(openPR) 120 Beteiligte aus 50 Gießereien diskutierten anlässlich einer 3-tägigen Fachtagung, „Sicher und Gesund arbeiten in Gießereien!?“ vom 21.3. bis 23.3. in Nürnberg neueste Erkenntnisse eines nachhaltigen Gesundheitsschutzes in Gießereien. Hierzu lud die Berufsgenossenschaft Holz und Metall gemeinsam mit dem Projektverbund INDINA Geschäftsführungen, Personalmanagement, Betriebsräte und betriebliche Experten ein.
Schwere körperliche Arbeit, Lärm, Hitze und Staub kennzeichnen nach wie vor viele Arbeitsplätze der Gießereiindustrie in Deutschland. Aber auch die psychischen Anforderungen an die Beschäftigten durch stärkeren Termin- und Leistungsdruck haben in den letzten Jahren zugenommen.
Die Gießereibranche weist zudem heute schon ein höheres Durchschnittsalter als das Mittel aller Beschäftigten in Deutschland auf. Mit einem weiteren Anstieg ist in den nächsten Jahren zu rechnen. Dies wird den Handlungsdruck zur Gestaltung gesundheitsförderlicher Arbeitsbedingungen in den Unternehmen weiter verstärken, wollen sie zukünftig ähnlich produktiv bleiben.
Vor diesem Hintergrund gewinnt ein ganzheitlicher Arbeits- und Gesundheitsschutz, im Sinne eines betrieblichen Gesundheitsmanagements, für die Beschäftigungsfähigkeit der Mitarbeiter und die Leistungsfähigkeit der Unternehmen zunehmend an Bedeutung.
Diese Rahmenbedingungen führten im Jahr 2008 dazu, dass vier Gießereiunternehmen zusammen mit vier Forschungspartnern das Projekt INDINA initiierten. Das Projekt wurde durch die ffw GmbH aus Nürnberg koordiniert und durch ArbeitsInnovation – Volker David (Altdorf b. Nürnberg), H-Faktor GmbH (Dortmund) und das Institut f Gießereitechnik (Düsseldorf) unterstützt. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und der Europäischen Sozialfond förderten im Rahmen des Programms „Innovative Arbeitsgestaltung“ diese Initiative. Begleitet wurde das Vorhaben durch die IG Metall, den Bundesverband der deutschen Gießereiindustrie und die Berufsgenossenschaft Holz und Metall.
Ziel des Projektes war es neue Instrumente anhand eines eigens konzipierten, integrierten Gesundheitsmanagement-Modells THM-Excellence (Total Health Management) zu entwickeln und in den vier Pilotunternehmen zu erproben. Demographiefestes Personalmanagement, gesundheitsförderliches Führen und Reduktion der körperlichen Belastungen durch ergonomische Arbeitsplatzgestaltung sind Beispiele für umgesetzte betriebliche Gestaltungslösungen. Diese wurden aus einer ersten Selbstbewertung als Standortbestimmung mit dem THM-Excellence-Modell abgeleitet und in einer 2. Selbstbewertung auf Wirksamkeit überprüft.
Einigkeit besteht bei allen Beteiligten darüber, dass die entwickelten Ergebnisse eine gute Grundlage für die betriebliche Anwendung bilden und Ansatzpunkte für eine zukünftige Gestaltung eines erfolgreichen und umfassenden Gesundheitsmanagements aufgezeigt wurden. Weitere Informationen finden sie unter www.indina.de.











