(openPR) F.A.Z. FRANKFURT, 8. August. Der Medienaufseher Dieter Dörr erwartet eine schwierige Prüfung der geplanten Übernahme des Fernsehkonzerns Pro Sieben Sat.1 durch den Axel Springer Verlag. "Das ist kein einfacher Fall", sagte der Vorsitzende der Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich (KEK) der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (Dienstagausgabe). Zugleich äußerte Dörr Zweifel an dem von Springer angeführten Vergleich mit dem größten deutschen Medienkonzern Bertelsmann: "Bertelsmann ist ganz anders strukturiert als Springer und etwa im Zeitungsgeschäft lange nicht so stark aufgestellt." Springer-Chef Mathias Döpfner hatte argumentiert, sein Unternehmen vollziehe nur nach, was der ebenfalls im Fernseh- und Verlagsgeschäft aktive Konkurrent vorgemacht habe. Die Springer-Pläne bedürfen der Genehmigung durch die KEK.
In der Zeitungsbranche wächst unterdessen der Widerstand gegen die Fernseh-Expansion von Springer: "Es wäre grotesk, wenn das Bundeskartellamt diese Übernahme genehmigen würde", sagte Konstantin Neven DuMont, Geschäftsführer des Kölner Großverlags M. DuMont Schauberg der F.A.Z. "Springer nutzt die Bild-Zeitung schon heute massiv dazu, um politische Entscheidungen zu beeinflussen", warnte DuMont, der beim Kartellamt gegen das Vorhaben des Konkurrenten vorgehen will.
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