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Lebensmanager in wirtschaftlicher Krise

23.07.201017:30 UhrPolitik, Recht & Gesellschaft
Bild: Lebensmanager in wirtschaftlicher Krise

(openPR) Zu wenig Zeit & Geld für die Betreuung Behinderter, Kranker und Alter:

Sozial und fair sind die zwei Stichworte, mit denen die Berufsbetreuer/innen in einer neuen Kampagne auf ihre wirtschaftliche Misere aufmerksam machen wollen. Denn seit Jahren arbeiten sie unter Bedingungen, die alles andere als „sozial“ oder „fair“ sind. „Mit einem Stundenlohn von unter 16 Euro verdienen Berufsbetreuer weniger als Bürohilfskräfte“, kritisiert Thomas Behrendt von der Berliner Sektion des Bundesverbandes der Berufsbetreuer/innen (BdB) die unhaltbare Situation.



„Wenn der Gesetzgeber vorschreibt, dass für die Betreuung eines Klienten pro Monat zwei Stunden Arbeitszeit ausreichen, tatsächlich aber mehr Zeit benötigt wird, reduziert sich der Verdienst der Berufsbetreuer mit jeder Stunde, die wir länger arbeiten“, erläutert Behrendt. Unter dieser Situation leiden nicht zuletzt auch die Menschen, die im Mittelpunkt der Arbeit stehen: Behinderte, Kranke und Alte. Für deren Rechte setzen sich die gerichtlich bestellten Berufsbetreuer/innen ein.

Sie sind Ansprechpartner für Ärzte, Pflegedienste oder Heime. Sie regeln die Vermögensfragen ihrer Klienten oder setzen deren Ansprüche gegenüber Behörden durch. Berufsbetreuer/innen sind sozusagen die Lebensmanager für all jene Menschen, die ohne fremde Hilfe nicht mehr in der Lage sind, Entscheidungen zu treffen.

Bundesweit benötigen bereits mehr als 1,3 Millionen Menschen diese professionelle Lebenshilfe. In Berlin und Brandenburg sind derzeit mehr als 102.000 Menschen auf die Unterstützung der etwa 1.600 Berufsbetreuer/ innen angewiesen, die in der Region arbeiten. Mit der Zunahme alter Menschen in unserer Gesellschaft wird der Bedarf weiter steigen.

Es ist eine Tätigkeit mit hoher Verantwortung, die eine enorme soziale Kompetenz erfordert. Viele der Berufsbetreuer/innen verfügen über mehrere Ausbildungen – als Pädagogen, Psychologen und Soziologen, Juristen und Betriebswirtschaftler. Durch regelmäßige Fortbildungen qualifizieren sie sich für die Herausforderungen ihrer Arbeit.

Die Honorierung dieses Engagements basiert jedoch auf mehr als zehn Jahre alten Daten, die Grundlage für die Festlegung der Stundensätze waren, nach denen die Arbeit der Berufsbetreuer/innen von Amts wegen vergütet wird. Seit 2005 hat sich an dieser Vergütung nichts verbessert. Weder die Inflationsrate noch andere Kostensteigerungen oder gar die 2007 erfolgte Erhöhung der Mehrwertsteuer wurden berücksichtigt. Real betrachtet verdienen Berufsbetreuer/innen heute weniger als vor zehn Jahren.

„Im Interesse der von uns betreuten Menschen kann es so nicht weitergehen“, sagt Thomas Behrendt. Mit seinem Verband, dem BdB, wollen Behrendt und die etwa 12 000 Berufsbetreuer/innen in Deutschland auf diese prekäre Situation aufmerksam machen. Ihr Ziel ist nicht nur eine Verbesserung der Vergütung durch eine am Einzelfall orientierte Stundenzahl. Sie fordern auch Änderungen im gesetzlichen Sozial- und Betreuungsrecht, die Anerkennung von Qualitätsstandards und der professionellen Betreuung als Beruf.

Dafür gehen die Berufsbetreuer/innen auf die Straße. Auf zentralen Plätzen in deutschen Städten sind öffentliche Diskussionen mit Politikern, Sozial-Experten, Dezernenten aus den Verwaltungen, mit Menschen aus der Praxis und nicht zuletzt auch mit den Klienten geplant. Die Kampagne startet am 26. August 2010 in Hamburg und endet am 10. September auf dem Potsdamer Platz in Berlin.

Behrendt: „So wie wir für die von uns betreuten Menschen das Recht auf ein würdevolles Leben durchsetzen, so haben wir auch Anspruch darauf, dafür angemessen entlohnt zu werden.“

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