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Neue Studie stellt klar: Schauspieler in Deutschland – Viel Glamour, wenig Geld

20.12.201008:22 UhrPolitik, Recht & Gesellschaft

(openPR) Reform zum Bezug von Arbeitslosengeld 1 geht an der Realität vorbei

Als im Juni 2009 das Änderungsgesetz zum Bezug von Arbeitslosengeld 1, mit dem die Bundesregierung die soziale Benachteiligung von Schauspielern aufheben wollte, den Bundestag passierte, begrüßte der Bundesverband der Film- und Fernsehschauspieler (BFFS) einerseits diese Entwicklung. Denn damit war endlich die strukturelle Benachteiligung kurzfristig Beschäftigter anerkannt. Andererseits äußerte der BFFS gleichzeitig die Befürchtung, dass die Reform notwendige Wirkungen und Effekte, nämlich kurz befristet Beschäftigen den leichteren Bezug von Arbeitslosengeld 1 zu ermöglichen, nicht erzielen wird. Eine im Auftrag des BFFS durchgeführte Studie der BEMA Forschungsgruppe an der Uni Münster bestätigt jetzt die Vorbehalte des Bundesverbandes.



Reformiertes Gesetz kommt nur 4,6% der Befragten zugute

Schauspieler und BFFS-Vorstandsmitglied Heinrich Schafmeister fasst das Ergebnis der Studie, die unter Leitung von Prof. Dr. Andrea D. Bührmann steht, zusammen: „Durch die Reform kommen lediglich 4,6 % aller Befragten zusätzlich in die Lage, Arbeitslosengeld 1 zu beziehen. Für alle anderen fehlt nach wie vor die Absicherung.“ Der BFFS fordert daher eine umgehende Überarbeitung des Änderungsgesetzes zum Bezug von Arbeitslosengeld 1. Vor allem, da gleichzeitig nahezu die Hälfte der befragten Schauspielerinnen und Schauspieler angab, dass sich die Tagesgagen im Vergleich zu 2008 verringert haben.

Auch in der CDU zeigt sich Verständnis. So erklärt Gitta Connemann, MdB und ehemalige Vorsitzende der Enquete-Kommission „Kultur in Deutschland“: „Unsere Bedenken haben sich bestätigt. Die Hürden des Gesetzes sind zu hoch. Ich werde mich in meiner Fraktion dafür einsetzen, dass Lösungen gefunden werden, die die Betroffenen wirklich erreichen."

Die BEMA-Studie fand im Zeitraum August bis September 2010 statt. Über 700 Schauspielerinnen und Schauspieler beteiligten sich an der Befragung, mit der nun erstmalig Zahlen zu Arbeits- und Lebensbedingungen von Schauspielerinnen und Schauspielern in Deutschland vorliegen. Anlass der umfangreichen Befragung war die Reform des Arbeitslosengeldes 1 durch das Änderungsgesetz von 2009. In diesem Gesetz sind drei Bedingungen definiert, unter denen kurz befristet Beschäftige vorgezogen Arbeitslosengeld 1 erhalten sollen - bei gleichzeitig entsprechend gekürzter Leistungszeit. Die BEMA-Studie zeigt nun, dass diese drei Bedingungen nicht zur Lebensrealität der Schauspieler passen und das Gesetz wegen dieser Einschränkungen keine spürbare Wirkung erzeugt: Nur 4,6 % der Befragten werden nach der Reform zusätzlich für Arbeitslosengeld 1 erfasst.

Öffentliche Wahrnehmung stimmt nicht mit der Realität überein

Die Leiterin der Studie, Prof. Dr. Andrea D. Bührmann, benennt das Problem: „Unsere Studie zeigt, dass die finanzielle Situation von Schauspielern und Schauspielerinnen keinesfalls rosig ist. Öffentliche Wahrnehmung und Schauspieler-Realität liegen zumeist weit auseinander.“

Das normale Arbeitsverhältnis für Schauspielerinnen und Schauspieler sind befristete Verträge (72,95 %). Über die Hälfte (50,7 %) der Befragten gab an, in den letzten zwei Jahren weniger als sechs Monate sozialversicherungspflichtig beschäftigt gewesen zu sein. Ein Mindestzeitraum von sechs Monaten ist jedoch die Kern-Bedingung für den erleichterten Bezug von Arbeitslosengeld 1 auf Grundlage des Änderungsgesetzes von 2009 und stellt damit eine äußerst kritische Grenze dar. Fast 40 % der Schauspielerinnen und Schauspieler scheitern an der zweiten Hürde, die eine Befristung der Engagements auf höchstens 6 Wochen vorsieht - viel zu kurz wie der BFFS immer wieder betont hat. Theatergastspiele umfassen z.B. in der Regel einen Zeitraum von 2 bis 3 Monaten. Immerhin 68,1 % der Befragten gaben an, in den letzten 12 Monaten weniger als 30.240 Euro verdient zu haben, womit sie immerhin die dritte Hürde des Reformgesetzes erfüllen.

„Die Zahlen weisen eindeutig auf zumeist prekäre und unstete finanzielle Verhältnisse für einen Großteil der Schauspielerinnen und Schauspieler hin“, so der Schauspieler Thomas Schmuckert, Vorstandsmitglied des BFFS. „Das Verdienst der BEMA-Studie ist, dass hier erstmals ein realistisches Bild gezeichnet wird, an dem auch die politischen Entscheider nicht vorbei kommen.“

Der BFFS fordert dringend eine Reform der Reform, damit zumindest in Bezug auf dieses Gesetz die strukturelle Benachteiligung der Schauspielerinnen und Schauspieler beendet wird.

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