(openPR) Rückblick:
--> openPR 28.März 2008 " Erster Welt-Autismus-Tag am 2. April und in Berlin wird gespart bis es quietscht "
http://www.openpr.de/news/199280/
--> openPR 05.Mai 2008 " Europäischer Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung & die ungeheuerlichen Berlin-Sparpläne "
http://www.openpr.de/news/208589.html
HEUTE 08. September 2008, neues Schuljahr 2008/2009:
Die Rückkkehr zur „Aufbewahrung“ statt Bildung. Oder besser: Zum „Grossen Friedrichs-Hospital“, die spätere „Karl-Bonhoeffer-Klinik“ die die „die Irren und dollen Leute“ aufbewahrten???*
*http://de.wikipedia.org/wiki/Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik
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Senator für Bildung, Wissenschaft und Forschung, Berlin
Prof. Zöllner
08.September 2008
Sehr geehrter Herr Prof. Zöllner,
Heute am 8. September 2008, dem Weltbildungstag* (engl. World Literacy Day, auch Weltalphabetisierungstag) erhalten Sie passend zum Thema Post von uns sowie von 2 Familien die auf dramatische Weise von den Schulhelferkürzungen/ Schulhelferstundenkürzungen betroffen sind.
In den nächsten Tagen werden sie und ihre Behörde weitere Post von Betroffenen erhalten, es handelt sich um Eltern schwerbehinderter Kinder, Sonderpädagogische Förderzentren sowie Regelschulen. Es wird uns in naher Zukunft gelingen noch mehr Eltern zu finden, die bereit sind an die Öffentlichkeit zu gehen.
Die Behindertenbeauftragten sind informiert, die Medien werden berichten, die Opposition ist eingeschaltet, ein Brief an den Bundespräsidenten folgt, um hier nur einiges anzureißen.
Durch die fehlenden Schulhelfer bzw. den dramatisch gekürzten Stundenumfang dieser, sind schwer behinderte Kinder nicht mehr adäquat zu beschulen, das Recht auf Bildung bleibt ihnen somit verwehrt, ein Schulabschluss wird unmöglich, wir kehren zurück zur „Aufbewahrung“ statt Bildung. Oder besser: Zum „Grossen Friedrichs-Hospital“, die spätere „Karl-Bonhoeffer-Klinik“ die die „die Irren und dollen Leute“ aufbewahrten?*
Wir wollten ursprünglich einen Dankesbrief schreiben, da Sie Eltern mehrmals persönlich –zuletzt am Rande der Sondersitzung des Landesschulbeirates versicherten – dass keine Kürzungen bei den Schulhelfern vorgenommen werden. Bereits damals haben sich Eltern bei Ihnen persönlich bedankt für Ihren Einsatz. Wir sind zutiefst enttäuscht.
Das Schuljahr hat begonnen und die Realität holt die Eltern ein:
ES SIND KÜRZUNGEN VORGENOMMEN WORDEN!
In welcher Form?
- abgelehnte Anträge auf Schulhelfer
- dramatische Kürzungen von Schulhelferstunden.
reale Beispiele, eingetragen von Eltern & Schulen:
http://www.protest.elternzentrum-berlin.de/meinung.php
Alle Fälle die uns bekannt sind, sind die Spitze des Eisberges und jene hier aufzulisten würde den Umfang des Briefes arg sprengen.
Richtig ist, dass der Etat für die Schulhelfer für das Schuljahr 2008/2009 erhöht worden ist. Allerdings wurde dieser nicht linear dem Antragsvolumen angepasst. Im Klartext: Mit der wachsenden Anzahl der Schulhelferanträge sind die zur Verfügung stehenden Stunden pro Schüler dennoch gesunken!
Im Schuljahr 2006/2007 standen 80.886 Schulhelferstunden zur Verfügung für 133 autistische Kinder => 608 Stunden pro Kind/Jahr
Im Schuljahr 2007/2008 standen 87.698 Schulhelferstunden zur Verfügung für 170 autistische Kinder => 515 Stunden pro Kind/Jahr
Das belegt einen Rückgang um ca. 15 %, tatsächlich sind jedoch Kürzungen um 60% oder gänzliche Streichungen realistisch nachweisbar. Auf die Zahlen für dieses Schuljahr sind wir gespannt!
Professor Zöllner: Die Lage ist katastrophal. Obwohl sie immer wieder behaupten, dass es keine Kürzungen gibt, werden sie doch vorgenommen - wenn die Anträge denn überhaupt bearbeitet werden. Die aktuellen Zahlen & auch die Meldungen von Eltern und Schulen belegen, irgendwer lügt oder meinen sie nicht?
--> Netzwerk Förderkinder (http://www.netzwerk-foerderkinder.de)
--> Elternzentrum Berlin (http://protest.elternzentrum-berlin.de bzw. http://www.elternzentrum-berlin.de )
*Allgemeinwissen: Der 8. September wurde von der UNESCO im Anschluss an die Weltkonferenz zur Beseitigung des Analphabetentums im September 1965 in Teheran ins Leben gerufen.