(openPR) Für die erfolgreichste Rechtspartei in der Geschichte der Bundesrepublik stellt sich zunehmend die Gretchenfrage: „Nun sag’, wie hast du’s mit dem Regieren AfD?“ Einer Partei, die zweistellige Wahlergebnisse einfährt und in allen deutschen Berufsparlamenten vertreten ist, kann auf Dauer von der Regierungsbildung nicht ausgeschlossen werden. Dafür haben die Rechtskonservativen in Deutschland wie zuvor in allen europäischen Staaten einen zu großen Keil in das überkommene Parteiensystem geschoben, schreibt Dr. Wolfgang Klages in einer aktuellen Einschätzung. Zwei- und Drei-Parteienkoalitionen, die als Notlösungen gegen eine parlamentarisch stark vertretene AfD entstehen, bestraft der Wähler mit Stimmenentzug. Andererseits kann sich die Alternative für Deutschland nicht mit Fundamentalopposition begnügen. Wenn sie einen Unterschied machen will, muss sie über kurz oder lang Regierungs- und Gesetzgebungsmacht ausüben. Der einzig realistische Weg dorthin sind Koalitionen. Mit der CDU. Bestenfalls verkauft sich die AfD dafür so teuer wie möglich, indem sie noch mehr Wähler der rechten Mitte für sich gewinnt. Dafür fehlt es der Partei bislang allerdings an thematischer Breite, soliden Inhalten und einer inspirierenden Führungsfigur. Die momentane Erfolgswelle, vor allem Stimmungen gegen Zuwanderung auf die eigenen Mühlen zu lenken, ist bald ausgereizt. Überdies lasten extreme Berührungen auf dem Parteiimage der AfD. Ohne zureichende Abgrenzung gegenüber entbehrlichen Randgruppen bleibt die deutsche Rechtspartei weit unter den Möglichkeiten, die ihr die europaweiten Umbrüche in der Parteienlandschaft eröffnen.













