(openPR) Am 9. Dezember 2007 ging der offizielle Besuch des Präsidenten der Republik Belarus Alexander Lukaschenko der Bolivarischen Republik Venezuela zu Ende, der dem weiteren Ausbau der freundschaftlichen Beziehungen zwischen beiden Ländern dienen soll.
Zum Höhepunkt des Aufenthaltsprogramms wurde die feierliche Eröffnung des gemeinsamen Unternehmens für Ölförderung „PetroVenBel“, die am 8. Dezember im Bundesstaat Anzoategui stattfand. Daran nahmen die Präsidenten von Belarus Alexander Lukaschenko und von Venezuela Hugo Chávez teil. Das Joint Venture ist innerhalb eines Jahres aufgebaut worden, die belarussische Seite besitzt einen Anteil von 40%. Es wird geplant, im Rahmen dieses Projektes bereits 2008 über 1. Mio. Tonnen Erdöl von zwei zur Verfügung gestellten Vorkommen zu fördern. Wenn alle Vereinbarungen umgesetzt werden, könnte die gesamte Leistung in der Perspektive bis auf 7 Mio. Tonnen pro Jahr steigen. Insgesamt sollten 4 Ölfeldern ausgebeutet werden.
Der belarussische Staatschef hat sich bei den Venezolanern für die Unterstützung bedankt. Er betonte, dass Belarus seinerseits alles Mögliche für die Sicherung der Souveränität, Sicherheit und Unabhängigkeit von Venezuela tun werde. „Zu den Zeiten der Sowjetunion war unser Land das am meisten technologisch entwickelte und forschungsintensive. Wir haben all das bewahrt und sind bereit, unsere Erfahrungen an Venezuela weiter zu geben. In 2-3 Jahren wird Belarus in Venezuela moderne Unternehmen schaffen, die sich sehen lassen werden“, führte Alexander Lukaschenko aus.
Der Leiter der belarussischen Delegation hob die auf dem höchsten Niveau erreichte Übereinstimmung darüber hervor, die Zusammenarbeit im politischen, wirtschaftlichen, technisch-wissenschaftlichen und humanitären Bereich zu vertiefen. „Wir haben keine geschlossenen Themen beim Zusammenwirken mit Venezuela. Die Grundlage für die Fortsetzung der strategischen Partnerschaft zwischen beiden Staaten ist eine aufrichtige Freundschaft. Wir haben beschlossen, die Kooperation im Rahmen der internationalen Organisationen zu festigen. Wir sind darin einig, den unabhängigen außenpolitischen Kurs sowie die sozialorientierte Innenpolitik in unseren Ländern zu verfolgen. Wir streben nach dem Aufbau der multipolaren Welt, und sind bemüht, dem Druck von außen zu widerstehen“, – so Alexander Lukaschenko.
Hugo Chávez bekräftigte den Wunsch Venezuelas, die gegenseitig vorteilhafte Zusammenarbeit mit der Republik Belarus zu entwickeln. Als Zeichen des hohen Respekts wurde dem belarussischen Staatschef die höchste Auszeichnung von Venezuela – Orden des Befreiers – verliehen.
Während des Besuches sind insgesamt 14 Abkommen unterzeichnet worden, darunter über die militärtechnische Kooperation über die Zusammenarbeit im Handels- und Wirtschaftsbereich, über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Investitionen, über die Vermeidung der Doppelbesteuerung, über den visafreien Reiseverkehr, über die Zusammenarbeit in den Bereichen Kultur, Bildung, Bekämpfung der organisierten Kriminalität, sowie Kooperationsabkommen zwischen den Finanzministerien beider Länder.
Darüber hinaus wurden ca. 15 Verträge zwischen den Wirtschaftssubjekten abgeschlossen. Laut den Vereinbarungen, werden Belarus und Venezuela die Zusammenarbeit auf den Gebieten Bauwesen, Gasversorgung, Maschinenbau aktiv entwickeln. Es wird geplant, in Venezuela innerhalb von 2-3 Jahren 3 Produktionsstätten der größten belarussischen Betriebe zu errichten – des Traktorenwerks sowie der Autowerke „MAZ“ und „BelAZ“.
Die Belarussen haben einen Vorschlag erhalten, die Rekonstruktion der Stadtmitte der venezolanischen Hauptstadt Carakas durchzuführen, ein neues Stadtviertel für 5 Tsd. Wohnungen zu errichten, eine Satellitenstadt für ungefähr 25 Tsd. Einwohner in der Nähe von Carakas zu bauen. Darüber hinaus werden belarussische Fachleute Generalpläne der Provinzhauptstädte Venezuelas entwickeln, neue Siedlungen auf dem Lande entwerfen, in denen in der Perspektive belarussische agrarindustrielle Technologien und landwirtschaftliche Technik eingesetzt werden. Im technisch-wissenschaftlichen Bereich sind insgesamt 5 Verträge für ca. 3 Mio. Euro abgeschlossen worden.
Laut der von Alexander Lukaschenko gestellten Aufgabe, sollte die Umsetzung jedes einzelnen Projektes nicht mehr als 2-3 Jahre in Anspruch nehmen.