openPR Recherche & Suche
Presseinformation

NPD-Plakate zu Unrecht abgehängt

05.09.201909:15 UhrPolitik, Recht & Gesellschaft
Bild: NPD-Plakate zu Unrecht abgehängt
Rechtsanwalt Dipl.-Jur. Jens Usebach, LL.M. bearbeitet im Schwerpunkt das Parteienrecht
Rechtsanwalt Dipl.-Jur. Jens Usebach, LL.M. bearbeitet im Schwerpunkt das Parteienrecht

(openPR) Das Verwaltungsgericht Gießen hat mit Urteil vom 9. August 2019 zum Aktenzeichen 4 K 2279/19.GI entschieden, dass NPD-Plakate in Ranstadt zu Unrecht abgehängt wurden.

Aus der Pressemitteilung des Verwaltungsgericht Gießen vom 14.08.2019 ergibt sich:
Die Gemeinde Ranstadt hatte dem Landesverband Hessen der NPD im Rahmen des Europawahl-Wahlkampfes wenige Tage vor der Wahl die Entfernung eines Wahlplakats aufgegeben, das mit dem Slogan „Stoppt die Invasion: Migration tötet! Widerstand jetzt“ für die Wahl der Partei warb. Ohne vorherige Anhörung gab die Gemeinde der Partei die Entfernung der Plakate binnen 2 Tagen auf und begründete dies damit, dass die Wahlplakate eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit darstellten, weil sie offensichtlich den Straftatbestand der Volksverhetzung erfüllten.

Nachdem sich durch die Wahl am 26. Mai 2019 die Sache erledigt hatte, erhob die NPD Klage, um die Feststellung zu erreichen, dass die Aufforderung rechtswidrig gewesen sei. Damit hatte sie nun Erfolg.

Die Entscheidung erging im Einverständnis der Beteiligten ohne mündliche Verhandlung durch den Berichterstatter. Das Gericht führt in der jetzt den Beteiligten übermittelten Entscheidung aus, die Beseitigungsverfügung sei bereits formell rechtswidrig, weil die NPD vor deren Erlass nicht angehört worden sei. Eine vorherige Anhörung sei auch nicht wegen Gefahr im Verzuge bzw. wegen der Kürze der Zeit entbehrlich gewesen, denn innerhalb der der NPD gesetzten Frist zur Entfernung der Plakate habe durchaus eine Anhörung erfolgen können.

Auch materiell-rechtlich sei die Verfügung zu beanstanden, denn dem Wahlplakat sei eine volksverhetzende Wirkung, worauf sich die Verfügung der Gemeinde in der Begründung stützte, nicht mit der erforderlichen Sicherheit zu entnehmen. Die Aufschrift auf den Wahlplakaten sei nicht so eindeutig zu interpretieren, dass damit der Tatbestand der Volksverhetzung des § 130 StGB verwirklicht werde. Unter ausführlicher Betrachtung der verwendeten Begriffe nach Wortherkunft und -bedeutung lasse die Auslegung des Slogans keine eindeutige Aufforderung zu gewalttätigem Vorgehen gegen Ausländer zu. Die NPD könne sich zudem auf ihre verfassungsmäßigen und gesetzlichen Rechte als politische Partei berufen, Wahlkampf zu betreiben. Sie sei zwar vom Bundesverfassungsgericht als verfassungsfeindlich eingestuft, aber nicht verboten worden. Der erkennende Richter hat die Berufung zugelassen.

Diese Pressemeldung wurde auf openPR veröffentlicht.

Verantwortlich für diese Pressemeldung:

News-ID: 1059717
 400

Kostenlose Online PR für alle

Jetzt Ihren Pressetext mit einem Klick auf openPR veröffentlichen

Jetzt gratis starten

Pressebericht „NPD-Plakate zu Unrecht abgehängt“ bearbeiten oder mit dem "Super-PR-Sparpaket" stark hervorheben, zielgerichtet an Journalisten & Top50 Online-Portale verbreiten:

PM löschen PM ändern
Disclaimer: Für den obigen Pressetext inkl. etwaiger Bilder/ Videos ist ausschließlich der im Text angegebene Kontakt verantwortlich. Der Webseitenanbieter distanziert sich ausdrücklich von den Inhalten Dritter und macht sich diese nicht zu eigen. Wenn Sie die obigen Informationen redaktionell nutzen möchten, so wenden Sie sich bitte an den obigen Pressekontakt. Bei einer Veröffentlichung bitten wir um ein Belegexemplar oder Quellenennung der URL.

Pressemitteilungen KOSTENLOS veröffentlichen und verbreiten mit openPR

Stellen Sie Ihre Medienmitteilung jetzt hier ein!

Jetzt gratis starten

Weitere Mitteilungen von kanzlei JURA.CC

Bild: Kündigungsgrund Nichtimpfung – droht nicht geimpften Arbeitnehmern die Kündigung?Bild: Kündigungsgrund Nichtimpfung – droht nicht geimpften Arbeitnehmern die Kündigung?
Kündigungsgrund Nichtimpfung – droht nicht geimpften Arbeitnehmern die Kündigung?
Die gesetzliche Impfpflicht rückt in greifbare Nähe. Viele Arbeitnehmer und Arbeitgeber fragen sich, was dies konkret für das Arbeitsverhältnis bedeutet. Es besteht die Gefahr, dass Arbeitnehmer ihren Job verlieren, wenn sie nicht geimpft sind. Aber auch ohne Kündigung durch den Arbeitgeber könnten Arbeitnehmer, die nicht geimpft sind, echte Probleme bekommen. Im Arbeitsrecht gilt der Grundsatz „ohne Arbeit kein Lohn“, das bedeutet, dass ein Arbeitnehmer, der nicht arbeitet, erhält vom Arbeitgeber auch keinen Lohn. Das der Arbeitnehmer n…
Bild: Tödlicher Rückweg von der Arbeit ohne Ausstempeln ist kein ArbeitsunfallBild: Tödlicher Rückweg von der Arbeit ohne Ausstempeln ist kein Arbeitsunfall
Tödlicher Rückweg von der Arbeit ohne Ausstempeln ist kein Arbeitsunfall
Das Bundessozialgericht hat am 06.10.2020 zum Aktenzeichen B 2 U 9/19 R entschieden, dass ein verletzender Sprung auf einer Hüpfburg im Rahmen eines FSJ in einer Bildungs- und Ferienstätte ein Arbeitsunfall darstellt. Aus dem Terminbericht des BSG Nr. 37/20 vom 06.10.2020 ergibt sich: Die Beteiligten streiten darum, ob der tödliche Verkehrsunfall des Ehemanns der Klägerin ein Arbeitsunfall war. Die Klägerin ist die Witwe des Verunfallten, der als Produktionsmitarbeiter tätig war. Am 25.06.2014 verließ er während der Schicht bei laufender Ma…

Das könnte Sie auch interessieren:

Bild: Wahlplakate von NPD bleiben untenBild: Wahlplakate von NPD bleiben unten
Wahlplakate von NPD bleiben unten
Das Bundesverfassungsgericht hat mit Beschlüssen vom 24.05.2019 zu den Aktenzeichen 1 BvQ 45/19 entschieden, dass die Wahlplakate der NPD verfassungsmäßig nicht aufgehängt werden dürfen, bzw. verfassungsgemäß abgenommen wurden und nicht wieder aufgehängt werden müssen. Aus der Pressemitteilung des Bundesverfassungsgerichts Nr. 39/2019 vom 25. Mai 2019 ergibt sich: Mit heute veröffentlichtem Beschluss hat die 2. Kammer des Ersten Senats im Verfahren 1 BvQ 45/19 einen Antrag der Nationaldemokratischen Partei Deutschlands (NPD) auf Erlass eine…
NPD-Plakate: Staeck: Ignorieren! – Heye: Diskutieren!
NPD-Plakate: Staeck: Ignorieren! – Heye: Diskutieren!
… seien sie in der Öffentlichkeit präsent, etwa mit Wahlkampfständen. Daher sei es richtig, auch deren Plakate abzubilden – wenn dies durch eine Debatte begleitet werde. Eines der NPD-Plakate zeigt vier verschleierte Frauen mit Plastiktüten – dazu der Slogan: "Gute Heimreise". Stöss geht davon aus, das solche Motive vor allem bei jenen ankommen, die ohnehin …
Bild: NPD muss Wahlwerbeplakate entfernenBild: NPD muss Wahlwerbeplakate entfernen
NPD muss Wahlwerbeplakate entfernen
Das Verwaltungsgericht Düsseldorf hat mit Beschluss vom 21.05.2019 zum Aktenzeichen 20 L 1449/19 entschieden, dass die Ordnungsverfügung des Oberbürgermeisters der Stadt Mönchengladbach, alle Wahlwerbeplakate der NPD mit dem Wahlwerbeslogan "Stoppt die Invasion: Migration tötet!" in Mönchengladbach zu entfernen, rechtmäßig ist. Aus der Pressemitteilung Nr. 9/2019 des Verwaltungsgerichts vom 21.05.2019 ergibt sich: Die Nationaldemokratische Partei Deutschlands hat an verschiedenen Stellen im Stadtgebiet Mönchengladbach Wahlwerbeplakate mit d…
Jörg Krebs (NPD) beschimpft ausländische BürgerInnen Frankfurts im Ausschuß für Integration und Bildung
Jörg Krebs (NPD) beschimpft ausländische BürgerInnen Frankfurts im Ausschuß für Integration und Bildung
… (www.nogonazi.de.vu) zur aktiven Verhinderung der NS-Demonstration für die "Volksgemeinschaft" am 7. Juli bis zum jetzigen Zeitpunkt durch ihre Unterschrift unterstützen. Wer findet, er stehe zu Unrecht nicht auf der Proskriptionsliste von Jörg Krebs, sollte sich bei uns melden - noch ist Zeit... Die beiden Kernsätze des Aufrufs lauten: "Wir fordern …
Bild: Niedrige Wahlbeteiligungen in Berlin und Mecklenburg-Vorpommern zeigen Handlungsbedarf - Chancen von Dialogkommunikation werden noch zu wenig genutztBild: Niedrige Wahlbeteiligungen in Berlin und Mecklenburg-Vorpommern zeigen Handlungsbedarf - Chancen von Dialogkommunikation werden noch zu wenig genutzt
Niedrige Wahlbeteiligungen in Berlin und Mecklenburg-Vorpommern zeigen Handlungsbedarf - Chancen von Dialogkommunikation werden noch zu wenig genutzt
Berlin, 17. September 2006 – Die heutigen Wahlen zum Landtag in Mecklenburg-Vorpommern und zum Berliner Abgeordnetenhaus haben uns allen einmal mehr die dringende Notwendigkeit vor Augen geführt, neue Wege in der Wählerkommunikation und –motivation zu beschreiten. In Mecklenburg-Vorpommern hat die niedrige Wahlbeteiligung mit dazu beigetragen, dass die rechtsextreme NPD in den Landtag einziehen konnte. Ein Absinken gegenüber der Beteiligungsquote der letzten Landesparlamentswahlen im Jahre 2002 war in jedem Fall zu erwarten: diese fand para…
Bild: Wehnerwerk und Fachhochschule gegen NazisBild: Wehnerwerk und Fachhochschule gegen Nazis
Wehnerwerk und Fachhochschule gegen Nazis
Roßwein/Dresden/Görlitz. Seit Jahren kooperieren die Hochschule Mittweida-Roßwein und das Herbert-Wehner-Bildungswerk eng miteinander, wenn es darum geht, über die deutsche Nazi-Vergangenheit aufzuklären. Jetzt greifen sie in die aktuelle Wahlauseinandersetzung ein. Mit einer Fahrt nach Niederschlesien soll Druck gemacht werden gegen den antipolnischen NPD-Wahlkampf. Motoren der Zusammenarbeit sind auf Seiten des Herbert-Wehner-Bildungswerks Dr. Christoph Meyer und Prof. Matthias Pfüller von der FH in Roßwein. In Roßwein selbst muss gerade …
Bilanz Visueller Wahlkampf: "Die Wut wächst"
Bilanz Visueller Wahlkampf: "Die Wut wächst"
Berlin. Den Einzug ins Berliner Abgeordnetenhaus hat die WASG zwar verpasst. Gewonnen hat sie jedoch den Visuellen Wahlkampf im Internet. Mit ihrem Plakat "Die Wut wächst" steht die Partei an der Spitze der Top Ten bei http://wahlkampf.politik-visuell.de. Über Wochen war die Linkspartei.PDS dominierende Kraft auf der Bestenliste der Plakate des Berliner Wahlkampfs. Doch dann legten die Plakate der WASG deutlich zu – das Siegerplakat wurde fast 800 mal bewertet. "Das muss natürlich nicht unbedingt bedeuten, dass WASG und Linke die besten Plak…
Bild: Wahlkampf in Sachsen – Gute Bildung für alleBild: Wahlkampf in Sachsen – Gute Bildung für alle
Wahlkampf in Sachsen – Gute Bildung für alle
… selbst, der für seine unkonventionelle Wahlkampfführung bekannt ist, sind über 100 seiner persönlichen Plakate gestohlen oder zerstört worden. An einigen Stellen prangen dort jetzt NPD-Plakate. Politische Beobachter aus der Region gehen davon aus, dass es sich um einen gezielten Racheakt aus dem rechtsextremen Bereich handelt. Homann gilt als einer …
Bild: Entfernung von Wahlwerbeplakaten der NPD war rechtmäßigBild: Entfernung von Wahlwerbeplakaten der NPD war rechtmäßig
Entfernung von Wahlwerbeplakaten der NPD war rechtmäßig
Das Verwaltungsgericht Düsseldorf hat am 29.04.2020 zum Aktenzeichen 20 K 3926/19 entschieden, dass die Ordnungsverfügung des Oberbürgermeisters der Stadt Mönchengladbach, alle Wahlwerbeplakate der NPD mit dem Wahlwerbeslogan "Stoppt die Invasion: Migration tötet!" in Mönchengladbach zu entfernen, rechtmäßig war. Aus der Pressemitteilung des VG Düsseldorf Nr. 20/2020 vom 30.04.2020 ergibt sich: Die Nationaldemokratische Partei Deutschlands hatte anlässlich der Europawahl an verschiedenen Stellen im Stadtgebiet Mönchengladbach Wahlwerbeplaka…
Sigmar Gabriel hält traditionelle Tischrede beim Charity-Dinner für den „Raum der Namen“ im Holocaust-Denkmal
Sigmar Gabriel hält traditionelle Tischrede beim Charity-Dinner für den „Raum der Namen“ im Holocaust-Denkmal
Preisverleihungen: 1. „Preis für Zivilcourage gegen Rechtsradikalismus, Antisemitismus und Rassismus“ (dotiert mit 2.000 €) an die Bürgerinitiative „Forum für Zivilcourage Tostedt“. 2. „Ehrenpreis“ an die „Zweibrüder Kunst- & Kultur GmbH“ (Sitz in Storkow (Mark), Brandenburg), Harald und Rainer Opolka. Neu: Schauspieler Ulrich Matthes und Gerd Wameling sind jetzt „Raum der Namen“ – Botschafter. Berlin, 4. November 2014: Sigmar Gabriel, Vizekanzler und Minister für Wirtschaft und Energie, hält heute die traditionelle Tischrede beim Fund…
Sie lesen gerade: NPD-Plakate zu Unrecht abgehängt