(openPR) „In Deutschland würden heute lediglich 34 Millionen Euro für die Betreuung von sterbenskranken Menschen bereitgestellt, sagte Brysch. "Notwendig wäre aber mindestens eine Milliarde Euro, um zumindest 20 Prozent der Betroffenen in ihren letzten Tagen angemessen medizinisch betreuen zu können."
Quelle: Ärzte Zeitung >>> mehr dazu >>>
http://www.aerztezeitung.de/docs/2007/04/03/062a0603.asp?cat=/magazin/sterbebegleitung
Kurze Anmerkung (L. Barth):
Was aber ist mit den anderen 80% ? In der Frage gibt es keine „halben Lösungen“. Abzudecken ist vielmehr der erforderliche Finanzbedarf für all diejenigen, die in ihrer letzten Phase dringend einer angemessenen palliativmedizinischen Betreuung bedürfen.
Die politisch Verantwortlichen können solange nicht mit ihrem Argument von der gesundheitsökonomischen Krise gehört werden, wie sie nachweislich Milliarden durch unsinnige Projekte und katastrophale Fehlentscheidungen zu „Grabe tragen“!
Es ist ein entscheidendes Manko in der Diskussion, dass das Aufdecken der Fehlallokationen nur auf den Gesundheitsbereich beschränkt bleibt. Es gibt Politikfelder, in denen sich die Notwendigkeit der Investitionen offensichtlich nur in das Ohr der Politiker schleicht, während demgegenüber der Steuer- und Beitragszahler nur noch kopfschüttelnd resignieren kann. Es macht wenig Sinn, ein deutsches Wildschwein dem Präsidenten der USA bei mittlerer Qualität (es sah etwas verbrannt aus) servieren zu müssen und das zu einem Preis von rund gerechnet 20 Millionen, den der Besuch insgesamt dem Land Mecklenburg gekostet hat, während demgegenüber ein schwerkranker Patient um eine angemessene palliativmedizinische Betreuung nachsuchen muss. Sofern wir uns auf eine Diskussion der angeblich erforderlichen „neuen Leitkultur“ einlassen wollen, so sollte diese nach diesseitiger Auffassung zunächst durch eine verantwortungsvolle Ausgabenpolitik geprägt sein, die sich zugleich auch durch Bescheidenheit auszeichnet. Das „Schwarzbuch“ vom Bund der Steuerzahler und die zahlreichen Berichte der Rechnungshöfe dokumentieren allerdings eindrucksvoll das Gegenteil von dem, was in ökonomischen Krisenzeiten geboten ist: ein rechtes Augenmaß für die zu setzenden Prioritäten. Hierzu dürfte allerdings ein mit gewaltigem Sicherheitsaufwand organisiertes Wildschweinessen so wenig zählen wie mancher Prunkbau in der Hauptstadt, wo manche Minister offensichtlich das Problem hatten, einen gemeinsamen Haupteingang zu benutzen.
Lutz Barth













