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Rezension des Romans " Mobbing " von Annette Pehnt

04.12.200716:23 UhrPolitik, Recht & Gesellschaft
Bild: Rezension des Romans " Mobbing " von Annette Pehnt
Rechtsanwalt Dr. Frank Sievert, Hamburg im Netzwerk mobbing-web
Rechtsanwalt Dr. Frank Sievert, Hamburg im Netzwerk mobbing-web

(openPR) Die Gesellschaftskrankheit Mobbing findet durch die steigende Anzahl der Betroffenen immer häufiger ihre literarische Festschreibung. Im Gegensatz zum Mainstreamroman geht die Autorin auf wundersame Weise einen schonungslosen, sich aber nicht in der Beschreibung der Boshaftigkeit der Mobber ergehenden Weg, die Welt der Betroffenen zu zeichnen.



Die Autorin verschiebt die übliche Erzählperspektive vom Mobbingopfer hin zu seiner Lebensgefährtin. Hierdurch gelingt es Annette Pehnt, die Beschreibung der Ratlosigkeit, Verzweiflung und des Unwissens, wie eine derartige Ausnahmesituation an einem Arbeitsplatz entstehen kann, durch die Augen eines nur in zweiter Linie Beteiligten aufzubereiten. Zum Inhalt:
Joachim Rühler, seines Zeichens Angestellter der Stadtverwaltung, führt ein nahezu perfektes Leben. In seinem Büro herrscht ein angenehmes Arbeitsklima, er versteht sich mit seinen Kollegen und sein bester Freund Markus bringt dort zusätzlich Impulse. Diese lassen ihn die belastenden und kräftezehrenden Aspekte eines Angestelltenverhältnisses für klein und unbedeutend erachten.

Er genießt seine Arbeit, betreut er doch bedeutende und interessante Sonderaufgaben, wie die organisatorische Leitung der fünfhundertjährigen Jubiläumsfeier der Stadtgründung und des alljährlichen Jugendaustauschs mit einer französischen Stadt.
Die Familie der Erzählerin des Romans kann sich glücklich schätzen - bis zu dem Zeitpunkt, an dem Joachims neue Chefin das Ruder der Stadtverwaltung in die Hand nimmt.

Es häufen sich die zwanghaften Umstrukturierungen und das Aufbrechen funktionaler Gruppen. Kompetenzen werden entzogen und umverteilt, Fassungslosigkeit und Unsicherheit beginnt das Arbeitsklima zu dominieren.
Im Lauf der Zeit muss die Erzählerin miterleben, wie sich ihr Mann von einem strahlenden Souverän in einen verbissenen Grabenkämpfer verwandelt. Dieser hat, nachdem sein Freund Markus die Stadtverwaltung verlässt, immer stärker mit der opportunistisch bedingten Umverteilung der Sympathie im Angestelltenkreis zu kämpfen, da er aus seiner von Anfang an bestehenden Abneigung gegenüber der neuen Chefin zumindest im Privaten kein Hehl machte.
Doch die Erzählerin kann kein echtes Verständnis für ihren Mann aufbringen, es fehlt ihr an der direkten Betroffenheit. Sie ist nicht in der Lage, eine klare Position zu beziehen oder abzuwägen, welche der Erzählungen ihres Mannes durch seine Voreingenommenheit der Chefin gegenüber und durch seine Verbitterung über Markus Ausscheiden aus der Stadtverwaltung geprägt sind.

Versuche der Erzählerin zu beschwichtigen, zum Perspektivwechsel anzuregen und Probleme zu erörtern, scheitern. Spätestens mit folgender Kündigung des Angestelltenverhältnisses verschärft sich die Situation im Hause der Erzählerin ernsthaft. Die Erzählerin, welche den Ernst des vergifteten Arbeitsklimas nie ganz verstehen konnte, muss mit Erstaunen feststellen, dass die Kündigung voll unerwarteter Anschuldigungen strotzt. Ihr Ehemann habe Geld unterschlagen und sei für seine Arbeitskollegen eine nicht mehr tragbare Belastung mit seinem unpünktlichen Erscheinen, seiner Unzuverlässigkeit und seiner persönlichen Art im Allgemeinen. Die Erzählerin zweifelt.

Was soll sie glauben? Hat sich die Situation unter Mitwirkung ihres Ehemannes hochgeschaukelt?
Dieser hat in letzter Zeit eine drastische Veränderung von dem Joachim, den sie lieben lernte, hin zu dem ständig missmutigen Stadtverwaltungsangestellten, mit dem keine normale, zwanglose Unterhaltung mehr möglich ist, durchgemacht. Aber die tatsächlich unglaublichen Anschuldigungen der Kollegen, welche sich immer als gute Freunde von Joachim präsentierten, scheinen den Ehemann von jeglicher Schuld freizusprechen.

Die Familie Rühler steht vor dem finanziellen und gesellschaftlichen Ruin. Ohne Arbeit, mit Kindern, welche versorgt werden wollen, und einem Rechtsanwalt, welcher eine schier unendlich lang erscheinende Zeit für die gerichtliche Klärung der Kündigung zu benötigen scheint, sind die Konten chronisch leer. Selbst der erhoffte Frieden, der nach dem Ende des zerstörerischen Arbeitsalltags hätte einsetzen können, bleibt aus.

Joachim Rühler, der ja nun Zeit für viele erbauliche Beschäftigungen haben sollte, kann seine vorübergehende Arbeitslosigkeit nicht so nutzen, wie es der Erzählerin aus ihrer Perspektive der ständig unter Wind stehenden Hausfrau und Mutter vorschwebt. Weder das Klavierspielen noch die Beschäftigung mit den Kindern scheint aus dem angeschlagenen Kämpfer wieder eine Frohnatur machen zu können. Krise reiht sich an Krise, ob finanziell oder zwischenmenschlich, die Kräfte, die es gestattet hätten, einen Weg in die Normalität zurück zu finden, sind verbraucht.
Letztendlich schafft es der Rechtsanwalt, eine Fortsetzung des Arbeitsverhältnisses zu erstreiten, doch es ist ein Phyrrussieg: Obwohl sämtliche Vorwürfe, wie die vorgeworfene Unterschlagung vor Gericht geklärt werden konnten und somit Joachim Rühler als rehabilitiert gelten sollte, setzten sich die Mobbinghandlungen auf subtile Art und Weise fort: Der Arbeitsplatz wird in einen staubigen Container ohne Klimaanlage auf dem Außengelände der Stadtverwaltung verlegt. Die Arbeitsaufträge gewinnen zwar an Anspruch, allerdings geht die Sinnhaftigkeit der Aufträge verloren und die Arbeiten von Joachim Rühler wandern unverwertet ins Altpapier.

Joachim Rühler, der einen harten Kampf gegen die Ungerechtigkeit führte und sich in seiner neuen Lage dennoch als Sieger fühlt, findet eine ausgebrannte Ehefrau an seiner Seite vor. Diese hatte im Laufe der Monate der innerfamiliären Auseinandersetzungen immer stärker resigniert.
Die Autorin beschreibt präzise und schnörkellos die Entfremdung, welche sich häufig zwischen Lebenspartnern einstellt, welche in harten Zeiten keine Leidensgenossen sind. Ihre ehrliche und schonungslose Darstellung kann eine große Hilfe für Betroffene der zweiten Ebene bedeuten, die sich anhand des Buches selber prüfen sowie hinterfragen können und hoffentlich einen gelasseneren Umgang mit Mobbingopfern im Verwandtenkreis finden können. Natürlich eröffnet der Roman auch direkt Betroffenen die Möglichkeit, ihre Kommunikation der Mobbinghandlungen innnerfamiliär besser zu gestalten.

Deutlich wird auch, dass eine genaue Absprache mit einem Rechtsanwalt in Kündigungsschutzangelegenheiten wichtig für die Chance ist, ohne gravierende Blessuren aus dem „Arbeitskampf der anderen Art“ hervorzugehen. Auch wenn die Thematik des Romans nicht für Freunde der leichten Unterhaltung geeignet ist, so muss als Fazit dennoch ganz klar ausgesprochen werden: Prädikat „empfehlenswert“.
Rechtsanwalt Dr. Frank Sievert, Hamburg, November 2007

Rechtsanwaltskanzlei
Dr. jur. Frank Sievert
Alsterkamp 26, 20149 Hamburg

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