(openPR) Berlin, April 2006: Mit dem Ziel, den wissenschaftlichen Austausch zwischen den beiden Ländern auszubauen, unterzeichnete die Berliner OTA Hochschule einen Kooperationsvertrag mit den beiden türkischen Universitäten Marmara und Yeditepe. Als erste Maßnahme erfolgt im Mai 2006 der Austausch von Lehrkräften der privaten OTA Hochschule und der staatlichen Marmara-Universität aus Istanbul.
Neben dem wissenschaftlichen Transfer möchte die OTA Hochschule vor allem auch das Ansehen Deutschlands als Studien- und Wirtschaftsstandort bei türkischen Akademikern und deren Nachwuchs fördern. Im Rahmen der Kooperationen bildet der Austausch von Lehrkräften und Studenten daher einen zentralen Punkt. Über die beschlossene Zusammenarbeit hinaus, wirbt die OTA Hochschule auch gezielt auf türkischen Bildungsmessen um Studenten und für den Wissenschaftsstandort Berlin. „Im Gegensatz zu ihren Mitbewerbern aus den USA und Europa haben es deutsche Hochschulen bisher versäumt, türkische High Potentials direkt anzusprechen. In Zeiten des globalen Kampfes um die klügsten Köpfe können wir uns dies aber nicht mehr leisten“, so Erman Tanyildiz, Gründer der OTA Hochschule. Bei den türkischen Exporten und Importen belegt Deutschland seit 1984 den ersten Platz. Ebenso auf der Liste mit in der Türkei investierenden Unternehmen. Doch trotz der engen wirtschaftlichen Beziehungen zwischen beiden Ländern und den hier lebenden 2,5 Millionen Türken, rangieren deutsche Universitäten in der Gunst junger Türken nur auf den hinteren Rängen. So kommen lediglich 5.100 junge Erwachsene direkt vom Bosporus zum Studium nach Deutschland. Zum Vergleich: China stellt mit 25.000 Studenten die größte Gruppe ausländischer Hochschüler an den hiesigen Universitäten und Fachhochschulen.
Deutschland verliert den Anschluss
Türkische Nachwuchsakademiker zieht es vor allem nach Amerika, gefolgt von Großbritannien, Kanada und Australien. Dies vor allem, da das bisher nach 11 Jahren zu absolvierende türkische Abitur, nicht zu einem Hochschulstudium in Deutschland berechtigte. Darüber hinaus schrecken die hier üblichen langen Studienzeiten, Sprachbarrieren sowie die (bisher) international kaum vergleichbaren deutschen Hochschulabschlüsse ab. Vor diesem Hintergrund warnt Tanyildiz: „Deutschland droht den Kontakt zur türkischen Elite aus Wirtschaft und Politik zu verlieren. Eine Entwicklung, der es vor allem angesichts der wachsenden Wirtschaftskraft und der geplanten EU-Aufnahme der Türkei, entgegenzuwirken gilt“. Deutschlands Hochschulen verpflichteten sich im Rahmen des Bologna Prozesses ihre Studienfächer bis 2010 auf Bachelor und Masters-Abschlüsse umzustellen und so Transparenz und internationale Vergleichbarkeit zu ermöglichen. An der OTA Hochschule lernen die Studierenden bereits seit 2002 nach den neuen Standards.
Als 1883 gegründete Hochschule zählt die Marmara-Universität in Istanbul zu den traditionsreichsten Bildungsstätten in der Türkei. Sie belegt unter den größten Hochschulen am Bosporus den dritten Rang und verfügt über eine deutschsprachige Abteilung für Betriebswirtschaftslehre und Wirtschaftsinformatik. Mit dieser Abteilung schloss die OTA Hochschule die Kooperationsvereinbarung. 17.000 Studierende machen die ebenfalls in Istanbul ansässige Yeditepe zur größten privaten Universität der Türkei. Auch sie verfügt über einen betriebswirtschaftlichen Fachbereich in deutscher Sprache, mit dem die Kooperation besteht.