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Equal Pay Day: Skandal um niedrigere Löhne

14.03.201318:41 UhrPolitik, Recht & Gesellschaft
Bild: Equal Pay Day: Skandal um niedrigere Löhne

(openPR) Berliner Rathäuser zeigen am Equal Pay Day Flagge und machen auf ungleiche Bezahlung von Frauen und Männern aufmerksam?

Aktion in allen Berliner Rathäusern am 21. März / „Extrablatt“ zum Equal Pay Day wird in ganz Berlin verteilt


Berlin. In allen zwölf Berliner Rathäusern werden am 21. März, dem diesjährigen Equal Pay Day, in einer gemeinsamen Aktion mit der Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen sowie der Landesarbeitsgemeinschaft der bezirklichen Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten rote Flaggen gehisst. Henrike von Platen, Präsidentin der Business and Professional Women (BPW) Germany, wird gemeinsam mit Reinhard Naumann, Bezirksbürgermeister von Charlottenburg-Wilmersdorf, um 11 Uhr den Startschuss für die Aktion geben, die zu unterschiedlichen Uhrzeiten in allen Rathäusern stattfindet. Zur selben Zeit wird in ganz Berlin eine Skandalzeitung anlässlich des Equal Pay Day verteilt. Das „Extrablatt“, das durch finanzielle Unterstützung der Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen in Kooperation mit dem BPW Germany und der Landesarbeitsgemeinschaft der Berliner Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten entstanden ist, wird in allen 12 Rathäusern ab 10 Uhr sowie an wichtigen Knotenpunkten in Berlin bereits ab 6 Uhr morgens zu haben sein.

„Wir wollen mit der Aktion Aufmerksamkeit erregen und eine Diskussion darüber anstoßen, warum Frauen nach wie vor rund ein Viertel weniger verdienen als Männer“, so BPW-Präsidentin Henrike von Platen. „Auch müssen mehr Frauen in Spitzenpositionen kommen. Die ausgezeichneten Schul- und Hochschulabschlüsse zeigen, dass es an qualifizierten Frauen in Deutschland und in Berlin nicht mangelt“, betont Dilek Kolat, Senatorin für Arbeit, Integration und Frauen.

Unter dem Motto „Viel Dienst – wenig Verdienst“ steht in diesem Jahr das Thema „Lohnfindung in Gesundheitsberufen“ im Fokus. Die schlechtere Bezahlung von frauendominierten Berufen ist eine wesentliche Ursache für den bestehenden Entgeltunterschied zwischen Frauen und Männern von durchschnittlich 22 Prozent. In der Gesundheitsbranche sind 80 Prozent der Beschäftigten weiblich. Das Einkommen in diesem Berufszweig, der in unserer alternden Gesellschaft zunehmend an Bedeutung gewinnt, ist jedoch verglichen mit gleichwertigen Ausbildungsberufen am unteren Rand der Gehaltsstatistiken zu finden. Ziel der Kampagne ist die finanzielle und gesellschaftliche Aufwertung von Gesundheits- und Pflegeberufe.

Dilek Kolat: „Männlich dominierte Tätigkeiten im Technik- und Finanzbereich werden höher bewertet und entlohnt, als weiblich dominierte Berufe mit Verantwortung für Menschen. Die schon seit Jahren fällige Neubewertung dieser Berufe muss endlich angegangen werden, damit sich der Stellenwert der Arbeit mit Menschen im Bereich Betreuung, Pflege und Gesundheit auch Verdienst äußert“, nur so können auch in Zukunft die Fachkräfte gewonnen werden, die erforderlich sind, um die Gesundheitsinfrastruktur auf hohem Niveau zu halten. Von dieser Infrastruktur profitieren alle in der Gesellschaft. Partner der bundesweiten Kampagne des BPW Germany sind der Deutsche Hebammenverband, der Verband medizinischer Fachberufe, die Marienhaus Unternehmensgruppe, die Sozial-Holding der Stadt Mönchengladbach, der Marburger Bund, der Deutsche Pflegerat sowie der Dachverband für Technologen/-innen und Analytiker/-innen in der Medizin Deutschland.


Hintergrund

Zum Equal Pay Day

2008 wurde der Equal Pay Day auf Initiative des BPW Germany erstmals in Deutschland durchgeführt. Entstanden ist der „Tag für gleiche Bezahlung“ in den USA. Initiatorinnen waren die amerikanischen Business and Professional Women (BPW/USA), die 1988 die „Red Purse Campaign“ ins Leben riefen, um auf die bestehende Lohnkluft hinzuweisen. Diesen Gedanken griff der BPW Germany 2007 auf und startete die Initiative Rote Tasche, aus der heraus die Idee für die bundesweite Einführung des Equal Pay Day entstanden ist. Die roten Taschen, Sinnbild für die roten Zahlen in den Geldbörsen der Frauen, sind seither zum Symbol des Equal Pay Day geworden. Zum Equal Pay Day 2012 fanden bundesweit mehr als 760 Aktionen statt.
Seit 2009 errechnet sich das Datum des Equal Pay Day aus aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamts. Der Equal Pay Day ist demnach der Tag, bis zu dem Frauen im Schnitt länger arbeiten müssen, um rein rechnerisch genauso viel Geld verdient zu haben wie Männer bereits am Ende des Vorjahres. Der nächste Equal Pay Day findet am 21. März 2013 statt.
Um die Initiative des Equal Pay Day, des Tags für gleiche Bezahlung von Frauen und Männern, über den Aktionstag hinaus durch ein ganzjähriges Engagement zu stärken, öffneten im September 2011 die Bundesgeschäftsstelle Entgeltgleichheit und das Forum Equal Pay Day ihre Pforten. Die Bundesgeschäftsstelle Entgeltgleichheit stellt Leitfäden für Veranstaltungen, Werbemittel und Informationsmaterial zum Schwerpunktthema des Aktionstags bereit – das so genannte „EPD-Toolkit“. Das Forum Equal Pay Day ergänzt den Aktionstag durch Informationsveranstaltungen (Equal-Pay-Day-Foren), um Multiplikatorinnen und Multiplikatoren auf das aktuelle Schwerpunktthema vorzubereiten.
Mehr dazu auf www.equalpayday.de. Eine Newsletter-Registrierung unter www.equalpayday.de/Newsletter garantiert fortlaufende Informationen.
Gefördert wird die Initiative des „Gleichbezahltags“ durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ).

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