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200 tibetische Nomaden durch die chinesischen Behörden von ihrem Land vertrieben

26.07.200717:07 UhrPolitik, Recht & Gesellschaft

(openPR) Der 24jährige Jamyang Choedar, der aus einer Nomadenfamilie im Kreis Dhartso, TAP Tsolho, Provinz Qinghai, kommt, berichtete dem Tibetan Centre for Human Rights and Democracy (TCHRD), wie über 200 tibetische Nomaden von ihrem Grund und Boden vertrieben wurden, nachdem man in ihrer Gemeinde mit dem Abbau von Bodenschätzen begonnen hatte:



"Die Bewohner des Kreises Dhartso sind zumeist Nomaden, für die ihr Vieh die Lebensgrundlage bildet. 1998 begann die chinesische Regierung im Namen der Entwicklung mit der Vertreibung der in dieser Gegend (die angeblich reich an Bodenschätzen ist) lebenden Nomaden. Im Zuge der neuen Maßnahmen wurden viele tibetische Nomaden zur Räumung ihres heimatlichen Grund und Bodens gezwungen und an unfruchtbare, öde und dürre Orte umgesiedelt.

Die Ortschaft Serthang mit Umgebung im Kreis Dhartso verfügt über große Lagerstätten an Gold, Kupfer und anderen Bodenschätzen. Als die Regierung dort mit dem Mineralabbau begann, teilte sie die 200 Nomadenfamilien in Gruppen auf und zwang sie, sich woanders niederzulassen. Statt dessen brachte sie über 1000 Chinesen herein, die sie bei Serthang ansiedelte. Der Hauptgrund für die Vertreibung der einheimischen Nomaden und der Transfer der Chinesen nach Serthang waren die Erforschung und der Abbau der hier vorhandenen reichen Minerallagerstätten.

1999 begann die chinesische Regierung mit den Bergbauaktivitäten in der Gegend von Serthang. Für die eintausend chinesischen Migranten, die man hierher transferiert hatte, gab es nicht genügend Unterkünfte. Deshalb wurden Zelte zu ihrer Unterbringung aufgestellt. Es war allen klar, daß die Regierung diese Migranten für die Arbeit im Bergbau hereingeholt hatte.

Die Behörden konfiszierten das Land der dort ansässigen tibetischen Nomaden von über 40.000 Mu (Flächenmaß, 1 Mu = 67 m²) und stellten es den chinesischen Migranten zum Abbau der Bodenschätze und als Wohnort zur Verfügung. Die tibetischen Nomaden mußten ihre Viehbestände verkaufen. Die chinesische Regierung zwingt tibetische Nomaden, sich in festen Behausungen niederzulassen, wodurch ihre traditionelle Lebensweise zerstört wird und sie ihren Lebensunterhalt verlieren. Die Kader erklären ihnen, das Nomadendasein gehöre der Vergangenheit an und sie müßten mit der Zeit gehen: ‚Zieht in die Städte und treibt Handel, das bringt euch mehr Geld ein, als abseits der Zivilisation zu leben. Wenn ihr Nomaden bleibt, wird der Teufelskreis eurer Probleme niemals enden. Das Nomadentum habt ihr von der alten Gesellschaft übernommen, aber es ist fehlgeschlagen. Deshalb müßt ihr diese Lebensweise nun aufgeben'.

Die Regierung griff zu jedem nur möglichen Mittel, um die Nomaden aus der Region zu vertreiben. Serthang bietet nun einen ganz anderen Anblick: Es hat sich drastisch verändert von einer friedlichen Nomadengemeinde zu einem geschäftigen Ort mit vielen chinesischen Migranten und Bergwerken. Die Zahl der chinesischen Zuwanderer ist inzwischen von eintausend auf siebentausend gestiegen.

Seit Beginn der Arbeiten zum Mineralabbau wurde Tibetern verboten, Serthang zu betreten. Hunderte von Chinesen erhielten Jobs in dem Bergwerk und ständig werden dort Mineralien abgebaut. Jeden Tag kommen neue chinesische Wanderarbeiter in die Region - zusätzlich zu den siebentausend, die sich bereits niedergelassen haben. Im April 2003 baute ihnen die Regierung Hunderte von zweistöckigen Häusern, und sie fährt fort, derartige Häuserkolonien zu errichten.

Die Tibeter in der Gegend um Serthang haben mehrmals Gesuche an die Gemeinde- und die Kreisverwaltungen gerichtet und um die Beendigung der Regierungspolitik der erzwungenen Umsiedlung von Tibetern und des Transfers chinesischer Migranten in die Region gebeten.

Die chinesische Regierung behauptet, der Bodenschatzabbau würde der Region und ihren Bewohnern Entwicklung und Modernisierung bringen. Den dort lebenden Tibetern wurde gedroht: ‚Wenn ihr euch beschwert und gegen die Regierungspolitik stellt, schafft ihr nur Hindernisse für die Umsetzung der staatlichen Pläne. Diejenigen, die den Richtlinien und Befehlen der Regierung widerstreben, werden hart bestraft werden'.

Ferner wurden sie belehrt, daß ‚die Regierungspolitik der Bevölkerung zugute käme, und daß die Gesetze gemacht worden seien, um diese zu regieren; daher würden jene, die gegen die Entwicklungspläne des Staates Widerstand leisten und sich gegen ihn verschwören, dem Gesetz gemäß bestraft'. Die ortsansässigen Tibeter hatten keine andere Wahl und mußten sich den Anweisungen und Befehlen der chinesischen Obrigkeit fügen.

Seitdem in Serthang nach Bodenschätzen gegraben wird, hat die Umwelt gravierend gelitten. Der Baum- und Pflanzenwuchs geht von Jahr zu Jahr zurück. Infolge der exzessiven Anwendung von Dynamit bei den Sprengungen im Zusammenhang mit dem Bergbau ist aus dieser ehemals grünen Landschaft ein graubraunes ödes Gelände geworden. Der Boden hat seine Fruchtbarkeit verloren, und es wächst kein Gras mehr auf ihm.

Zahlreiche Tiere starben an Wasser und Gras, die durch die giftigen Rückstände der Sprengungen in dem Abbaugebiet verunreinigt worden sind. Wenn es regnet, werden die giftigen Sprengstoffrückstände bis in die Siedlungen hinabgespült, wo viele Tiere durch das verseuchte Trinkwasser eine seltsame Krankheit bekamen. Die Menschen haben große Angst, daß sie in Zukunft auch von solch schlimmen Erkrankungen heimgesucht werden könnten."

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