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Mobbing in der Schule - ein viel zu lange vernachlässigtes Thema

04.12.200811:35 UhrPolitik, Recht & Gesellschaft
Bild: Mobbing in der Schule - ein viel zu lange vernachlässigtes Thema
Dr. jur. Frank Sievert, Lehrbeauftragter der Hochschule für Angewandte Wissenschaften, HAW-Hamburg
Dr. jur. Frank Sievert, Lehrbeauftragter der Hochschule für Angewandte Wissenschaften, HAW-Hamburg

(openPR) Von Dr. jur. Frank Sievert, Rezension des Buches - „Das Anti-Mobbing Buch, Gewalt an der Schule – vorbeugen, erkennen, handeln“ von Mustafa Jannan, Beltz Verlag 2008, 187 Seiten, zum Preis von 19,90 Euro

Das Phänomen Mobbing tritt in vielen gesellschaftlichen Bereichen auf. Während es in Bezug auf die Arbeitswelt schon recht gut untersucht ist, besteht auf anderen Feldern teilweise noch erheblicher Bedarf. Der Autor Mustafa Jannan füllt eine Lücke, die sehr viele betriff:



1. Der Autor, Struktur und Zielstellungen des Werkes

Der Autor ist Gymnasiallehrer und hat als Vertrauenslehrer schon viele Mobbingsituationen miterlebt. Durch das Abhalten von Vorträgen und Workshops war er gezwungen, seine Erfahrungen zu strukturieren und in eine präsentable Form zu gießen. Mit dem vorliegenden Buch will er aufzeigen, wie Eltern, Lehrer und Mitschüler Konfliktsituationen erkennen können und Handlungsanweisungen geben, um das Mobbingproblem zu lösen. Das Buch ist in fünf Teile gegliedert, klar strukturiert, enthält viele Grafiken und direkt einsetzbare Unterlagen, wobei die Arbeitsmaterialien des letzten Teiles sogar aus dem Internet heruntergeladen werden können.

2. Was ist Mobbing von Schülern?

Jannan hebt folgende Kriterien besonders hervor: 1. Kräfteungleichgewicht, d.h. dem Opfer stehen mehrere Täter und Mitläufer gegenüber; 2. Häufigkeit, d.h. die Übergriffe finden mindestens einmal pro Woche statt; 3. Dauer, d.h. der Konflikt dauert schon seit längerem an; 4. Konfliktlösung, d.h. das Opfer ist selbst nicht in der Lage, den Konflikt zu lösen. Wenn eine solche Lage eintritt, besteht dringender Handlungsbedarf.

3. Wie erkennt man Mobbing?

Da Mobbing-Opfer selten über ihre Situation sprechen, ist es laut Jannan sehr wichtig, auf Änderungen im Verhalten eines Kindes zu achten. Besonders ins Gewicht fallende Verhaltensänderungen sind etwa ein starker Leistungsabfall, das Kind will nicht mehr in die Schule gehen und zieht sich auch zu Hause immer mehr zurück. Wenn ein Lehrer solche Verhaltensweisen bemerkt, sollte er vorsichtig das Gespräch mit dem betroffenen Kind suchen. Am häufigsten machen jedoch besorgte Freunde des Opfers auf die Mobbinglage aufmerksam.

4. Wie soll gegen das Mobbing vorgegangen werden?

Das Vorgehen kann nur Erfolg haben, wenn es für den oder die Täter Folgen hat. Jannan beschreibt im vierten Teil des Buches fünf verschiedene Strategien, mit denen gegen das Mobbing vorgegangen werden kann und geht auch auf mögliche Nachteile und Einsatzgebiete der jeweiligen Strategie ein. Denn die angemessene Reaktion kann sehr stark variieren, je nachdem, wie alt die Kinder sind, ob ein Mädchen oder ein Junge gemobbt wird und welche Art von Gewalt angewandt worden ist.

5. Wie sieht erfolgreiche präventive Anti-Mobbing-Arbeit aus?

Für eine erfolgreiche Arbeit gibt der Autor unter anderem folgende Tipps: ein langfristig angelegtes Konzept auf Schulebene ist besser als Insellösungen auf Klassenebene, klare Regeln und die entsprechenden Sanktionen sollten für alle Beteiligten verständlich und verbindlich sein. In schwierigen Fällen sollte rechtzeitig Hilfe von außen (Jugendamt, Sozialarbeiter, Jugendhilfeträger, Polizei) geholt werden. In außergewöhnlichen Fällen sollte auch vor der Einholung anwaltlicher Unterstützung und dem gerichtlichen Weg nicht zurückgeschreckt werden. Doch Jannan gibt auch konkrete, vorbeugende Maßnahmen und Übungen an, wie die Schüler für die Problematik sensibilisiert werden können. Besonderes Augenmerk legt er dabei auf gruppendynamische Spiele im Klassenverband.

6. Zusammenfassung

Dem Autor ist es gelungen, die schwierige Problematik systematisch aufzuarbeiten und praxisbezogen darzustellen. Besonders positiv ist, dass alle wichtigen Arbeitsmaterialien auch aus dem Internet heruntergeladen werden können. Nach der Lektüre kann kein Lehrer mehr sagen, er wisse nicht, was er tun könne.

Dr. jur. Frank Sievert

Hamburg, 3. Dezember 2008

Dr. jur. Frank Sievert ist Lehrbeauftragter der Hochschule für Angewandte Wissenschaften, HAW-Hamburg, seine Tätigkeitsschwerpunkte umfassen den Mobbingrechtsschutz, sowie das Kündigungsschutzrecht.

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