(openPR) Der Equal Pay Day 2009 findet am 20. März statt. Das kündigte das Netzwerk der Business and Professional Women (BPW) Germany heute in Berlin an. Bundesweit werde es wieder vielfältige Aktionen und Veranstaltungen zu Lohngerechtigkeit zwischen Männern und Frauen geben. Neben dem BPW wollen sich zahlreiche andere Verbände und Organisationen an dem internationalen Aktionstag engagieren. Hintergrund ist die geringere Entlohnung von Frauen, die in Deutschland im Schnitt 22 Prozent weniger verdienen als Männer. Das Datum des Equal Pay Day markiert daher den Zeitraum, den eine Frau über den Jahreswechsel hinaus arbeiten muss, um den Jahresverdienst ihres männlichen Kollegen zu erreichen.
"Die überwältigende Resonanz auf den Aktionstag in diesem Jahr hat uns gezeigt, wie sehr das Thema auf den Nägeln brennt", betonte Dr. Bettina Schleicher, Präsidentin des BPW Germany, Der Equal Pay Day hatte im April auf Initiative des BPW Germany mit Unterstützung des Bundesfamilienministeriums erstmalig in Deutschland stattgefunden. "Wir wollen mit den Aktionen aber nicht nur aufklären, sondern vor allem Veränderung anstoßen." Neben Verhandlungstrainings speziell für Frauen und gezieltem Austausch zu gelungenen Gehaltsgesprächen seien hier vor allem Aktivitäten in Politik und Wirtschaft vonnöten. Der BPW habe es daher begrüßt, dass Fraktionen verschiedenster Couleur auf Bundes- und Landesebene aus Anlass des Equal Pay Day Anträge und Anfragen gestartet haben. "Daran muss angeknüpft werden", forderte Schleicher.
Für die Neuauflage 2009 sei der Verband in Gesprächen mit unterschiedlichsten Akteuren: von Parteien und Frauenorganisationen über Berufsverbände und Gewerkschaften bis hin zu Forschungseinrichtungen, Unternehmen und Arbeitgebervereinigungen. "Wir sind davon überzeugt, dass die Lohnkluft nur geschlossen werden kann, wenn alle an einem Strang ziehen", unterstrich Schleicher. Der intensive Austausch sowohl mit Wissenschaftlerinnen als auch mit betroffenen Frauen wie mit Personalverantwortlichen habe gezeigt, dass die Benachteiligung zumeist durch unterschwellig diskriminierende Strukturen und unbewusste Rollenbilder zustande kommt.
Der BPW fordere daher zu einem breiten Aktionsbündnis für den Equal Pay Day 2009 auf: "Es nützt nichts, sich gegenseitig den Schwarzen Peter zuzuschieben – es braucht das Gespräch und das gemeinsame Handeln." Nur so könne die sozial wie wirtschaftlich schädliche Benachteiligung von Frauen Schritt für Schritt abgebaut werden, zeigte sich Schleicher überzeugt.
Der BPW hat die aus den USA stammende Idee des Equal Pay Day inzwischen in andere europäische Länder getragen. BPW Österreich, BPW Schweiz und weitere BPW-Clubs in Europa wollen ab dem kommenden Jahr ebenfalls einen Aktionstag zu Lohngerechtigkeit durchführen. Erklärtes Ziel sei es, dass der Equal Pay Day, dessen Termin ab 2009 nach den jeweils aktuellen statistischen Daten zum Lohnunterschied zwischen Männern und Frauen jährlich neu festgelegt wird, mit der Zeit immer weiter nach vorne rücke. "Der Equal Pay Day wird erst überflüssig sein, wenn er auf den 31. Dezember des Vorjahres fällt", bekräftigte Schleicher.
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