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3 weitere tibetische Schriftsteller zu Haftstrafen verurteilt / „Druck auf Intellektuelle unvermindert hoch“

24.01.201117:36 UhrPolitik, Recht & Gesellschaft

(openPR) Die International Campaign for Tibet (ICT) hat einen detaillierten Bericht über die Verurteilung von drei tibetischen Schriftstellern veröffentlicht, der belegt, dass die Arbeit von Intellektuellen in Tibet nach wie vor mit erheblichen persönlichen Risiken verbunden ist. Am 30. Dezember 2010 verurteilte das Mittlere Volksgericht in Ngaba (chin.: Aba) in der chinesischen Provinz Sichuan die Schriftsteller Dhonko und Buddha zu jeweils vier Jahren Haft, ihr Kollege Kelsang Jinpa erhielt eine dreijährige Gefängnisstrafe. Der Vorwurf der Anklage lautete auf „Anstiftung zur Spaltung der Nation“. Tatsächlich hatten die drei Männer Essays über die Ereignisse des März 2008 geschrieben, die im inzwischen verbotenen Magazin „Shar Dungri“ („Östliche Schneeberge“) abgedruckt worden waren. Zugleich waren dies die ersten in der Volksrepublik China publizierten und auf Tibetisch geschriebenen Artikel über die gewaltsame Unterdrückung der Proteste in Tibet im Frühjahr 2008. Dhonko, Buddha und Kelsang Jinpa waren bereits im vergangenen Sommer festgenommen worden.



Nach Ansicht von ICT-Geschäftsführer Kai Müller mache das Urteil gegen die drei Schriftsteller deutlich, dass „der Druck auf Intellektuelle in Tibet unvermindert hoch“ sei. „Die Entscheidung des Gerichts in Ngaba belegt erneut die Erkenntnisse das ICT-Berichts ‚A Raging Storm‘, den wir im vergangenen Mai veröffentlicht haben“, so Müller. „Ob Künstler, Schriftsteller oder Blogger, Tibeter, die das Grundrecht auf freie Meinungsäußerung für sich in Anspruch nehmen, stehen in Tibet unter Druck wie seit den Tagen der Kulturrevolution nicht mehr. Dhonkho, Bhuddha und Kelsang Jinpa haben nichts Unrechtes getan, sie sollten unverzüglich freigelassen werden“, so der Geschäftsführer der ICT. Sorge bereitet Müller darüber hinaus das Wohlergehen von Tashi Rabten, einem der Herausgeber von „Shar Dungri“. „Tashi Rabten befindet sich seit dem 6. April 2010 in Haft. Weder wissen wir, was ihm vorgeworfen wird, noch seinen Gerichtstermin. Auch in seinem Fall müssen wir davon ausgehen, dass er alleine wegen seiner publizistischen Tätigkeit in Haft genommen worden ist“, so ICT-Geschäftsführer Kai Müller.

Die verurteilten Schriftsteller schreiben im osttibetischen Amdo-Dialekt des Tibetischen. Alle drei sind Anfang Dreißig und engagieren sich nicht nur als Schriftsteller und Autoren für ihre Gemeinschaft. Sie sind darin typisch für eine junge Generation von tibetischen Intellektuellen, der die traumatischen Erfahrungen des chinesischen Einmarschs oder der Exzesse der Kulturrevolution erspart geblieben sind. Alle haben sie das chinesische Bildungssystem durchlaufen, nicht wenige verfügen über einen akademischen Abschluss. Beobachtern zufolge verbindet sie der Gedanke der Solidarität unter allen Tibetern sowie der Stolz auf ihre Kultur und Religion. Den englischsprachigen Bericht über die Verurteilung von Dhonko, Buddha und Kelsang Jinpa können Sie auf www.savetibet.de herunterladen.

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