(openPR) Innerhalb weniger Tage gab es in der EU zwei Entscheidungen, die möglicherweise dazu beitragen, dass es in Europa zu einem Dammbruch kommt: Der beliebigen Aneignung von Tieren und Pflanzen durch Großkonzerne und der unkontrollierbaren Freisetzung genmanipulierter Lebewesen in die Natur könnte Tür und Tor geöffnet sein.
Die erste Hiobsbotschaft: Trotz großer Bedenken der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat BASF seine seit 13 Jahren geführte Schlacht für den kommerziellen Anbau seiner Stärkekartoffel „Amflora“ gewonnen. Zwar ist sie für die Klebstoff- und Papierherstellung und nicht zum Essen gedacht, dem Konzern ist es aber gelungen, durchzusetzen, dass auch Lebensmittel zu 0,9% verunreinigt sein dürfen und dass man Nutztiere mit den Abfällen, der Pülpe, füttern darf. Die WHO warnte vor der Genehmigung, denn als Marker-Gen wurde eine Antibiotikaresistenz eingebaut. Da es nicht ausgeschlossen werden kann, dass diese Eigenschaft auf die Darmflora oder Krankheitskeime überspringt, könnten eventuell wichtige Antibiotika, z.B. auch solche, die gegen die Tuberkulose nötig sind, wirkungslos werden. Gerade in den Tierfabriken lauern zahllose Infektionskrankheiten: Ohne den massiven Einsatz von Antibiotika lassen sich Schweine und Geflügel in den Massentierhaltungen nicht am Leben halten. Die Entscheidung der Kommission unter der Zustimmung der konservativen Fraktion des Parlamentes ist auch deshalb unverständlich, weil Amflora überflüssig ist: Inzwischen wurde auf ganz normalem Wege eine Kartoffelsorte gezüchtet, die ebenfalls ausschließlich die begehrte Stärkesorte Amylopektin bildet. Doch auch der Chef der deutschen CDU-Fraktion Werner Lange freut sich über diesen vermeintlichen Fortschritt! Es zeigt sich, dass gerade auch die Parteien mit christlichem Anspruch eifrig mitmischen, wenn es darum geht, die Natur zu misshandeln.
Die zweite schlimme Nachricht kam vom Europäischen Patentamt. Es hat die Einsprüche abgelehnt, die gegen das Patent auf Kühe mit einem Gen für besonders hohe Milchleistung erhoben worden waren. Umwelt-, Bauern-, Tierschutzverbände und kritische Bürger hatten nicht hinnehmen wollen, dass Kühe wie Erfindungen patentiert werden dürfen. Nicht nur diese Genvariante wurde patentiert, sondern auch das künstliche Einschleusen in Kühe und die entsprechend veränderten Tiere.
Schon die auf gängigem Wege gezüchteten Hochleistungskühe sind gesundheitlich bei weitem überfordert und zahlen für die menschliche Maßlosigkeit mit Leiden, Schmerzen und frühem Tod. Wir halten es für unerträglich, dass diese Qualspirale mit Tricks der Gentechnik getoppt werden darf.








