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REACH-Chemikalien-Tierversuche: 60.000 Tiere vor Giftigkeitstests gerettet

11.07.201714:23 UhrPolitik, Recht & Gesellschaft
Bild: REACH-Chemikalien-Tierversuche: 60.000 Tiere vor Giftigkeitstests gerettet

(openPR) Durch Expertenarbeit konnten Giftigkeitstests an fast 60.000 Ratten, Kaninchen und Fischen verhindert werden, berichtet der bundesweite Verein Ärzte gegen Tierversuche (ÄgT). Zusammen mit seinen Partnern von der Europäischen Koalition zur Beendigung von Tierversuchen engagiert (ECEAE) sich der Verein seit 8 Jahren gegen REACH-Chemikalien-Tierversuche. Nun liegt eine aktuelle Auswertung vor.



Die REACH-Verordnung fordert, dass etwa 30.000 Chemikalien, die schon lange auf dem Markt sind, auf ihre Gefährlichkeit getestet werden sollen – zum Teil in Tierversuchen. Geplante Tierversuche müssen aber zunächst bei der Chemikalienbehörde ECHA vorgeschlagen und können von Dritten jeweils 45 Tage lang kommentiert werden, d.h. darauf untersucht werden, ob die geforderten Daten schon vorhanden sind oder andere Gründe vorliegen, weshalb der Tierversuch nicht durchgeführt werden muss. Bis März 2017 hat die ECHA 1.557 Testvorschläge für 905 Substanzen auf ihrer Webseite zur Kommentierung veröffentlicht. Die Experten der Ärzte gegen Tierversuche und der ECEAE kommentierten 540 Testvorschläge (35%). In mindestens 50 Fällen waren sie erfolgreich, d.h. die vorgeschlagenen Tierversuche wurden nicht durchgeführt. Versuche an mindestens 35.752 Tieren konnten dadurch verhindert werden.

So wollte eine Firma eine Chemikalie in einer 90-Tage-Inhalationsstudie an 120 Kaninchen testen. Die Toxikologen der Tierversuchsgegner argumentierten, dass die Gefährlichkeit der Substanz bereits hinreichend bekannt ist. Der Hersteller zog seinen Antrag zurück. In einem anderen Fall sollte eine Chemikalie in einer Zwei-Generationen-Studie an 2.200 Ratten auf ihre Giftigkeit für die Nachkommen getestet werden. Die Experten der ÄgT und ECEAE fanden heraus, dass der Stoff gar nicht in der Menge produziert wird, für die dieser Test vorgeschrieben ist, so dass er aus juristischen Gründen entfallen konnte.

Tierversuche an weiteren 5.000 Tieren konnten durch die Unterstützung von Einspruchsfällen verhindert werden. Manche Firmen gingen gegen Auflagen der ECHA vor, bestimmte Tierversuche durchführen zu müssen. Die Tierschützer halfen den Firmen dabei und waren in mindestens 4 Fällen erfolgreich.

Jahrelange Interventionen der Wissenschaftler der ÄgT/ECEAE haben dazu geführt, dass im Mai 2016 die EU den Haut- und Augenreizungstest an Kaninchen aus REACH strich. Dieser grausame Test, bei dem Kaninchen die Substanz auf die geschorene Rückenhaut oder in die Augen gerieben wird, fand Eingang in REACH, obwohl seit 2009 tierversuchsfreie Testmethoden von der EU anerkannt sind. „Die erfolgreiche, wenn auch viel zu späte Streichung des Tests aus REACH wird etwa 18.000 Kaninchen Leid und Tod ersparen“, freut sich Dr. med. vet. Corina Gericke, Vizevorsitzende des Ärztevereins.

„Insgesamt blicken wir so auf eine Bilanz von mindestens 58.752 Ratten, Kaninchen und Fischen, die dank unseres ehrgeizigen Projekts vor Tierversuchen gerettet werden konnten. Bei der letzten Auswertung vor drei Jahren waren wir von 18.000 Tieren ausgegangen“, so die Tierärztin abschließend.

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