(openPR) Wie lange sehen Landes- und Bundespartei noch tatenlos zu?
Daun/Düsseldorf, 13.06.2008. Die CDU des rheinlandpfälzischen Landkreises Vulkaneifel (bis 31.12.2006 Landkreis Daun) fügt sich derzeit einen Imageschaden zu, der weit über die Grenzen des Kreises hinaus auch der Partei in Land und Bund Verluste bei den nächsten Wahlen bescheren könnte. Der Stein des Anstoßes ist die von den CDU-Mehrheiten der Kreistage Vulkaneifel und Bitburg-Prüm getragene und geplante Fusion ihrer jeweiligen Kreissparkassen. Vorstand und Verwaltungsrat der Kreissparkasse Vulkaneifel lehnen eine Fusion ebenso strikt ab wie sämtliche Oppositionsfraktionen im Dauner Kreistag. Auch eine Vielzahl der CDU-Anhänger sowie Mitglieder der CDU-Stadtratsfraktion in Daun wenden sich öffentlich gegen die Fusion.
Was die Bürger des Kreises jedoch wirklich auf die Barrikaden bringt, sind Arroganz und Desinteresse der CDU für Sorgen und Nöte ihrer Wähler: Während sich am Dienstag, 10. Juni trotz Fußballeuropameisterschaft und Biergartenwetter 600 Bürger auf Einladung der Eifelzeitung zu einer Podiumsdiskussion zur Zukunft der Kreissparkasse einfanden, blieben sämtliche Vertreter der CDU-Kreistagsfraktion der Veranstaltung fern. "Wer die zweistündige Veranstaltung miterlebt hat, der muß nicht nur daran zweifeln, ob diese Fusion ohne Beschädigung eines ganzen Landstrichs durchgezogen werden kann, er muß sich wohl auch ernsthaft fragen, wie denn wohl das Kommunalwahlergebnis der CDU im Landkreis Vulkaneifel im Juni 2009 aussehen wird. Wenn gestandene Bürger in einem rappelvollen Saal mit bebender Stimme erklären, nach 30 Jahren Mitgliedschaft in der CDU das Austrittsschreiben schon verfaßt zu haben, dann sollten, wenn schon nicht in Mainz, zumindest in Berlin bei der CDU die Alarmglocken klingen, ob diese Machtdemonstration einiger Funktionäre in der Provinz diesen Imageschaden rechtfertigt", beschreibt Augenzeuge Dr. Frank Schweizer-Nürnberg, Chefredakteur des Düsseldorfer Branchendienstes 'Bank intern' die aufgeheizte Stimmung vor Ort. Erinnerungen werden wach an den versuchten Verkauf der Sparkasse Hansestadt Stralsund an eine Privatbank durch den damaligen CDU-Oberbürgermeister Harald Lastowska, der der CDU bei der nächsten Kommunalwahl einen Abrutsch von 42,7 auf 30 Prozent bescherte. Die PDS hatte seinerzeit vor Ort ein Bürgerbegehren gegen den Verkauf der Sparkasse initiiert und so breite Schichten der Bevölkerung mobilisiert. Ähnliches könnte der CDU in der Eifel bevorstehen. Denn auch hier haben die Gegner der Fusion bereits ein Bürgerbegehren initiiert und niemand zweifelt ernstlich daran, daß die dafür erforderlichen 6000 Unterschriften in kurzer Zeit gesammelt werden können.
Bislang war der Kreis Vulkaneifel eine Hochburg der Christdemokraten, so erhielt die CDU bei den Kommunalwahlen 2004 auf Kreisebene 55,1 Prozent der Stimmen und auch zur Direktwahl des Bundestagsabgeordneten Peter Rauen mit 49 Prozent der Stimmen im Bundestagswahlkreis Bitburg hat Daun mit einem Ergebnis von 53,3 Prozent der Erststimmen für den CDU-Kandidaten überdurchschnittlich beigetragen.
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