(openPR) Zum Abschluss eines jährlich stattfindenden Besuches in Belarus von Vertretern russischer Regionalmedien fand in Minsk am 8. September 2008 eine Pressekonferenz des Präsidenten der Republik Belarus Alexander Lukaschenko statt. An der Veranstaltung nahmen 84 Journalisten von 72 Massenmedien aus 44 Regionen Russlands teil.
Im Laufe des Treffens wurden zahlreiche Fragen aus verschiedenen Bereichen gestellt, darunter über die soziale und wirtschaftliche Entwicklung in der Republik Belarus, Perspektiven des Ausbaus der politischen und wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit der Russischen Föderation, einschließlich Aufbau des Staatenbundes Belarus und Russland, über die Situation in der Kaukasus-Region und die Gewährleistung der kollektiven Sicherheit, Beziehungen zum Westen.
Auf die außenpolitische Problematik eingehend, unterstrich A.Lukaschenko den Vorrangscharakter der Beziehungen zu der Russischen Föderation, mit der Belarus sich im engsten wirtschaftlichen, politischen und militärischen Bund befinde. „Belarus war, ist und bleibt immer der Verbündete Russlands“, betonte der Präsident. Das belarussische Staatsoberhaupt bezeichnete die Verhältnisse mit seinem russischen Amtkollegen als vertrauensvoll und wies auf erzielte prinzipielle Vereinbarungen im Laufe stattgefundener bilateraler Gipfeltreffen hin. Gleichzeitig stellte A.Lukaschenko fest, dass der Aufbau des Staatenbundes von Belarus und Russland sich auf der gegenwärtigen Etappe in einem „eingefrorenen Übergangszustand“ befinde, und brachte seine Hoffnung zum Ausdruck, dass diese Episode in den Beziehungen zwischen zwei Brüdervölkern überwunden werde.
Der Präsident betonte die Komplexität heutiger Beziehungen von Belarus zum Westen. Dabei unterstrich er, dass die geopolitische Lage des Landes als eine Brücke zwischen dem Osten und dem Westen – „unser Gemeingut“ – uns dazu verpflichte, die Beziehungen nach beiden Richtungen zu entwickeln. A.Lukaschenko betonte nochmals, dass die belarussische Position und die Vorschläge des Landes bezüglich der Aufnahme des Dialogs den westlichen Partnern gut bekannt seien.
Auf die Frage über die Reaktion auf die Handlungen Russlands im Kaukasus eingehend, unterstrich der belarussische Staatschef, dass Belarus eindeutig seine Solidarität mit der russischen Position zum Ausdruck gebracht habe und die Politik allseitiger und konsequenter Unterstützung seines strategischen Verbündeten betreibe. A.Lukaschenko lenkte die Aufmerksamkeit der Journalisten auf die Initiative von Belarus, eine wirksame einheitliche Position der Mitgliedsstaaten der Organisation des Vertrages über kollektive Sicherheit hinsichtlich der Situation im Kaukasus auszuarbeiten.
Dem belarussischen Staatsoberhaupt zufolge, sei die Frage der Unabhängigkeitsanerkennung von Abchasien und Südossetien viel komplizierter als „eine Unterstützung oder Nichtunterstützung Russlands“. Diese Frage werde vom neuen belarussischen Parlament nach seiner Konstituierung erörtert, so der Präsident.