(openPR) (20.08.2013) Seit Jahren werden Mängel im deutschen Pflegesystem beklagt. Menschenwürdige Pflege kann unter den derzeitigen Bedingungen nicht geleistet werden. Die bisherige Hinhaltetaktik der Politik und die zögerlichen Maßnahmen haben die Situation für Pflegebedürftige, Angehörige und Pflegekräfte immer weiter verschlechtert. Das ist nicht länger hinnehmbar. Nach Bremen regt sich auch in Niedersachsen Widerstand. Am Donnerstag, 22. August 2013, ist ein Protestmarsch durch Lilienthal und im Anschluss daran eine Diskussionsveranstaltung im „Borgfelder Landhaus“ geplant.
„Wir brauchen eine völlige Neuausrichtung der Pflege und eine Diskussion über Menschenwert und Menschenwürde." Werner Kollmitz ist Organisator des Protestmarsches gegen den Pflege-Notstand und weiß, wie es in der Pflege zugeht. Dreißig Jahre hat der Lilienthaler selbst im Pflegebereich gearbeitet und war zehn Jahre davon in der Mitarbeitervertretung der Diakonie aktiv. Der 63-jährige fordert ehemalige Berufskollegen, Heimleitungen, Pflegedienste und die Bevölkerung auf, sich dem Protest anzuschließen und auf die Strasse zugehen. Der Protestzug sammelt sich um 17 Uhr 30 beim „Borgfelder Landhaus“ in Lilienthal. Mit Unterstützung von lautstarker Sambamusik und verschiedenen Aktionen geht es durch Lilienthal und dann zurück zum Gasthaus. Der Organisator und Mitglied der Bremer „Heim-Mitwirkung“ rechnet mit über 500 Teilnehmern und hofft, dass sich viele Bürger einreihen, um der Politik zu zeigen, dass es so nicht weitergehen darf.
„Menschenwürde in der Pflege! Wie soll das gehen?“ ist das Thema der anschließend ab 19 Uhr stattfindenden Diskussionsveranstaltung im „Borgfelder Landhaus“. Der Kreisverband OHZ der Partei Die Linke, die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di und die Bremer Selbsthilfe-Initiative „Heim-Mitwirkung“ sind sich einig: Pflege im Minutentakt ist menschenunwürdig! Was sich künftig ändern muss, das wollen sie mit eingeladenen Gästen und dem Publikum diskutieren. Als Teilnehmer im Podium sind vorgesehen: Harald Weinberg (MdB, Die Linke), Volker Mörbe (Pflege und Betriebsrat, Klinikum Stuttgart), Uwe Schmid (ver.di Bremen/Nord-Niedersachsen), Reinhard Leopold (Selbsthilfe-Initiative „Heim-Mitwirkung“, Bremen), Klaus-Wilhelm Portermann (Sozialverband VdK, Kreisverband OHZ) und Monika Skibicki (Förderverein zur Errichtung einer Pflegekammer, Schortens).