openPR Recherche & Suche
Presseinformation

Präsident Ma: Kein Markt in Taiwan für "Ein Land, zwei Systeme"

02.12.201418:31 UhrPolitik, Recht & Gesellschaft

(openPR) Seit dem 22. September demonstrieren die Menschen in Hongkong mit ihrer Occupy Central Protestbewegung ihr Engagement für Frieden und Sicherheit. Mehr als 200.000 Menschen versammelten sich im Admiralty (in dem sich das Büro des Chief Executive befindet), in Mong Kok und in Causeway Bay, und wandelten Occupy Central in Occupy Hong Kong um. Sie hatten klare Forderungen an die Behörden in Hongkong: Sorgen Sie dafür, dass die Volksrepublik China sich an ihre Zusage der Implementierung von "ein Land, zwei Systeme" hält.



In seiner Ansprache anlässlich des Nationalfeiertages am 10. Oktober sagte Präsident Ma Ying-jeou: "Ich möchte noch einmal ausdrücklich meine starke Unterstützung für die Menschen in Hongkong zum Ausdruck bringen, die bei der Wahl ihres Chief Executive das allgemeine Wahlrecht einfordern."

Das Scheitern von "ein Land, zwei Systeme"

150 Jahre britischer Kolonialherrschaft endeten am 1. Juli 1997, als Hongkong wieder an Festlandchina zurückgegeben wurde. Laut Hongkongs Grundgesetz verpflichtet Festlandchina sich, den Grundsatz "ein Land, zwei Systeme" 50 Jahre lang einzuhalten.

Nachdem dieses Versprechen gegeben wurde, liegt es den Menschen in Hongkong sehr am Herzen, dass sie wirklich Selbstverwaltung ausüben können und dass sie ihr Oberhaupt wirklich selber wählen können, ohne die Einmischung von Peking. Darüber hinaus wollen sie den Chief Executive durch das allgemeine Wahlrecht in einem Verfahren basierend auf dem Prinzip „eine Person, eine Stimme“ wählen.

Artikel 45 des Grundgesetzes lautet: "Die Methode zur Wahl des Chief Executive wird in Anbetracht der aktuellen Situation in der Hong Kong Special Administrative Region und in Übereinstimmung mit dem Prinzip des schrittweisen und geordneten Fortschritts festgelegt werden." In einer Entscheidung von 2007 hat der Ständige Ausschuss des Nationalen Volkskongresses (NPC) der Volksrepublik China erklärt, dass Hongkongs fünfter Chief Executive durch das allgemeine Wahlrecht im Jahr 2017 gewählt werden könnte. Diese Entscheidung gab den Menschen in Hongkong Hoffnung auf eine kommende Demokratie.

Am 31. August jedoch fällte der Ständige Ausschuss des Nationalen Volkskongresses eine neue Entscheidung mit Einschränkungen, wie der neue Chief Executive im Jahr 2017 zu wählen sei. Dies löste einen Feuersturm der Kontroverse darüber aus, ob Hongkongs Demokratie echt sei und beschleunigte den Start der Occupy Central Bewegung, die nun auch Studentenaktivisten anzog.

Der Kernpunkt der Kontroverse liegt in der Tatsache, dass der Nominierungsausschuss für die Kandidaten, deren Mitglieder größtenteils pro-Peking sind, so strukturiert ist, dass lokal verankerte politische Parteien und Bürger aus dem Nominierungsprozess ausgeschlossen werden. Innerhalb dieses Systems könnte jemand aus der Pro-Demokratie oder dem Oppositionslager niemals als Kandidat nominiert werden, und die Abstimmung der Menschen in Hongkong ist nur eine Farce. Das allgemeine Wahlrecht existiert nur dem Namen nach.

Über Nacht hat die "ein Land, zwei Systeme"-Zusage der Volksrepublik China an Hongkong einen redaktionellen Hohn in den wichtigsten Nachrichtenagenturen auf der ganzen Welt ausgelöst.

The Economist beispielsweise verhöhnte das harte Vorgehen gegen die Demokratie und Selbstverwaltung bei der 2017 Wahl des Chief Executive und beschrieb Hongkongs Status als "ein Land, ein-und-ein-halb-Systeme."

Keith B. Richburg, ehemaliger Büroleiter der Washington Post in Hongkong, hat vor kurzem in einem Artikel in der Post festgestellt, dass es für die Volksrepublik China nie etwas anderes als "ein Land" gab, während der "zwei Systeme"-Teil nur eine Fiktion war.

In einem Interview mit Al Jazeera zu Beginn der Occupy Central-Bewegung hat Präsident Ma Ying-jeou als Reaktion auf die Warnungen der internationalen Medien klar geäußert, dass Taiwan unmöglich das "ein Land, zwei Systeme"-Konzept akzeptieren könne.

Kein Markt in Taiwan für "ein Land, zwei Systeme"

Präsident Ma erklärte, dass die in den frühen 1980er Jahren entstandene Formel "ein Land, zwei Systeme" für Taiwan und nicht für Hongkong entwickelt wurde. Präsident Ma betonte, dass nur sehr wenige Menschen in Taiwan die "ein Land, zwei Systeme"-Formel unterstützten und wies darauf hin, dass Taiwan sich grundlegend von Hong Kong unterscheide, denn die Republik China (Taiwan) sei ein souveräner Staat, der seinen eigenen Präsidenten und sein eigenes Parlament wähle und seine Angelegenheiten selber regele.

Taiwan, sagte der Präsident, könne die Formel "ein Land, zwei Systeme" nicht akzeptieren, aber er akzeptiere die Formel "ein Land mit entsprechenden Interpretationen" - die Idee dahinter, dass beide Seiten die Existenz von einem China anerkennen, jedoch ihre eigene Interpretation dessen, was es bedeute, beibehielten. Und im Jahr 1992, fügte er hinzu, erreichten Taiwan und die Volksrepublik China einen Konsens in diesem Punkt. Präsident Ma wies darauf hin, dass die jüngsten Umfragen gezeigt hätten, dass, wenn es sich bei dem "Land" in der "ein Land, entsprechende Interpretationen"-Formel um die Republik China handele, würden mehr als 50% der Menschen in Taiwan diese Formulierung unterstützen.

Präsident Ma befürchtet, dass die über 200.000 Menschen, die auf der Suche nach einem echten allgemeinen Wahlrecht auf die Straße gegangen sind, die Zukunft Hongkongs und die Sichtweise der Welt auf Festlandchina beeinflussen könnten.

Hongkong ist ein zentrales, globales Finanzzentrum. Deswegen wirken sich solche politischen Unruhen dort auf mehr als nur die Wirtschaft Hongkongs aus. Präsident Ma rief daher beide Seiten auf: "Ich hoffe, die festlandchinesischen Behörden und Hongkong können eine Übereinkunft treffen, die für beide Seiten akzeptabel ist. Dies ist für Hongkong sehr wichtig. Und die Menschen in Taiwan beobachten weiter."

Diese Pressemeldung wurde auf openPR veröffentlicht.

Verantwortlich für diese Pressemeldung:

News-ID: 829285
 577

Kostenlose Online PR für alle

Jetzt Ihren Pressetext mit einem Klick auf openPR veröffentlichen

Jetzt gratis starten

Pressebericht „Präsident Ma: Kein Markt in Taiwan für "Ein Land, zwei Systeme"“ bearbeiten oder mit dem "Super-PR-Sparpaket" stark hervorheben, zielgerichtet an Journalisten & Top50 Online-Portale verbreiten:

PM löschen PM ändern
Disclaimer: Für den obigen Pressetext inkl. etwaiger Bilder/ Videos ist ausschließlich der im Text angegebene Kontakt verantwortlich. Der Webseitenanbieter distanziert sich ausdrücklich von den Inhalten Dritter und macht sich diese nicht zu eigen. Wenn Sie die obigen Informationen redaktionell nutzen möchten, so wenden Sie sich bitte an den obigen Pressekontakt. Bei einer Veröffentlichung bitten wir um ein Belegexemplar oder Quellenennung der URL.

Pressemitteilungen KOSTENLOS veröffentlichen und verbreiten mit openPR

Stellen Sie Ihre Medienmitteilung jetzt hier ein!

Jetzt gratis starten

Weitere Mitteilungen von Taipeh Presseabteilung Hamburg

Gemeinsam für eine sicherere Welt: Unterstützen Sie die Teilnahme Taiwans als Beobachter an INTERPOL
Gemeinsam für eine sicherere Welt: Unterstützen Sie die Teilnahme Taiwans als Beobachter an INTERPOL
Angesichts der zunehmenden grenzüberschreitenden Kriminalität ist es unerlässlich, dass die Strafverfolgungsbehörden weltweit einen engen Kontakt pflegen und eine effiziente Zusammenarbeit etablieren. Damit INTERPOL ihre Hauptziele erreicht, wie z. B. eine möglichst umfassende gegenseitige Unterstützung aller kriminalpolizeilichen Behörden sicherzustellen und weiterzuentwickeln, muss Taiwan einbezogen werden. Taiwan will gerne mit Strafverfolgungsbehörden auf der ganzen Welt bei der gemeinsamen Bekämpfung der Kriminalität zusammenarbeiten, um…
Bild: Klimawandel: Eine globale Herausforderung erfordert eine globale AntwortBild: Klimawandel: Eine globale Herausforderung erfordert eine globale Antwort
Klimawandel: Eine globale Herausforderung erfordert eine globale Antwort
Dr. Lee Ying-yuan Umweltminister Taiwanisches Ministerium für Umweltschutz Der anhaltende Anstieg der Treibhausgasemissionen auf der ganzen Welt hat zu ungewöhnlichen und extremen Wetterereignissen wie Hitzewellen, Dürrezeiten und katastrophalen sintflutartigen Regenfällen geführt. Diese Ereignisse sind nicht mehr nur abstrakte Zukunftsszenarien, sondern geschehen heute in allen Teilen der Welt. Die Durchschnittstemperaturen der letzten zwei Jahre in Taiwan waren die höchsten seit 100 Jahren. Seit 2017 sind die Niederschläge deutlich zurüc…

Das könnte Sie auch interessieren:

Präsident Ma präsentiert sein Sechs-Punkte-Programm für Taiwan
Präsident Ma präsentiert sein Sechs-Punkte-Programm für Taiwan
Anlässlich seiner Amtsübernahme vor zwei Jahren hielt Präsident Ma Ying-jeou am 19. Mai 2010 eine Pressekonferenz ab. Während der Veranstaltung berichtete er über seine Regierungsarbeit und die seiner Administration, einschließlich der Förderung einer ethischen Regierungsarbeit und der Rechtsstaatlichkeit, der Ausmerzung des Machtmissbrauchs, der Durchführung …
Bild: Taiwans Außenminister Dr. Joseph Wu - Erwiderung auf Pekings Drängen zum Modell „ein Land, zwei Systeme“Bild: Taiwans Außenminister Dr. Joseph Wu - Erwiderung auf Pekings Drängen zum Modell „ein Land, zwei Systeme“
Taiwans Außenminister Dr. Joseph Wu - Erwiderung auf Pekings Drängen zum Modell „ein Land, zwei Systeme“
… demokratischen Taiwan ab. In einer Rede am 2. Januar dieses Jahres anlässlich des 40. Jahrestages der so genannten Botschaft an die Landsleute in Taiwan machte Chinas Präsident Xi Jinping einen „Fünf-Punkte-Vorschlag“ für die Vereinigung mit Taiwan. Dies zeigt deutlich, dass China das Modell „ein Land, zwei Systeme“ für Taiwan in seine politische Agenda …
Taiwan lehnt „Ein Land, zwei Systeme“ ab
Taiwan lehnt „Ein Land, zwei Systeme“ ab
Auf einer Pressekonferenz am 05. Januar 2019 bekräftigte Staatspräsidentin Tsai Ing-wen, die Republik China (Taiwan) werde auf keinen Fall „ein Land, zwei Systeme“ akzeptieren. China müsse Demokratie verstehen lernen, um das taiwanische Volk zu begreifen und das Vertrauen der internationalen Gemeinschaft zu gewinnen. Frankfurt, 09.01.2019 Staatspräsidentin …
Taiwans Präsident Ma bekräftigt die Haltung bezüglich der Beziehungen in der Taiwanstraße
Taiwans Präsident Ma bekräftigt die Haltung bezüglich der Beziehungen in der Taiwanstraße
Präsident Ma Ying-jeou sagte, Taiwan werde nicht das festlandchinesische Modell „ein Land, zwei Systeme“ akzeptieren und drängte Peking und Hongkong dazu, eine für beide Seiten akzeptable Lösung für dessen Anfrage für das allgemeine Wahlrecht zu verhandeln. "Die ROC unterscheidet sich sehr von Hongkong, da wir ein souveränes Land sind", sagte Ma. "Gemäß …
Präsident Ma lobt Taiwans außenpolitische Bemühungen
Präsident Ma lobt Taiwans außenpolitische Bemühungen
Anlässlich des Neujahrsempfangs des Außenministeriums für das diplomatische Korps in Taiwan am 24. Februar 2010 sagte Präsident Ma Ying-jeou, dass die Republik China sofort nach dem verheerenden Erdbeben in Haiti im Januar dem Land Rettungsdienste, medizinisches Personal und Hilfsgüter zur Verfügung gestellt habe. Derzeit beläuft sich der Wert an Gütern …
Präsident Ma fördert neuen Geist der Zusammenarbeit im Südpazifik
Präsident Ma fördert neuen Geist der Zusammenarbeit im Südpazifik
Im März dieses Jahres absolvierte der Präsident der Republik China auf Taiwan Ma Ying-jeou sechs Staatsbesuche bei den diplomatischen Verbündeten seines Landes im Südpazifik. Seine Reisen führten ihn auf die Marshall-Inseln, in die Republiken von Kiribati, Nauru und Palau, nach Tuvalu und auf die Solomonen. In jedem der besuchten Länder unterstrich er …
direct/ Taipeh Presseabteilung Berlin: Trotz Einreiseverbots - Taiwans Präsident in Berlin
direct/ Taipeh Presseabteilung Berlin: Trotz Einreiseverbots - Taiwans Präsident in Berlin
Am 25. April 2005 fand in Berlin zum erstenmal eine Videokonferenz mit dem Präsidenten von Taiwan, Chen Shui-bian, statt. Da er für Deutschland kein Einreise-Visum erhält, wollte er wenigstens auf elektronischem Weg mit Politikern, Wissenschaftlern und Journalisten ins Gespräch kommen. Die Konferenz "Taiwan: Leuchtturm im Schatten Chinas" hob die besondere …
Präsident Ma nimmt an Ansprache des Friedensnobelpreisträgers Kailash Satyarthi teil
Präsident Ma nimmt an Ansprache des Friedensnobelpreisträgers Kailash Satyarthi teil
Präsident Ma Ying-jeou nahm am Nachmittag des 15. Januar an einem Empfang für Herrn Kailash Satyarthi, Co-Empfänger des Friedensnobelpreis 2014, teil, um seine Bewunderung für Herrn Satyarthis Bemühungen im Laufe der Jahre zum Schutz der Kinderrechte auszudrücken. Der Präsident erklärte, dass Mr. Satyarthi nicht nur ein weltbekannter Anwalt für die …
Taiwans Präsident Ma Ying-jeou fordert Start der ECA-Gespräche mit der EU
Taiwans Präsident Ma Ying-jeou fordert Start der ECA-Gespräche mit der EU
Präsident der Republik China (Taiwan), Ma Ying-jeou, sagte am 6. Januar, dass ein Taiwan-EU-Abkommen über wirtschaftliche Zusammenarbeit erhebliche Vorteile für beide Seiten schaffen würde, da die Region die größte Quelle ausländischer Direktinvestitionen und einer der größten Handelspartner für Taiwan darstelle. Präsident Ma sagte, dass einer Machbarkeitsstudie …
Beschleunigung der wirtschaftlichen Integration Asiens durch ECFA
Beschleunigung der wirtschaftlichen Integration Asiens durch ECFA
… Rahmen einer Pressekonferenz am selben Tag zum Thema “Neuer Wendepunkt für Taiwan, neues Zeitalter für Asien – die richtige Wahl im entscheidenden Augenblick“, betonte Präsident Ma, das Abkommen werde in drei Bereichen zu einem Durchbruch führen: es werde Taiwan ermöglichen, seine wirtschaftliche Isolation zu überwinden; es werde die wirtschaftlichen …
Sie lesen gerade: Präsident Ma: Kein Markt in Taiwan für "Ein Land, zwei Systeme"