openPR Recherche & Suche
Presseinformation

“Beruf fängt in der Schule an“ – Duales Lernen als Kernstück der Schulreform

02.12.200916:23 UhrWissenschaft, Forschung, Bildung
Bild: “Beruf fängt in der Schule an“ – Duales Lernen als Kernstück der Schulreform
Talkrunde in Berlin mit (v.l.): Norbert Giesen (SIEMENS), Katrin Thierfeld (Modul e.V.), Moderator Oliver Dunk, Prof. Dr. Jürgen Zöllner (Senator für Bildung, Wissenschaft und Forschung), Ina Rodenber
Talkrunde in Berlin mit (v.l.): Norbert Giesen (SIEMENS), Katrin Thierfeld (Modul e.V.), Moderator Oliver Dunk, Prof. Dr. Jürgen Zöllner (Senator für Bildung, Wissenschaft und Forschung), Ina Rodenber

(openPR) Berlin, 1. Dezember 2009.- Fitmachen für den Berufsalltag – wann beginnt man damit in der Schule? Wie finden Schülerinnen und Schüler den für sie geeigneten Beruf? Welche Wege gehen Industrie, Handwerk oder Dienstleistungsunternehmen bei der Nachwuchsgewinnung? Demographische Veränderungen, Schulreform, Berufsorientierung – wie verbindet die neue Sekundarschule die neuen Anforderungen, warum kommt dem dualen Lernen eine besondere Rolle zu? Diese und andere Fragen diskutierte am Dienstagabend Berlins Bildungssenator Prof. Dr. Jürgen Zöllner mit Vertretern des Netzwerkes Berufspraxis im Verein Modul, des Ausbildungszentrums des SHK-Handwerks, der Agentur für Arbeit und der SIEMENS AG. Die Talkrunde war Auftakt des „Berliner 5-Sterne-Gesprächs“, einer neuen Veranstaltungsreihe im Berliner Grand Hotel Esplanade.



Die Jugendlichen möglichst früh und professionell anzuleiten, eigene Interessen zu ent-wickeln und sich mit der Berufswahl auseinanderzusetzen ist nach den Worten von Prof. Dr. Jürgen Zöllner, Senator für Bildung, Wissenschaft und Forschung, eines der Anliegen der Schulstrukturreform ab 2010. „Das Duale Lernen als ein Schlüsselthema dabei bietet eine motivierende Orientierung auf einen erfolgreichen Übergang ins Berufsleben, erleichtert den Übergang ins Berufsleben durch frühen Kontakt zur beruflichen Wirklichkeit“, so Zöllner. Durch enge Kooperation der Integrierten Sekundarschulen mit Betrieben und Verbänden der Wirtschaft, mit beruflichen Schulen und Oberstufenzentren, mit Trägern der Berufsvorbereitung und Ausbildung würden mehr Praxisangebote ermöglicht. Um jeder Schülerin und jedem Schüler ein entsprechendes Angebot machen zu können, wird die Integrierte Sekundarschule eine sehr flexible Stundentafel haben „Es wird möglich sein, in der Integrierten Sekundarschule unter teilweiser Auflösung der Stundentafel an bis zu drei Tagen außerhalb von Schule an Praxisorten zu lernen.“

Bildungssenator Zöllner verwies darauf, dass bereits jetzt viele Angebote zur vertieften Berufsorientierung in Berlin umgesetzt werden. Ihre Akzeptanz in den Schulen, von den Jugendlichen und deren Eltern sei groß. Der Verein Modul e. V. mit seinem Netz-werk Berufspraxis z.B. bringt seit 2007 erfolgreich Schule und Handwerk zusammen. „Im vergangenen Schuljahr nutzten rund 1.750 Mädchen und Jungen aus 26 Berliner Real- und Gesamtschulen die Chance, sich in 32 Berufen des Handwerks auszuprobieren“, berichtet die Modul-Vorsitzende Katrin Thierfeld. Enger Partner sind die Ausbildungszentren von 15 Berliner Handwerksinnungen. In einer ersten Phase „schnuppern“ die teilnehmenden Schüler und Schülerinnen der Jahrgangsstufen 8 und 9 in mindestens vier Berufsfelder des kooperierenden Handwerks jeweils zwei bis drei Stunden hinein. Etwa jeder fünfte von ihnen vertieft dieses Kennenlernen im Anschluss – erprobt bis zu fünf Tage in einem von ihm bevorzugten handwerklichen Berufsfeld seine praktischen Fähigkeiten.

„Die Schüler und Schülerinnen nutzen diese praxisorientierten Angebote der Innungen sehr intensiv“, betont die Modul-Vorsitzende Katrin Thierfeld. „Mit den Werkstatt-Tagen lernen sie eine Reihe handwerklicher Berufe kennen, bekommen Ausbildungsanforderungen und –wege vermittelt, erhalten Tipps für eine gute Berufswahl und Entwicklungsmöglichkeiten im Handwerk. Die Teilnahme wird den Schülern auf dem Zeugnis dokumentiert und durch die begleitenden Koordinatoren des Netzwerkes eine empfehlende Einschätzung für die Berufswahl ausgestellt.“

Für Detlef Pfeil als Leiter des Ausbildungszentrums der Innung Sanitär, Hei-zung, Klempner, Klima ist es wichtig, dass die Handwerksbetriebe auf diese Weise Interesse für ihre Berufe wecken können, schon frühzeitig Kontakt mit ausbildungsinteressierten Jugendlichen aufnehmen, sie sogar schon fördern. „Oftmals hätten die Jugendlichen ein unvollständiges oder falsches Bild vom Berufsprofil im Handwerk. Dieses gerade zu rücken und die vielfältigen Chancen, den abwechslungsreichen Alltag im Handwerk aufzuzeigen – haben sich die Ausbilder auf die Fahnen geschrieben. Und damit kann man nicht früh genug beginnen.“

Veränderten demografische Entwicklungen müssen auch die Mitarbeiter in der Berufsberatung Rechnung tragen. Ina Rodenberg, Geschäftsstellenleiterin der Agentur für Arbeit Berlin-Steglitz, unterstrich wie wichtig und manchmal schwierig es ist, Stärken und Schwächen der Schülerinnen und Schüler zu analysieren, Interessen und Wünsche mit tatsächlichen Berufsangeboten in Berlin in Übereinstimmung zu bringen. Frühzeitige Gespräche und Beratung mit allen an der Berufsfindung Beteiligten zahlen sich oftmals aus.

Wenngleich Berlin zunehmend als Dienstleistungsstadt gelte, besitzen technische Berufe eine besondere Relevanz, betonte Norbert Giesen, Corporate Human Resources bei der SIEMENS AG, in der Diskussion. Das Unternehmen verfolge seit Langem eine konsequente Linie bei der Nachwuchsgewinnung, wirbt um Auszubildende in innovativen, zukunftsfähigen Berufen. Potentielle Bewerber für Ausbildungsplätze bekommen früh die Gelegenheit, durch Praktika oder Besuche von Abteilungen SIEMENS besser kennen zu lernen, sich teilweise auch auszuprobieren.

Wichtig sei – so das Credo der Diskussion -, dass die Berliner Schülerinnen und Schüler Praktikumsplätze und viel Gelegenheit erhalten, den betrieblichen Alltag zu erkunden, sich testen. Das Motto des Abends „Beruf fängt in der Schule an“ muss angesichts der Anforderungen an die Schulen und die Wirtschaft in den kommenden Jahren noch intensiver ins Bewusstsein aller am Prozess der Berufsorientierung und –findung Beteiligter rücken. Positive Signale und Zusagen von Vertretern der Kammern und der Verbände, von den Innungen und natürlich auch von den Betrieben hier mehr an einem Strang zu ziehen, liegen vor. Der Wunsch von Bildungssenator Prof. Dr. Zöllner: „Die vielen guten Erfahrungen, die Schülerinnen und Schüler in den Betrieben und Unternehmen gemacht haben, auf eine noch breitere Basis zu stellen. Je mehr Betriebe sich beteiligen, desto besser. Dafür möchte ich werben.“

Diese Pressemeldung wurde auf openPR veröffentlicht.

Verantwortlich für diese Pressemeldung:

News-ID: 377017
 4335

Kostenlose Online PR für alle

Jetzt Ihren Pressetext mit einem Klick auf openPR veröffentlichen

Jetzt gratis starten

Pressebericht „“Beruf fängt in der Schule an“ – Duales Lernen als Kernstück der Schulreform“ bearbeiten oder mit dem "Super-PR-Sparpaket" stark hervorheben, zielgerichtet an Journalisten & Top50 Online-Portale verbreiten:

PM löschen PM ändern
Disclaimer: Für den obigen Pressetext inkl. etwaiger Bilder/ Videos ist ausschließlich der im Text angegebene Kontakt verantwortlich. Der Webseitenanbieter distanziert sich ausdrücklich von den Inhalten Dritter und macht sich diese nicht zu eigen. Wenn Sie die obigen Informationen redaktionell nutzen möchten, so wenden Sie sich bitte an den obigen Pressekontakt. Bei einer Veröffentlichung bitten wir um ein Belegexemplar oder Quellenennung der URL.

Pressemitteilungen KOSTENLOS veröffentlichen und verbreiten mit openPR

Stellen Sie Ihre Medienmitteilung jetzt hier ein!

Jetzt gratis starten

Das könnte Sie auch interessieren:

Bild: Professionelle Nachhilfeinstitute übernehmen den schulischen FörderunterrichtBild: Professionelle Nachhilfeinstitute übernehmen den schulischen Förderunterricht
Professionelle Nachhilfeinstitute übernehmen den schulischen Förderunterricht
Hamburg, Oktober 2011 – Die durch die Schulreform angestrebte neue Regelung „Fördern statt Wiederholen“ greift in Hamburg ab sofort für alle Klassenstufen. Für die zusätzlich anfallenden Förderstunden vergibt die Stadt den Auftrag der Lernförderung an professionelle Nachhilfeinstitute und Freiberufler. Die Förderkurse sollen versetzungsgefährdeten Schülern …
Zwischen „Spaßpädagogik“ und „Mythos Finnland“: Bamberger Wirtschaft diskutiert die Zukunft des Schulsystems
Zwischen „Spaßpädagogik“ und „Mythos Finnland“: Bamberger Wirtschaft diskutiert die Zukunft des Schulsystems
… bis zum Jahr 2020. Deshalb sei es wichtig, die vorhandenen Ressourcen besser zu nutzen. Ein 10 Punkte-Programm der deutschen Industrie- und Handelskammern für eine Schulreform soll erste Wege aufzeigen. Lanze für die Hauptschulen gebrochen „Wer nichts weiß, muss alles glauben“ – mit diesem Aphorismus von Marie von Ebner-Eschenbach eröffnete Kraus sein …
Bild: PRO Schulreform: Hamburger SPD positioniert sich klar hinter den SchulreformplänenBild: PRO Schulreform: Hamburger SPD positioniert sich klar hinter den Schulreformplänen
PRO Schulreform: Hamburger SPD positioniert sich klar hinter den Schulreformplänen
HAMBURG 31.01.2010 - Endlich hat sich auch die Hamburger SPD klar zu den Zielen der Schulreform bekannt. Beim heutigen Neujahrsempfang sagte Fraktionsvorsitzender Michael Neumann: „Es ist auch unser Erfolg, dass heute alle Hamburger Parteien für das gemeinsame längere Lernen einstehen.“ Siegmar Gabriel als Bundesvorsitzender der SPD erinnerte die Hamburger …
Bild: NRW schafft Kopfnoten wieder abBild: NRW schafft Kopfnoten wieder ab
NRW schafft Kopfnoten wieder ab
Kopfnoten soll es zukünftig auf NRWs Schulzeugnissen nicht mehr geben. Dies beschlossen SPD und Grüne mit einer Gesetzesänderung im Rahmen der Schulreform am 15. Dezember. Und die Schulrechtsnovelle birgt noch weitere Neuregelungen für Schüler, Lehrer und Eltern. Seit der Einführung der Kopfnoten im Jahr 2007 durch die damalige schwarz-gelbe Regierung …
Trend Rückstellungen: Lernwerk bedauert Früheinschulungspolitik
Trend Rückstellungen: Lernwerk bedauert Früheinschulungspolitik
Zum ersten Mal seit der Schulreform sind in diesem Jahr mehr als zehn Prozent der schulpflichtigen Kinder auf Antrag der Eltern nicht eingeschult, sondern zurückgestellt worden. Wie „Der Tagesspiegel“ schreibt, ist die Zahl auf 2.640 Jungen und Mädchen angestiegen und hat sich damit innerhalb von fünf Jahren mehr als verdoppelt. Die Eltern kehren sich …
Bild: Freie Wähler Bundespartei sagt JA zur PrimarschuleBild: Freie Wähler Bundespartei sagt JA zur Primarschule
Freie Wähler Bundespartei sagt JA zur Primarschule
… überwältigenden Mehrheitsbeschluss der Hamburger Bürgerschaft, dass sie koalitionsfähig ist. Die Bundesvereinigung freie Wähler unterstützt deshalb auch die Arbeit der Initiative "PROSchulreform Hamburg" ist Teil des Zusammenschlusses "Chancen für alle - Hamburger Allianz für Bildung", in der sich unterschiedliche gesellschaftliche Gruppen zusammengeschlossen …
Bild: IT.UV und Nordakademie: drei neue Informatik-Studierende beginnen mit ihrer AusbildungBild: IT.UV und Nordakademie: drei neue Informatik-Studierende beginnen mit ihrer Ausbildung
IT.UV und Nordakademie: drei neue Informatik-Studierende beginnen mit ihrer Ausbildung
… Software GmbH gleich drei Studierende zu ihrem Start in Ausbildung und Beruf willkommen heißen. Jedes Jahr zum 1. Oktober startet an der Nordakademie, der Hochschule der Wirtschaft in Elmshorn, das erste Semester für die Studiengänge Wirtschaftsinformatik und Angewandte Informatik. Sowohl zum Studienstart 2017 als auch zum Studienstart 2018 haben je …
Bild: FREIE WÄHLER Hamburg: Schulreform im Chaos - Kids werden in Container gezwängtBild: FREIE WÄHLER Hamburg: Schulreform im Chaos - Kids werden in Container gezwängt
FREIE WÄHLER Hamburg: Schulreform im Chaos - Kids werden in Container gezwängt
… Juli 2010 (FW) - Wolf Achim Wiegand, Landesvorsitzender der FREIEN WÄHLER Hamburg, erklärt zu Informationen, wonach gut 2.000 Schüler wegen Raummangels infolge der Schulreform bis zu drei Jahre in Containern unterrichtet werden müssen: "Kisten für Kinder sind kein Zustand für Schulklassen einer internationalen Wirtschaftsmetropole. Leben in Containern …
Bild: Die Initiative „Wir wollen lernen“ spricht von Bildungskonsens und Schulfrieden, setzt jedoch auf Spaltung.Bild: Die Initiative „Wir wollen lernen“ spricht von Bildungskonsens und Schulfrieden, setzt jedoch auf Spaltung.
Die Initiative „Wir wollen lernen“ spricht von Bildungskonsens und Schulfrieden, setzt jedoch auf Spaltung.
… Verhandlungen bleiben diese Eltern mit ihren Unterschriften zusammen mit den restlichen Hamburger Kindern, Eltern und Schulen bis zum Volksentscheid in „Geiselhaft“. Die Schulreform ist dringend geboten. Modellversuche und Vorbildprojekte haben in ausreichender Zahl stattgefunden. Die Reform wird von allen bildungsrelevanten Organisationen und Verbänden …
Bild: „Das deutsche Bildungssystem ist auslese- statt förderorientiert“Bild: „Das deutsche Bildungssystem ist auslese- statt förderorientiert“
„Das deutsche Bildungssystem ist auslese- statt förderorientiert“
Der PARITÄTISCHE Hamburg spricht sich grundlegend für die Schulreform der schwarz-grünen Koalition aus, mahnt aber notwendige Korrekturen im Übergang von der Kita zur Grundschule und bei der Hortbetreuung an. Der PARITÄTISCHE Hamburg begrüßt die grundsätzlichen Reformziele der schwarz-grünen Koalition und die dazu eingeleiteten Entwicklungsschritte: …
Sie lesen gerade: “Beruf fängt in der Schule an“ – Duales Lernen als Kernstück der Schulreform