Flüchtlingspolitik und ihre tödlichen Folgen " (1993 bis 2019) --------------------------------------------------------------- Polizeigewalt gegen Geflüchtete Ungesühnte Tötungen und Verletzungen im behördlichen Dunkelfeld Die Dokumentation der vergangenen …
Bild: NEU IM NETZ ! Web-Dokumentation "Bundesdeutsche Flüchtlingspolitik und ihre tödlichen Folgen"Bild: NEU IM NETZ ! Web-Dokumentation "Bundesdeutsche Flüchtlingspolitik und ihre tödlichen Folgen"
NEU IM NETZ ! Web-Dokumentation "Bundesdeutsche Flüchtlingspolitik und ihre tödlichen Folgen"
Die Einzelfall-Dokumentation "Bundesdeutsche Flüchtlingspolitik und ihre tödlichen Folgen" ist ab JETZT als umfangreiche Datenbank im Internet frei nutzbar. Nach mehrjähriger Arbeit ist es uns gelungen, die bis in das Jahr 1993 zurückreichende Dokumentation über Todesfälle und Verletzungen von Flüchtlingen als Web-Dokumentation mit detaillierten Suchmöglichkeiten …
Wahlprogramme: Fehlende Konzepte in der Flüchtlingspolitik
Wahlprogramme: Fehlende Konzepte in der Flüchtlingspolitik
… Migration – sowie an einem ehrlichen Umgang mit den Wählerinnen und Wählern. Denn die Wahlprogramme der Parteien vermitteln weder die Realität der aktuellen Flüchtlingspolitik noch die Komplexität der globalen Herausforderung. Die Frage, wie eine zeitgemäße Asyl- und Migrationspolitik gestaltet werden müsste, wird nicht beantwortet. --- Die Aussagen der …
Solidarität mit Flüchtlingen muss gelebte Realität werden
Solidarität mit Flüchtlingen muss gelebte Realität werden
… sich Zivilgesellschaft und Kommunen stellen müssen. Dr. Gerd Landsberg, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte-und Gemeindebundes (DStGB), erwartet deshalb eine Neuausrichtung der Flüchtlingspolitik in Deutschland und Europa. „Wir müssen uns personell, finanziell und organisatorisch neu aufstellen, um die Flüchtlingsströme zu meistern“, so Landsberg …
Sie lesen gerade: Bundesdeutsche Flüchtlingspolitik und ihre tödlichen Folgen (1993-2014)