(openPR) Der Sächsische Landtag beschließt Kürzungen mit verheerenden Folgen
In einer Presseerklärung vom 12. März 2010 kritisiert der Vorstand des Netzwerk für Kultur und Jugendarbeit e.V. in Chemnitz die am vergangenen Mittwoch im Landtag beschlossenen Kürzungen in der Jugendhilfe Sachsens auf das Schärfste!
“Die vollzogene Kürzungspolitik ist ausgesprochen kurzsichtig, respekt- und rücksichtslos!” so Jan Koch, Vorstandsvorsitzender des Netzwerkes, und weiter: “Hier kann das letzte Wort noch nicht gesprochen sein. Die aktuellen Kürzungen ohne jeglichen fachlichen Hintergrund haben verheerende Folgen für zahlreiche Angebote der Jugendhilfe, insbesondere in den ländlichen Räumen und bei den landesweiten und überregionalen Trägern.”
In den Großstädten werden die Folgen ebenfalls sehr schnell zu spüren sein. Nicht nur durch eigene Einbußen an finanziellen Mitteln und durch verringerte Schlüsselzuweisungen, sondern auch durch eine zunehmende Überlastung bestimmter kommunaler Angebote. “Auch Chemnitz stehe hierbei in der Verantwortung als Oberzentrum, dessen Umland jedoch durch weitere Kahlschläge in den Kommunen und Landkreisen geprägt sein wird,” so Jacqueline Hofmann, Mitglied des Netzwerksvorstandes.
Ein derartiger Eingriff im laufenden Haushaltjahr ist für die Landkreise, Kommunen und die freien Träger der Jugendhilfe nicht zu verkraften. “Es muss die Frage erlaubt sein, ob sich die schwarz-gelben Regierungen in Dresden und Berlin der Folgen ihrer Steuerpolitik und ihrer Prioritätensetzungen bewusst sind und ob in den Regierungen tatsächlich die erforderlichen Fachkompetenzen vorgehalten werden!” so Silke Schönberner, Netzwerk-Mitglied im Chemnitzer Jugendhilfeausschuss, und weiter: “Eine Gesellschaft, die immer kälter wird und soziale Strukturen und Netzwerke zerschlägt, ohne die Folgen zu erkennen, kann nicht das Ziel einer klugen Kinder- und Jugendpolitik sein und keinesfalls auch dem Anspruch der bundesweiten Initiative ‚Für ein kindergerechtes Deutschland’ Rechnung tragen.”
Die Forderung des Netzwerk-Vorstandes ist unmissverständlich: “Das Land muss diese Entscheidung korrigieren und sollte besser andere Vorhaben überdenken, so möglicherweise das geplante Nationalmuseum Sachsen, um nur ein Beispiel zu nennen. Mit seinem eigenen ‚Dritten sächsischen Kinder- und Jugendbericht’ besitzt der Freistaat ein Instrument, welches der Landesregierung einen guten Fahrplan für die notwendige Fortentwicklung statt Ausdünnung der Jugendhilfelandschaft in Sachsen bieten sollte.”







