(openPR) Erstmals in Deutschland formiert sich ein breites Aktionsbündnis aus Wirtschaftsverbänden und Frauenorganisationen, um sich gemeinsam für den Abbau von Lohnunterschieden zwischen Frauen und Männern einzusetzen. Dies gaben heute das Frauennetzwerk Business and Professional Women (BPW) Germany, die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), der Deutsche Frauenrat (DF), die Bundesarbeitsgemeinschaft der kommunalen Frauenbüros und Gleichstellungsstellen (BAG) und der Verband deutscher Unternehmerinnen (VdU) in Berlin bekannt.
Hintergrund der gemeinsamen Aktivitäten von BPW, BDA, DF, BAG und VdU unter der Überschrift "Entgeltgleichheit schaffen – Ursachen angehen" sind die Lohnunterschiede zwischen Männern und Frauen, die seit Jahren nahezu unverändert bei 23 Prozent liegen. Deutschland bildet damit eines der Schlusslichter in der Europäischen Union, in der Frauen nach den jüngsten Statistiken im Durchschnitt 17 Prozent weniger verdienen als ihre männlichen Kollegen.
Um über die Ursachen der Entgeltunterschiede aufzuklären und zum gesellschaftlichen Umdenken beizutragen, wird das Aktionsbündnis am 20. März einen bundesweiten Aktionstag durchführen. Der Termin markiert den Zeitraum, den Frauen in Deutschland über das Jahresende hinaus arbeiten müssen, um auf das Vorjahresgehalt ihrer männlichen Kollegen zu kommen. Neben zahlreichen Aktionen im gesamten Bundesgebiet wird es am Vortag eine gemeinsame Pressekonferenz mit der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Ursula von der Leyen, geben. Der BPW Germany wird am Abend des Equal Pay Day eine große Abschlussveranstaltung im Roten Rathaus in Berlin durchführen. Dort werden die Initiatorinnen auch die Auszeichnung "Ort im Land der Ideen", einer Standortinitiative der Bundesregierung, entgegennehmen.
Lohnunterschiede, die neben sozialen auch wirtschaftliche Folgen haben, sind auf eine Vielzahl von Ursachen zurückzuführen. So arbeiten Frauen häufiger in Bereichen, in denen das Entgeltniveau niedriger ist, Frauen sind seltener in gut bezahlten Führungspositionen vertreten und verfügen über weniger Berufsjahre, was sich negativ auf Gehaltsentwicklungen auswirkt. Bestehende Rollenbilder beeinflussen die Aufgabenverteilung in den Familien und das Berufswahlverhalten; dies schlägt sich wiederum beim Einkommen nieder. Schließlich sind auch staatliche Rahmenbedingungen – insbesondere die nach wie vor häufig unzureichenden und zu unflexiblen Möglichkeiten der Kinderbetreuung – für die Entgeltunterschiede mitverantwortlich.
Ziel des Aktionsbündnisses ist es daher
- die Debatte über die Gründe der Entgeltunterschiede zwischen Männern und Frauen in Deutschland in die Öffentlichkeit zu tragen,
- alle Akteurinnen und Akteure zu sensibilisieren und zu mobilisieren,
- das Bewusstsein für die Ursachen von Entgeltunterschieden zu schärfen,
- die unterschiedlichen Karrierechancen in den einzelnen Berufen und Branchen darzustellen und Wege zur Überwindung der Unterschiede aufzuzeigen,
- sich für einen zügigen Ausbau der Kinderbetreuung in Deutschland einzusetzen,
- die unterschiedlichen Verdienstchancen in einzelnen Berufen und Branchen darzustellen und Wege aufzuzeigen, die zur Erreichung einer Entgeltgleichheit zwischen Frauen und Männern beitragen können.
Die Aktionspartnerinnen und partner heißen weitere Unterstützung willkommen; Verbände und Organisationen sind aufgerufen, sich an den Aktivitäten zum nächsten Equal Pay Day zu beteiligen. Der internationale Aktionstag für Entgeltgleichheit war im vergangenen Jahr unter Federführung des BPW Germany in Deutschland eingeführt worden. Gefördert wird die Durchführung durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ).
(3.868 Zeichen)
Kurzprofile und Statements der Bündnispartner:
zum Download unter http://www.equalpayday.de/19.html








