(openPR) Seit dem 1. Dezember stellt München die Frage: Wie kann eine digitale Stadt gestaltet sein? Gemeinsam mit interessierten Bürgern sollen Ideen und Vorschläge zu Open Government und Open Data in der bayrischen Metropole gesammelt und diskutiert werden.
Spätestens seit den Protesten um das Bauvorhaben Stuttgart 21 ist klar, wie schwer es ist zu regieren wenn eine Stadt nicht eindeutig und ausführlich mit ihren Bürgern kommuniziert. München geht nun mit Hilfe des Liqd Democracy e.V. einen ersten Schritt darin seine Bürger nicht nur zu informieren, sondern auch teilhaben zu lassen. Mogdy heißt das Projekt, das unterstützt durch die Software Adhocracy des Liqd Democracy e.V., interessierten Bürgern der Landeshauptstadt die Möglichkeit gibt nicht nur Ideen auszutauschen um das Stadtleben zu verbessern, sondern über diese Vorschläge auch abzustimmen. Großes Interesse haben die Bürger unter anderem daran die lokalen Geodaten von Spielplätzen, öffentlichen WC's und laufenden Bauunternehmen frei nutzen zu können. Auch Mobile- und Webanwendungen die es ermöglichen Schäden an der kommunalen Infrastruktur zu melden erfreuen sich großer Beliebtheit. Lebhaft tauschen sich die Bürger auch über den Auf- und Ausbau eines freien Wireless Netzwerk auf ausgewählten Plätzen der Stadt aus.
Diese vom Liquid Democracy e.V. als Direkter Parlamentarismus bezeichneten Ansätze sind somit die natürliche Entwicklung der in den Open Government Bewegung unter anderem von US Präsident Obama geforderten Grundsätze Transparenz, Partizipation und Kollaboration.
Der Verein hat sich zum Ziel gesetzt für Organisationen, informelle Gruppen aber auch auf Regierungsebene eine Plattform bereit zu stellen um Ziele, Strategien, interne Regeln oder Positionen zu entwickeln und verbindlich darüber zu entscheiden. Gruppen und Organisationen können ihre Mitglieder stärker daran beteiligen, Lösungsansätze für ihre Probleme zu entwickeln und so bessere Entscheidungen treffen. Als herausragende Punkte setzt der Liquid Democracy e.V. mit Adhocracy als Software auf strukturierte Diskurse und Stimmdelegation.
Mitglieder von Organisationen können gemeinsam Texte erstellen, über einzelne Absätze diskutieren und über den fertigen Entwurf abstimmen. Dabei kann jeder die eigene Stimme an ein anderes Mitglied delegieren.
Liqd.net ermöglicht so eine neue Form des kooperativen Managements und der Staatsverwaltung. In Adhocracy können Organisationen wie NGOs, Netzinitiativen, Firmen und Regierungen durch einen demokratischen Prozess ihre Ziele, Strategien, interne Regeln oder Positionen entwickeln. Durch das Betreiben der Plattform liqd.net so der Vorstand entwickelt sich beides - Theorie und Praxis - in einem offenen Prozess kontinuierlich weiter.
Zu den Nutzern der Adhocracy-Plattform gehören neben der Stadt München, die Grüne Jugend, der Verein Mehr Demokratie und ein Testlauf der Partei Die Linke. Auch die Enquete Kommission des Bundestags zum Thema Internet und digitale Gesellschaft hat beschlossen, in Zukunft Bürger über Adhocracy in ihre Arbeit einzubeziehen.








