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Es geht weiter: Deutsche Stiftung Organtransplantation setzt sich hohe Ziele

06.10.200914:52 UhrGesundheit & Medizin

(openPR) Berlin, 06. Oktober 2009. Seit ihrer Gründung vor 25 Jahren setzt sich die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) dafür ein, die Versorgungslücke zwischen Wartelistenpatienten und dem bestehenden Organmangel zu schließen. Doch trotz Steigerung der Zahl der gespendeten Organe um 25 Prozent in den letzten acht Jahren, ist die Situation nach wie vor unbefriedigend und das Ziel noch lange nicht in Sicht. Die Koordinierungsstelle arbeitet weiter daran, möglichst vielen Patienten die lebensrettende Transplantation zu ermöglichen und gleichzeitig den Willen der Bevölkerung zur Organspende umzusetzen. Zwei Drittel der Menschen wären laut aktuellen Umfragen bereit, ihre Organe zu spenden und 85 Prozent würden eine Organspende annehmen. Trotzdem haben lediglich 17 Prozent ihren Willen in einem Organspendeausweis dokumentiert. In der Aufhebung dieser Diskrepanz zwischen passiver und aktiver Zustimmung sieht die DSO ihre wichtige Aufgabe für die Zukunft.



Pilotprojekt zur Unterstützung der Krankenhäuser
Die Krankenhäuser nehmen in der Organspende eine Schlüsselposition ein. Im ersten Schritt müssen auf einer Intensivstation mögliche Spender erkannt der Koordinierungsstelle mitgeteilt werden. Doch gerade an dieser entscheidenden Stelle hakt es. Vorzeigeland ist hier Spanien mit etwa 34 Spendern auf eine Million Einwohner im Vergleich zu Deutschland mit nur knapp 15 Spendern. Um dieses Dilemma zu lösen, haben die DSO, das Bundesgesundheitsministerium und die Deutsche Krankenhausgesellschaft im Juli 2009 gemeinsame Leitlinien auf Basis des Transplantationsgesetzes verabschiedet. „Die darin formulierten Maßnahmen zur Unterstützung der Kliniken sind ein wichtiger erster Schritt zu einer effektiven und überprüfbaren Steigerung der Organspende“, erklärt Dr. rer. pol. Thomas Beck, Kaufmännischer Vorstand der DSO. Mehr Spendermeldungen erhofft sich die DSO vor allem von dem auf zwei Jahre angelegten und von der DSO zunächst finanzierten Pilotprojekt zur „Inhousekoordination“. Das Projekt orientiert sich am „spanischen Modell“ und sieht einen von der DSO finanzierten Krankenhausmitarbeiter vor. Er informiert die DSO quartalsweise über die Situation der Organspende und gewährleistet eine noch engere Vernetzung mit der Koordinierungsstelle. Dieses Projekt soll über die kommenden Jahre ständig weiterentwickelt und auf möglichst viele Krankenhäuser übertragen werden.
„Unser Ziel ist es, dass sich die Organspendezahlen in Deutschland Jahr für Jahr dem Niveau von Spanien annähern. Dass dies möglich ist, haben bereits die Ergebnisse einzelner Bundesländer wie Mecklenburg-Vorpommern gezeigt“, erklärt Beck.

In diesem Zusammenhang weist der Medizinische Vorstand der DSO, Professor Dr. Günter Kirste, auf die Bedeutung der Potenzial-Analysen in den Krankenhäusern hin. „Um den Willen der Bevölkerung in der Organspende umzusetzen, ist es notwendig, zuverlässige Dokumentationen darüber aufzustellen, wie viele Spender es überhaupt tatsächlich gibt.“ Diese Analysen sollten zukünftig Bestandteil der internen Qualitätssicherung der Krankenhäuser sein.
Kirste sieht einen weiteren wichtigen Schritt in der Evaluierung der Transplantationsergebnisse selbst. Dies sei nur möglich, wenn eine Verknüpfung von Spender- und Empfängerdaten vorgenommen würde. „Die DSO hat sich in der Entwicklung von Spenderkriterien und Spenderbetreuung weltweit den ersten Platz unter den Spenderorganisationen erarbeitet. Diesen Weg möchten wir weiter verfolgen, um verlässliche Daten darüber zu bekommen, welches Spenderorgan unter welchen Umständen an welchen Empfänger mit bestimmten Krankheitskriterien übertragen werden könnte“, erklärt der Mediziner. In den Spenderkriterien sieht die DSO wichtige Qualitäts- und Sicherheitsstandards, um gesundheitliche Risiken einer Organtransplantation in der Kette vom Spender bis zum Empfänger auszuschließen bzw. zu minimieren. Oberstes Ziel sei es, die Erfolgsraten zu steigern und die Qualität und Sicherheit von Transplantationen weiter zu verbessern, so Kirste.

Umfassende und nachhaltige Angehörigenbetreuung
Verbesserungsbedarf sieht die DSO auch in der Betreuung der Angehörigen von Organspendern. Vornehmliches Ziel ist es dabei, die Angehörigen zu einer langfristig stabilen Entscheidung zu führen. Ein von der DSO entwickeltes Ausbildungsprogramm soll den Koordinatoren und Krankenhausmitarbeitern helfen, mit emphatischer Fürsorge die Angehörigen in ihrer Trauer zu begleiten, gleichzeitig aber auch in der Rolle des einzigen Fürsprechers der Menschen auf der Warteliste, um eine Entscheidung zur Organspende zu bitten. Der DSO kommt hier die Aufgabe einer offenen und transparenten Aufklärung zu und gleichzeitig übernimmt sie die Garantie für einen respektvollen Umgang mit dem Verstorbenen. Mit der Organspende und der anschließenden Abschiedsnahme endet die Betreuungsaufgabe der DSO-Koordinatoren nicht. Auf Wunsch informiert die Koordinierungsstelle über die Ergebnisse der Organübertragungen und organisiert regelmäßige Angehörigentreffen in den verschiedenen Regionen. Auch zukünftig sieht sich die DSO als Vertreter der Patienten auf der Warteliste und gleichzeitig als Vertreter der Menschen, die ihre Organe spenden und deren Angehörigen.




Öffentliche Aufklärung intensivieren, aktive Zustimmung fördern
Aber nicht allein im medizinischen Bereich setzt sich die DSO für mehr Organspenden ein. Mit einer intensiven Aufklärung und Werbung will die Koordinierungsstelle zukünftig auch die aktive Zustimmungsrate in der Bevölkerung deutlich erhöhen.
„Wir werden weiter an die Solidarität der Menschen appellieren und uns dafür einsetzen, dass die Organspende zur Selbstverständlichkeit in unserer Gesellschaft wird“, sind sich die Vorstände einig. Vorbild für viele Länder sind hier vor allem auch die USA, wo die Organspende längst gesellschaftlich etabliert ist und als Chance wahrgenommen wird, anderen Menschen zu helfen. Auch den Angehörigen wird eine entsprechend hohe Ehrerbietung in der Öffentlichkeit entgegengebracht. In diesem Sinn setzt sich die DSO dafür ein, dass die Entscheidung zur Organspende auch in Deutschland mehr öffentliche Anteilnahme und Anerkennung erfährt.

Bereits im Juni 2008 hatte die DSO die bundesweite Initiative „Fürs Leben. Für Organspende.“ gestartet. Sie wurde vor kurzem in eine unabhängige und eigenständige Stiftung unter Treuhandschaft der Koordinierungsstelle überführt. Ziel ist es nun, möglichst viele Partner und Unterstützer zu finden, die die Aufklärungsarbeit gemeinsam mit der Stiftung fördern. Neu an der Kampagne ist der lebensbejahende und emotional geprägte Ansatz, den Zahlen und Fakten hinter der Organspende über Patienten- und Angehörigengeschichten ein Gesicht zu geben. Es geht darum, das Geschenk des Lebens im Sinne der Nächstenliebe weiterzugeben. Für diesen Gedanken wird sich die DSO auch zukünftig stark machen.

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