(openPR) Deutschland hat der Empfehlung des Europäischen Parlaments zugestimmt, den Europäischen Qualifikationsrahmen für Lebenslanges Lernen (EQF-LLL) als Transparenzinstrument für die internationale Vergleichbarkeit im Beschäftigungs- und Bildungssystem zu nutzen. Er soll die Chancen auf dem europäischen Arbeitsmarkt verbessern und die Durchlässigkeit zwischen den Qualifikationsstufen erhöhen. Vorhandene nationale Qualifikationsrahmen sollten sich dabei an einem europäisch vorgegebenen Rahmenwerk, dem EQF-LLL, orientieren.
4ING, der Dachverband der ingenieurwissenschaftlichen und informatischen Fakultäten an deutschen Universitäten, unterstützt diese Absichten nachdrücklich.
Der derzeit von der Bildungspolitik eingesetzte Arbeitskreis „Deutscher Qualifikationsrahmen“ konterkariert jedoch die guten Absichten, indem er den vorhandenen, gut funktionierenden Deutschen Qualifikationsrahmen für Hochschulabschlüsse (DQR-HS) der Kultusministerkonferenz (KMK) ignoriert und statt dessen einen völlig an den Bedürfnissen der Hochschulen vorbeigehenden Entwurf neu erfindet, der mit den europäischen Vorgaben nicht kompatibel ist.
4ING fordert daher:
1. Mit der Entwicklung eines Deutschen Qualifikationsrahmens für lebenslanges Lernen muss unter Einbeziehung der Hoch-schulen neu begonnen werden.
2. Die Expertise der Fachleute aus den Universitäten und Fach-hochschulen, die sich mit der Entwicklung der disziplinspezi-fischen Qualifikationsrahmen beschäftigen, muss für die Entwicklung des DQR-LLL genutzt werden.
3. Der bisherige Entwurf des Deutschen Qualifikationsrahmens für lebenslanges Lernen (DQR-LLL) muss verworfen werden.
4. Der Deutsche Qualifikationsrahmen für Hochschulabschlüsse (DQR-HS) muss integraler Bestandteil des Deutschen Quali-fikationsrahmens für lebenslanges Lernen (DQR-LLL) werden.
5. Die Bildungsaufträge für die Universitäten und Fachhoch-schulen unterscheiden sich grundlegend vom Bildungsauftrag für die berufliche Bildung. Die Andersartigkeit der hochschu-lischen Bildung gegenüber der beruflichen Ausbildung muss im DQR-LLL herausgearbeitet werden.
Die Deutsche Physikalische Gesellschaft und die Konferenz der Fachbereiche Physik unterstützen das Papier.











