(openPR) Nach einer intensiven und der tiefgreifenden ethischen und menschlichen Problematik angemessenen Diskussion hat sich der CDU-Bundesparteitag am 16. November 2010 in Karlsruhe mit knapper Mehrheit dafür ausgesprochen, an dem bereits vor mehreren Jahren von der CDU beschlossenen Verbot der Präimplantationsdiagnostik (PID) festzuhalten. „Für den Evangelischen Arbeitskreis (EAK) der CDU Rems-Murr begrüße ich diesen Parteitagsbeschluss“ sagte der EAK-Kreisvorsitzende David Müller.
Mit einer Entscheidung des Bundesgerichtshofs vom Sommer 2010 sei sichtbar geworden, dass das geltende Embryonenschutzgesetz keine ausreichende Regelung für die Reagenzglas-Untersuchung befruchteter menschlicher Eier auf Erbkrankheiten oder Behinderungen enthalte. „Bereits kurz nach dieser Entscheidung forderte der EAK Rems-Murr die CDU / CSU-Bundestagsfraktion auf, diese Lücke durch ein Verbot der PID zu schließen“ fuhr David Müller fort. In der Folgezeit habe der EAK Rems-Murr die Forderung auf CDU-Parteitagen, aber auch in Briefen z.B. an die FDP-Parteispitze in Bund und Land wiederholt. Er fordere die Abgeordneten der CDU im Deutschen Bundestag jetzt auf, bei ihrer Entscheidung die Diskussion und den Beschluss beim CDU-Bundesparteitag zu berücksichtigen.
Für den EAK der CDU Rems-Murr beginne - wie für die Mehrheit der Delegierten des CDU-Bundesparteitags - menschliches Leben mit der Entwicklung des Embryos. Dabei spiele es keine Rolle, ob diese Entwicklung auf natürlichem Weg im Mutterleib oder mit Hilfe medizinischer Verfahren im Reagenzglas einsetze. Ab diesem Zeitpunkt genieße menschliches Leben aus ethischen Gründen, nach christlichen Werten und auf der Basis unseres Grundgesetzes absoluten Schutz.
„Der EAK Rems-Murr respektiert aber auch die Argumente der Befürworter der PID“ ergänzte David Müller. In der Abwägung des Wunsches von Eltern, Risiken durch Erbkrankheiten oder genetisch bedingte Behinderungen für ihr Kind möglichst auszuschließen, mit dem Lebensrecht entstehenden menschlichen Lebens stehe aber der EAK Rems-Murr eindeutig auf der Seite des Lebensschutzes. „Diagnosen auf solche Risiken müssen beim Stand der genetischen Forschung auch getrennt bei den Eltern möglich sein, ohne dazu Embryonen, von welchen viele überzählig sind, erzeugen zu müssen“ forderte David Müller. Auf jeden Fall lohne es sich, auf diese alternative Diagnosemöglichkeit Forschungsanstrengungen zu richten. Mit dieser Alternative könne das Thema PID in seiner jetzigen Form erledigt und zugleich dem Anliegen von Eltern Rechnung getragen werden.
Der Evangelische Arbeitskreis der CDU / CSU (EAK) ist der Zusammenschluß aller evangelischen Mitglieder der CDU / CSU, die wegen ihres Glaubens und seiner Grundlage in ihrer Partei einen Beitrag zu einer vor Gott und den Menschen verantworteten Politik leisten wollen. Im EAK arbeiten aber genauso Menschen mit, die keine Mitglieder der CDU / CSU sind, er übernimmt dadurch eine wichtige Brückfunktion zwischen Partei sowie Kirche und Gesellschaft. Der EAK hat das grundsätzliche Anliegen, evangelische Christen zum profilierten politischen Engagement zu ermutigen.