(openPR) Osnabrück. Den Medien war in den vergangenen Tagen zu entnehmen, dass die Zahl der Organspenden in Deutschland erstmals nach langer Zeit mit -8,8 % wieder rückläufig ist. Die Jungen Liberalen Osnabrück-Stadt, die sich im letzten Jahr intensiv mit dem Thema Organspende auseinandergesetzt haben, zeigen sich besorgt hinsichtlich dieser Entwicklung und appellieren an die Bürger, sich wieder verstärkt über das Thema zu informieren.
Jährlich sterben in Deutschland über 1.000 Menschen an den Folgen ihrer Krankheit, weil sie kein passendes Spenderorgan finden. Nach Ansicht der JuLis darf es so eine Situation in einem hochentwickelten und aufgeklärten Land wie Deutschland nicht geben. Deshalb schlagen die Liberalen erneut verschiedene Maßnahmen vor, der rückläufigen Zahl an Organspendern entgegenzuwirken. So sollen Organspendeausweise bei der Beantragung von Ausweisen und Führerscheinen mit ausgehändigt werden. Außerdem müsse die Aufklärung viel stärker als bislang in den Bereich der Vorsorgeuntersuchung mit einbezogen werden. „Last but not least muss die Politik auch die Ärzte und Krankenhäuser mehr in die Pflicht nehmen. Die Verantwortung für mehr Aufklärung zum Thema Organspende könne und dürfe nicht nur allein beim Bürger liegen“, so Fabian Ettrich, Kreisvorsitzender der JuLis in Osnabrück.
Die JuLis fordern die Entwicklung eines ganzheitlichen Konzeptes unter Federführung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, um die Akzeptanz für das sensible Thema der „postmortalen Spenden“ zu steigern.
Keinen geeigneten Weg sehen die JuLis in der immer wieder ins Spiel gebrachten „Widerspruchsregelung“. Diese Regelung sieht vor, dass Menschen nicht mehr ausdrücklich ihr Einverständnis zur Entnehme eines Organs im Todesfall geben müssen, sondern dass Organe immer dann entnommen werden können, wenn der Betroffene einer Entnahme nicht ausdrücklich widersprochen hat. Diese Idee halten die JuLis für unvereinbar mit der Verfassung unseres liberalen Rechtsstaates.
In Schleswig-Holstein, wo die Landesregierung im letzten Jahr ebenfalls eine breit angelegte Aufklärungskampagne durchgeführt hat, ist derweilen kein Rückgang bei den Organspenden zu verzeichnen. Justus Hautz, Pressesprecher der JuLis OS-Stadt dazu: „An diesem Beispiel kann man erkennen, wie wichtig es ist, sich auch und vor allem von Seiten der Politik an der Aufklärungsarbeit zu beteiligen. Die Bürger in meinem Heimatbundesland haben die Bemühungen der dortigen Regierung angenommen und sich in Folge dessen vermehrt mit dem Thema auseinander gesetzt.“ Dieses Vorgehen könnte laut JuLis ein gutes Beispiel sein, dem man auch in anderen Regionen folgen sollte.













