(openPR) Ein chinesisches Gericht im Autonomen Mongolischen Kreis Sog (auch: Henan) der TAP Malho (Tibetisch-Autonome Präfektur Huangnan), Provinz Qinghai, verurteilte einen tibetischen Sänger zu einem Jahr und sieben Monaten Haft, weil er ein Musikalbum mit angeblich „subversiven Liedern“ herausgebracht hat.
Tashi Dhondrup wurde am 3. Dezember 2009 in einem Restaurant in Xining festgenommen *, so er sich versteckt hielt, seit die Behörden einen Monat zuvor sein Musikalbum mit dem Titel „Folter ohne Wunden“ verboten hatten. Er wurde in einem Haftzentrum im Kreis Sog festgehalten.
Das Album enthält 13 Lieder, die von der Sehnsucht nach Seiner Heiligkeit dem Dalai Lama handeln und an die Niederschlagung der antichinesischen Unruhen im März letzten Jahres erinnern.
Tashi Dhondup scheint seit dem Erscheinen seines Musikalbums im Oktober 2009 in den Verdacht politischer Aktivität geraten zu sein. „Der Schmerz, daß es keine Freiheit in unserem Land gibt, der Schmerz, daß das Erbe unserer Vorfahren uns entrissen wurde“, singt er. In einem anderen Lied drückt er den innigen Wunsch der Tibeter nach der Rückkehr des Dalai Lama in seine Heimat aus: „Unser Wurzel-Lama, Eure Heiligkeit der Dalai Lama: Bitte setzt dem Leben im Exil ein Ende und kehrt so bald wie möglich heim! Alle Euch ergebenen Männer und Frauen sind um Euren goldenen Thron versammelt und warten auf Euch!“
Den Quellen von International Campaign for Tibet zufolge war Tashi bereits im September 2008 inhaftiert gewesen, weil eines seiner Lieder mit dem Titel „Das Jahr 1959“ (das Jahr des Volksaufstands in Lhasa und der Flucht des Dalai Lama ins Exil) „konterrevolutionäre“ Passagen enthalten habe. Die Polizei in Xining mißhandelte und schlug ihn sieben Tage lang.
Aus einer Nomadenfamilie in der Gemeinde Sarlang, Kreis Yulgan (Sog, Henan)), TAP Malho (chin. Huangnan), Provinz Qinghai, stammend, erfreute sich der 30jährige Sänger Tashi Dhondup in der gesamten Region Amdo großer Beliebtheit.
Die Gefahr der Festnahme hat sich für tibetische Künstler und Schriftsteller drastisch erhöht, seit die Behörden auf die Proteste vom Frühjahr 2008 hin mit außergewöhnlicher Härte gegen die Tibeter vorgehen.
* 3. Dezember 2009: „Tibetischer Sänger wegen „subversiver“ CD verhaftet“, http://www.igfm-muenchen.de/tibet/Phayul/2009/TashiDhondup_Sog_3.12.html