openPR Recherche & Suche
Presseinformation

EU-Projekt: Neue molekulare Interventionen gegen Virusinfektionen

27.02.202513:52 UhrWissenschaft, Forschung, Bildung

(openPR) Pressemitteilung
Heidelberg, 27. Februar 2025

EU-Projekt: Neue molekulare Interventionen gegen Virusinfektionen
Internationales Verbundvorhaben wird an der Universität Heidelberg koordiniert

Mit gezielten molekularen Eingriffen in den Vermehrungszyklus und die Immunerkennung von Viren sollen der virale Zelleintritt und die Virusvermehrung unterbunden werden. Das ist das Ziel eines internationalen Forschungsvorhabens, in dem Wissenschaftler an neuen Ansätzen zur Bekämpfung hochgefährlicher Viruserkrankungen wie Gelbfieber oder Lassafieber arbeiten. Koordiniert wird das Verbundvorhaben unter der Leitung von Prof. Dr. Christian Klein am Institut für Pharmazie und Molekulare Biotechnologie der Universität Heidelberg. An den Forschungsarbeiten sind zehn Universitäten und Forschungseinrichtungen aus ganz Europa beteiligt. Dazu gehört auch das Universitätsklinikum Heidelberg. Die Europäische Union fördert das Verbundprojekt über einen Zeitraum von fünf Jahren mit insgesamt knapp acht Millionen Euro.

Im Mittelpunkt des EU-Projekts „Molecular Strategies against Viral Entry and Glycan Shielding” (SHIELD) stehen für den Menschen hochgefährliche virale Erreger aus den Gattungen der Flaviviren, der Mammarenaviren und der Henipaviren. Um einen viralen Zelleintritt und die Virusvermehrung zu verhindern, sollen im Replikationszyklus sogenannte Eintrittshemmer zum Einsatz kommen. „Damit wollen wir auf molekularer Ebene die Vorgänge unterbrechen, bei denen Viren in eine potentielle Wirtszelle eindringen und sich dort vermehren“, so Prof. Klein, der die Abteilung Pharmazeutische und Medizinische Chemie am Institut für Pharmazie und Molekulare Biotechnologie leitet. Auch bei der Fähigkeit viraler Erreger, der körpereigenen Immunantwort zu entgehen, wollen die Forscherinnen und Forscher ansetzen. Eine entscheidende Rolle spielt bei bestimmten Viren eine Anhäufung von Zuckerketten auf der Zelloberfläche. Diese Glykane beeinflussen, ob das Immunsystem aktiv wird und wie die Immunantwort ausfällt. „Indem wir diese Abschirmungsmechanismen der Viren besser verstehen und stören, wollen wir die Chancen auf eine erfolgreiche Immunabwehr erhöhen und bessere Impfstoffe ermöglichen“, erklärt der Heidelberger Wissenschaftler.

Um die miteinander zusammenhängenden Vorgänge des viralen Zelleintritts und der Virusvermehrung für die Entwicklung neuartiger therapeutischer Ansätze nutzbar zu machen, sollen molekulare Wirkstoffe zunächst am Computer entworfen und anschließend an biologischen Systemen mit unterschiedlicher Komplexität erprobt werden, von In-vitro-Versuchen über Experimente mit Zellkulturen bis hin zu Mausmodellen. Die Wissenschaftler erhoffen sich davon neue Ansatzpunkte für die Entwicklung robuster Impfstoffe, die effektiv gegen eine Erkrankung schützen. Langfristig sollen die Forschungsarbeiten dazu dienen, Referenzsubstanzen und mögliche Kandidaten für erste klinische Studien zu identifizieren. Am SHIELD-Projekt beteiligt sind Expertinnen und Experten aus der Bioinformatik und dem computergestützten Wirkstoffdesign, der Chemie, der Immunologie, der Strukturbiologie und der Virologie.

Im Mittelpunkt der Arbeiten an der Universität Heidelberg unter Leitung von Prof. Klein steht die Synthese neuartiger Eintrittshemmer und Glykan-bindender Substanzen, die auf die unterschiedlichen viralen Erreger zugeschnitten werden. Am Universitätsklinikum Heidelberg werden Dr. Vibor Laketa und sein Team mit hochmodernen bildgebenden Verfahren den Zelleintritt der Viren untersuchen und nachvollziehen, wie sich der Einsatz verschiedener molekularer Interventionen – darunter biologische Substanzen, Nanoteilchen und Antikörper – auf den viralen Eintritt in die Wirtszelle auswirkt. Für diese Arbeiten fließen aus der Gesamtfördersumme rund 1,45 Millionen Euro an die Universität Heidelberg; die Forschung am Universitätsklinikum wird mit rund 660.000 Euro gefördert.

Ein Kickoff-Meeting zum Start des Verbundvorhabens hat Mitte Februar 2025 an der Universität Heidelberg stattgefunden. In das EU-Projekt eingebunden sind neben der Universität und dem Universitätsklinikum in Heidelberg acht weitere Universitäten und Forschungseinrichtungen aus Dänemark, Deutschland, Frankreich, den Niederlanden, Polen, Portugal, Schweden und der Schweiz. Die Europäische Union fördert das Projekt im Cluster „Gesundheit“ des aktuellen Forschungsrahmenprogramms Horizon Europe.

Kontakt:
Universität Heidelberg
Kommunikation und Marketing
Pressestelle, Telefon (06221) 54-2311
E-Mail

Diese Pressemeldung wurde auf openPR veröffentlicht.

Verantwortlich für diese Pressemeldung:

News-ID: 1278394
 252

Kostenlose Online PR für alle

Jetzt Ihren Pressetext mit einem Klick auf openPR veröffentlichen

Jetzt gratis starten

Pressebericht „EU-Projekt: Neue molekulare Interventionen gegen Virusinfektionen“ bearbeiten oder mit dem "Super-PR-Sparpaket" stark hervorheben, zielgerichtet an Journalisten & Top50 Online-Portale verbreiten:

PM löschen PM ändern
Disclaimer: Für den obigen Pressetext inkl. etwaiger Bilder/ Videos ist ausschließlich der im Text angegebene Kontakt verantwortlich. Der Webseitenanbieter distanziert sich ausdrücklich von den Inhalten Dritter und macht sich diese nicht zu eigen. Wenn Sie die obigen Informationen redaktionell nutzen möchten, so wenden Sie sich bitte an den obigen Pressekontakt. Bei einer Veröffentlichung bitten wir um ein Belegexemplar oder Quellenennung der URL.

Pressemitteilungen KOSTENLOS veröffentlichen und verbreiten mit openPR

Stellen Sie Ihre Medienmitteilung jetzt hier ein!

Jetzt gratis starten

Weitere Mitteilungen von idw - Informationsdienst Wissenschaft

Bild: Interview: Nachts am Ruder, tagsüber KanzlerBild: Interview: Nachts am Ruder, tagsüber Kanzler
Interview: Nachts am Ruder, tagsüber Kanzler
Der gebürtige Westfale, Wirtschaftsingenieur und promovierte BWLer leitet seit Oktober 2020 die Verwaltung der Hochschule Coburg. Nach fünf Jahren zieht er eine persönliche Zwischenbilanz über Bewegung, Snackautomaten und die Kunst, klar zu führen. Tagsüber jonglieren Sie mit Finanzen, Personalfragen, Bauprojekten. Und nachts – rudern Sie? Dr. Matthias J. Kaiser: Ja, meistens so gegen 23 Uhr. Eine halbe Stunde, dann gehe ich muskulär leer ins Bett. Ich wollte etwas, das man zu Hause machen kann – leise und jederzeit verfügbar. Also habe ich…
Bild: Philosoph der Uni Bonn gründet Innovations-Akademie: Prof. Markus Gabriel verbindet Philosophie und WirtschaftBild: Philosoph der Uni Bonn gründet Innovations-Akademie: Prof. Markus Gabriel verbindet Philosophie und Wirtschaft
Philosoph der Uni Bonn gründet Innovations-Akademie: Prof. Markus Gabriel verbindet Philosophie und Wirtschaft
„Gewinn erwirtschaften, indem man Gutes tut, ist nicht selbstverständlich in ökonomisch-orientierten Unternehmen. Aber beides schließt sich keinesfalls aus. Mit der deep-IN Akademie möchten wir einen ethischen Kapitalismus in unsere hyperkomplexe heutige Welt bringen und Wirtschaftsvertreterinnen und Vertreter dazu ermächtigen, in ethisch-moralisches Handeln zu kommen“, sagt Gründer Prof. Dr. Markus Gabriel vom Philosophischen Institut der Universität Bonn. Seine Akademie fußt auf den drei Säulen: deep-IN person, deep-IN sight und deep-IN eth…

Das könnte Sie auch interessieren:

Neu: Moderation und Prozessbegleitung im strategischen Change-Projekt.
Neu: Moderation und Prozessbegleitung im strategischen Change-Projekt.
… Projektklärung in den ersten drei Kapiteln vertieft. Das vierte Kapitel erläutert Vorgehen und Instrumente der Diagnosen- und Hypothesenerstellung und bildet die Basis für Interventionen. Wie diese dann geplant und gesteuert werden, vertieft das fünfte Kapitel. Das sechste Kapitel stellt Interventionen zukunftsgestaltender Prozesse vor und das abschließende …
Bild: Lebende SkulpturenBild: Lebende Skulpturen
Lebende Skulpturen
Für das Projekt KUNSTRÄUME – LEBENSRÄUME 2008 in Landshut hat Anne Wodtcke drei performative Interventionen für den öffentlichen Raum konzipiert: AKTION „SITTING“: Samstag, 28. Juni 2008, 11 Uhr, Fußgängerzone vor dem Rathaus, Altstadt 315 AKTION „PRAYING“: Samstag, 5. Juli 2008, 11 Uhr, Fußgängerzone vor dem Rathaus, Altstadt 315 AKTION „ SHOPPING“: …
Vienna Life Versicherungslösungen für Anleger, die auf Rechtssicherheit setzen
Vienna Life Versicherungslösungen für Anleger, die auf Rechtssicherheit setzen
… Standortsicherheit in Liechtenstein. Der Report bezieht sich auf die verschiedenen Anstrengungen der EU in den vergangenen Jahren, die Wirtschaft und den Euro durch Interventionen am Finanzmarkt zu retten. Dazu schreibt der Kaptialschutzreport:: „Der Clou solcher Konstruktionen besteht darin, dass das Fürstentum zwar Mitglied im Europäischen Wirtschaftsraum EWR …
Bild: AGDF Mitgliederversammlung gegen Verlängerung des BundeswehrmandatsBild: AGDF Mitgliederversammlung gegen Verlängerung des Bundeswehrmandats
AGDF Mitgliederversammlung gegen Verlängerung des Bundeswehrmandats
… für eine glaubwürdige Sicherheitspartnerschaft mit Russland einsetzen. Die am 27./28. September in Berlin tagende Mitgliederversammlung stellt in ihrer Resolution fest, dass bei Interventionen von außen die Komplexität der Konflikte berücksichtigt werden muss; wesentlich ist zunächst, dass sie nicht Gewalt verschärfend sind. Der Einsatz militärischer …
Bild: Projekt-Check-Up - Projekte wieder auf Erfolgskurs bringenBild: Projekt-Check-Up - Projekte wieder auf Erfolgskurs bringen
Projekt-Check-Up - Projekte wieder auf Erfolgskurs bringen
Vedanova Managementberatung sorgt mit raschen Interventionen dafür, dass Projektziele erreicht werden. Alltag in vielen Unternehmen. Ein Projekt läuft seit mehreren Monaten und bei den Projektverantwortlichen verdichtet sich zunehmend das Gefühl: Irgendetwas läuft in diesem Projekt nicht rund. Sei es, weil die gewünschten Ergebnisse ausbleiben. Oder …
Bild: Jung, straffällig und drogenkonsumierend: Intervention planen, umsetzen und managenBild: Jung, straffällig und drogenkonsumierend: Intervention planen, umsetzen und managen
Jung, straffällig und drogenkonsumierend: Intervention planen, umsetzen und managen
Forschungsteilprojekt der Frankfurt UAS erstellte Handbuch zu Qualitätsstandards für Interventionen bei drogenerfahrenen jungen Menschen mit Kontakt zu Organen der Strafverfolgung Ein Team rund um Prof. Dr. Heino Stöver, Geschäftsführender Direktor des Instituts für Suchtforschung (ISSF) an der Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS), …
Österreich hebt BSE-bedingte Importsperre für Schweizer Rindersamen auf
Österreich hebt BSE-bedingte Importsperre für Schweizer Rindersamen auf
… Veterinärwesen und für Landwirtschaft von Erfolg gekrönt worden. Mit Datum vom 7. Februar 2003 hat die österreichische Regierung nach langen Verhandlungen und verschiedenen Interventionen das Importverbot für Schweizer Rindersamen aufgehoben. Ab sofort kann Rindersamen wieder nach Österreich exportiert werden, wenn in einer Bescheinigung bestätigt wird, …
Bild: Neues Forschungsprojekt: Auswirkungen von EU-Interventionen zur Förderung von Demokratie und RechtsstaatlichkeitBild: Neues Forschungsprojekt: Auswirkungen von EU-Interventionen zur Förderung von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit
Neues Forschungsprojekt: Auswirkungen von EU-Interventionen zur Förderung von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit
… Schritt, wie politische Parteien in sechs EU-Mitgliedstaaten – darunter Ungarn, Polen, die Slowakei, Deutschland, die Niederlande und Österreich – auf EU-Interventionen reagieren. Hierbei kommen qualitative und quantitative Forschungsmethoden zum Einsatz. Ziel ist es, die politischen Auseinandersetzungen zwischen Parteien in Staaten mit unterschiedlichen …
Demenz aus Sicht von Kunst und Design
Demenz aus Sicht von Kunst und Design
… neue Perspektiven auf ihre eigenen Fähigkeiten und auf die Situation in ihrem Umfeld eröffnen. Das ist eine völlig neue Herangehensweise", erklärt Projektleiterin Mateus-Berr. Künstlerische Interventionen Was es bedeutet, langsam seinen Verstand (mens) und in Folge den Bezug zu seiner Umwelt zu verlieren, ist für Nicht-Betroffene schwer nachvollziehbar …
Bild: Corona und Co. bei Krebspatienten besser verstehenBild: Corona und Co. bei Krebspatienten besser verstehen
Corona und Co. bei Krebspatienten besser verstehen
… aus Jena, Heidelberg und Mainz haben nun das Register OncoReVir gestartet, um Risikofaktoren und Krankheitsverläufe besser zu verstehen und die Therapie von Virusinfektionen bei Krebspatienten zu verbessern. Die Deutsche Krebshilfe fördert das Projekt mit rund 200.000 Euro. Die aktuelle Corona-Pandemie zeigt, welche Dynamik CARV-Infektionen entfalten …
Sie lesen gerade: EU-Projekt: Neue molekulare Interventionen gegen Virusinfektionen