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Keine gezielte Jungenförderung in Baden-Württemberg

11.03.201108:32 UhrPolitik, Recht & Gesellschaft
Bild: Keine gezielte Jungenförderung in Baden-Württemberg
Jungenverliererpolitik
Jungenverliererpolitik

(openPR) Keine Partei in Baden-Württemberg kann wirklich überzeugende Konzepte zur Jungenbildungsförderung vorlegen. Das ist das ernüchternde Ergebnis einer Anfrage des Vereins MANNdat e.V. an die fünf großen politischen Parteien. Die Antworten der Parteien bzw. dem Kultusministerium zeigen, dass eine gezielte Jungenförderung nicht vorgesehen ist.



Im Gegensatz zur Jungenförderung ist gezielte Mädchenförderung ein Schwerpunkt der Bildungspolitik in Baden-Württemberg. 2009 wurden in den Pädagogischen Hochschulen in BW neun neue reine Mädchenförderprogramme implementiert, gefördert von der Landesregierung mit 1,5 Millionen Euro. Eine Förderung, von der Jungen und ihre Eltern nur träumen können.

Bei den Jungen setzt das Kultusministerium dagegen auf individuelle Förderung, die SPD auf Ganztagsschulen und die Grünen auf die geschlechterpolitische Strategie „Gender Mainstreaming“. Die FDP und Die Linke entpuppten sich als jungenpolitische Nullnummern, da diese auf zweimalige Anfrage noch nicht einmal geantwortet haben.

Insgesamt scheint das CDU-Konzept am besten geeignet. Das SPD-Konzept entspricht quasi dem individuellen Förderkonzept der CDU nur eben auf Ganztagsschulen begrenzt. Die SPD lässt dabei offen, wie Jungenförderung an Halbtagsschulen aussehen soll. Allerdings ist die SPD die einzige Partei, die Jungenleseförderung explizit erwähnt. Das Kultusministerium erwähnt Jungenleseförderung nicht. Das „Gender Mainstreaming“ der Grünen ist eine geschlechterpolitische Strategie, die seit mehreren Jahren existiert und die vorgibt, auch den Anliegen von Jungen und Männern gerecht werden zu wollen. Ein Anspruch, an dem Gender Mainstreaming aber bislang in allen Bereichen kläglich gescheitert ist.

Dr. Bruno Köhler von MANNdat: „Das Konzept der individuellen Förderung im Hinblick auf die Jungenförderung hängt davon ab, wie weit in den Pädagogischen Hochschulen zukünftig Jungenförderung ähnlich stark thematisiert wird, wie Mädchenförderung. Wenn es bei der derzeitigen Einseitigkeit bleibt, bleiben Jungen die Verlierer. Hier ist ein Ansatzpunkt, den MANNdat nach der Wahl konkret ins Visier nehmen wird.“

Jungen überwiegen bei den Schulabbrechern und sind bei den Abiturabschlüssen deutlich unterrepräsentiert. Die männliche Jugendarbeitslosigkeit ist bundesweit um über 60%, in Baden-Württemberg sogar um über 70% höher als die weibliche. Die PISA-Studie 2009 hat neun Jahre nach der ersten Studie 2000 ergeben, dass die geschlechterspezifischen Unterschiede im Lesen von 35 auf 40 Punkte sogar noch angewachsen sind. Der Anteil der Jungen, die auf höchstem Leistungsniveau lesen können, sank sogar von 2000 zu 2009 um fast die Hälfte von 7% auf 4%.

Die ausführliche Analyse ist unter www.manndat.de nachzulesen.

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