openPR Recherche & Suche
Presseinformation

Ärzte gegen Tierversuche retten Tiere vor REACH-Chemikalientests

15.08.201213:28 UhrWissenschaft, Forschung, Bildung

(openPR) Dem bundesweiten Verein Ärzte gegen Tierversuche (ÄgT) und seinen europäischen Partnern ist es gelungen, fünf Tierversuchsreihen, die für vier Chemikalien gemacht werden sollten, zu verhindern. Etwa 7.000 Tiere konnten so vor einem qualvollen Gifttod bewahrt werden.



Im Rahmen der EU-Chemikalienverordnung REACH müssen Chemie-Firmen die Substanzen, die sie herstellen, auf Giftigkeit testen lassen. Experten des Vereins Ärzte gegen Tierversuche und dessen Dachverband, die Europäischen Koalition zur Beendigung von Tierversuchen (ECEAE), kommentieren seit über zwei Jahren die Tierversuchsanträge der Industrie, die bei der Chemikalienbehörde ECHA eingereicht werden. Die Toxikologie-Experten versuchen herauszufinden, ob die geforderten Daten bereits vorhanden sind, so dass keine Tierversuche durchgeführt werden müssen.

In zwei der vier Fälle akzeptierte die ECHA die Einwände der Tierversuchsgegner und wies die Tierversuchsanträge der Industrie zurück. In den zwei anderen Fällen zogen die Chemie-Konzerne ihre Anträge selbst zurück. Bei einer der Substanzen handelte es sich um einen Kosmetik-Inhaltsstoff. Die anderen waren Industrie-Chemikalien, die in der Produktion von Gummi und Klebstoffen verwendet werden.

Drei der vier Chemikalien hätten in der sogenannten Zwei-Generationen-Studie an jeweils rund 2.000 Ratten getestet werden sollen. Dabei wird die Substanz weiblichen Ratten während der Schwangerschaft täglich mit einer Schlundsonde in den Magen eingegeben. Ihren Jungen wird der Stoff verabreicht, bis diese selbst Nachkommen haben, die die Substanz mit der Muttermilch aufnehmen. Schließlich werden alle Ratten getötet. Für die vierte Chemikalie waren zwei Tierversuchsreihen beantragt worden. Beim Test zur Entwicklungsgiftigkeit wird die Substanz schwangeren Rattenweibchen täglich per Schlundsonde verabreicht. Am Tag vor der Niederkunft werden die Tiere getötet, um die Embryos zu untersuchen. Etwa 1.000 Tiere müssen für diesen Test sterben. Bei der 90-Tage-Studie wird 120 Ratten die Substanz 90 Tage lang per Schlundsonde in den Magen eingegeben, bevor sie getötet werden.

Die ECEAE in Zusammenarbeit mit den Ärzten gegen Tierversuche ist weltweit die einzige Organisation, die aktiv zur Verhinderung von REACH-Tierversuchen beiträgt. Ihre Toxikologie-Experten suchen nach Daten über Chemikalien, für die Tierversuche vorgesehen sind. Bislang wurden Hunderte Tierversuchsanträge daraufhin überprüft, ob die geforderten Daten schon vorhanden sind, oder ob es andere gesetzlich festgelegte Gründe gibt, auf die Tierversuche zu verzichten. Da die Entscheidungen der ECHA, ob die Einwände akzeptiert werden oder nicht, mehrere Jahre dauern können, zeigen sich nun erste Erfolge der langwierigen und hochkomplexen Arbeit der Tierversuchsgegner.

Die ECEAE und ÄgT unterstützen auch Firmen, die REACH-Tierversuche nicht durchführen wollen. Erst im Juni 2012 konnte einem deutschen Chemie-Unternehmen erfolgreich geholfen werden, auf zwei Tierversuchsreihen zu verzichten. Der ÄgT-Toxikologe Dr. Wolfgang Stengel hatte Tierversuchs-Studien aus dem Jahr 1961 mit einer sehr ähnlichen Substanz gefunden, so dass diese Tierversuche nicht noch einmal durchgeführt werden mussten. Über 1.100 Ratten konnten so gerettet werden.

Weitere Informationen:
REACH-Projekt der Ärzte gegen Tierversuche >> http://www.aerzte-gegen-tierversuche.de/projekte/reach-projekt.html

Diese Pressemeldung wurde auf openPR veröffentlicht.

Verantwortlich für diese Pressemeldung:

News-ID: 655762
 876

Kostenlose Online PR für alle

Jetzt Ihren Pressetext mit einem Klick auf openPR veröffentlichen

Jetzt gratis starten

Pressebericht „Ärzte gegen Tierversuche retten Tiere vor REACH-Chemikalientests“ bearbeiten oder mit dem "Super-PR-Sparpaket" stark hervorheben, zielgerichtet an Journalisten & Top50 Online-Portale verbreiten:

PM löschen PM ändern
Disclaimer: Für den obigen Pressetext inkl. etwaiger Bilder/ Videos ist ausschließlich der im Text angegebene Kontakt verantwortlich. Der Webseitenanbieter distanziert sich ausdrücklich von den Inhalten Dritter und macht sich diese nicht zu eigen. Wenn Sie die obigen Informationen redaktionell nutzen möchten, so wenden Sie sich bitte an den obigen Pressekontakt. Bei einer Veröffentlichung bitten wir um ein Belegexemplar oder Quellenennung der URL.

Pressemitteilungen KOSTENLOS veröffentlichen und verbreiten mit openPR

Stellen Sie Ihre Medienmitteilung jetzt hier ein!

Jetzt gratis starten

Weitere Mitteilungen von Ärzte gegen Tierversuche e.V.

Enttäuschend: Bundesratsinitiative in Hamburg zurückgezogen...
Enttäuschend: Bundesratsinitiative in Hamburg zurückgezogen...
Stillstand statt Förderung tierversuchsfreier Forschung Nachdem aufgrund einer Gerichtsentscheidung das Hamburger Tierversuchslabors LPT am Standort Neugraben wieder öffnen durfte, ging ein Proteststurm durch die Öffentlichkeit. Der Hamburger Senat reagierte mit der Ankündigung einer Bundesratsinitiative, die für verbesserten Tierschutz und die verstärkte Förderung tierversuchsfreier Forschung sorgen sollte. Kurz vor der Abstimmung durch den Bundesrat hat nun der Hamburger Senat selbst die Initiative zurückgezogen. Der Verein Ärzte gegen Ti…
Überflüssige Affenstudien zu Corona-Impfstoffen - In den USA wollen Primatenforscher Hunderte Affen opfern
Überflüssige Affenstudien zu Corona-Impfstoffen - In den USA wollen Primatenforscher Hunderte Affen opfern
Primatenforscher in den USA haben sich zusammengeschlossen, um ein fragwürdiges Projekt ins Leben zu rufen. Sie wollen potenzielle Impfstoffe gegen COVID-19, die aktuell bereits am Menschen getestet werden, nun auch in einer groß angelegten Vergleichsstudie mit Affen untersuchen. Der bundesweite Verein Ärzte gegen Tierversuche kritisiert dieses Vorhaben, bei dem mehrere Hundert Affen leidvollen Versuchen ausgesetzt würden. Zehn der vielversprechendsten COVID-19-Impfstoffkandidaten, die bereits in groß angelegten Humanstudien getestet werden…

Das könnte Sie auch interessieren:

Erfolg: OECD erkennt neue Testvorschrift an, die Giftigkeitsversuche an Millionen Ratten hinfällig macht
Erfolg: OECD erkennt neue Testvorschrift an, die Giftigkeitsversuche an Millionen Ratten hinfällig macht
… Chemikalien auf ihre Schädlichkeit für die Fortpflanzungsfähigkeit an der Hälfte der bislang verwendeten Tiere erfolgen kann. Der bundesweite Verein Ärzte gegen Tierversuche rechnet mit Millionen eingesparter Tieropfer, kritisiert jedoch, dass weiterhin an den vollkommen unsinnigen, veralteten und ethisch bedenklichen Tierversuchen festgehalten wird. …
Bild: REACH-Chemikalien-Tierversuche: 60.000 Tiere vor Giftigkeitstests gerettetBild: REACH-Chemikalien-Tierversuche: 60.000 Tiere vor Giftigkeitstests gerettet
REACH-Chemikalien-Tierversuche: 60.000 Tiere vor Giftigkeitstests gerettet
Durch Expertenarbeit konnten Giftigkeitstests an fast 60.000 Ratten, Kaninchen und Fischen verhindert werden, berichtet der bundesweite Verein Ärzte gegen Tierversuche (ÄgT). Zusammen mit seinen Partnern von der Europäischen Koalition zur Beendigung von Tierversuchen engagiert (ECEAE) sich der Verein seit 8 Jahren gegen REACH-Chemikalien-Tierversuche. …
REACH fordert erste Tieropfer: Ärztevereinigung ermahnt ECHA, tierversuchsfreie Methoden nicht zu blockieren
REACH fordert erste Tieropfer: Ärztevereinigung ermahnt ECHA, tierversuchsfreie Methoden nicht zu blockieren
Die Europäische Chemikalienbehörde ECHA* fordert von einem Chemieunternehmen die Durchführung von Tierversuchen, obwohl der Antragsteller dargelegt hatte, dass die Risikoabschätzung seiner Chemikalie ohne Tierversuche möglich ist. Die bundesweit tätige Vereinigung Ärzte gegen Tierversuche kritisiert die Forderung der ECHA als »unverantwortlich gegenüber …
Vereinigung Ärzte gegen Tierversuche: 33 Jahre Engagement für eine tierversuchsfreie Forschung
Vereinigung Ärzte gegen Tierversuche: 33 Jahre Engagement für eine tierversuchsfreie Forschung
In diesen Tagen blickt die bundesweite Vereinigung Ärzte gegen Tierversuche auf 33 Jahre Engagement für eine innovative und ethisch vertretbare Wissenschaft und Medizin, die nach Auffassung der Experten nur ohne Tierversuche funktionieren kann. Obwohl auch heute noch in vielen Bereichen krampfhaft am unzuverlässigen und unethischen Tierversuch festgehalten …
Bild: Ein Jahr nach Inkrafttreten von REACH - Enormer Anstieg von Tierversuchen erwartetBild: Ein Jahr nach Inkrafttreten von REACH - Enormer Anstieg von Tierversuchen erwartet
Ein Jahr nach Inkrafttreten von REACH - Enormer Anstieg von Tierversuchen erwartet
… Jahren einer eingehenden Prüfung unterzogen werden, um Mensch und Umwelt vor schädlichen Stoffen zu schützen. Trotz aller Bemühungen der Tierschutzverbände soll dies größtenteils in Tierversuchen erfolgen. Schätzungen gehen von 7 bis 45 Millionen Tieren aus, die für REACH leiden und sterben sollen. Noch haben die REACH-Tierversuche nicht begonnen. Im …
EU-Behörde will Kältemittel an Kaninchen testen lassen - Ärzte gegen Tierversuche erheben Einspruch
EU-Behörde will Kältemittel an Kaninchen testen lassen - Ärzte gegen Tierversuche erheben Einspruch
… Chemikalienbehörde ECHA soll die Chemiefirma Honeywell ein Kältemittel, das in Klimaanlagen von Autos verwendet wird, an Kaninchen testen. Der Verein Ärzte gegen Tierversuche will das zusammen mit seinen Partnerverbänden verhindern und legt jetzt wissenschaftliche und juristische Belege für die Überflüssigkeit dieses Tierversuchs vor. Die EU-Behörde …
EU akzeptiert weniger Tieropfer für Chemikalientests - Ärzteverein drängt auf vollständig tierfreie Methoden
EU akzeptiert weniger Tieropfer für Chemikalientests - Ärzteverein drängt auf vollständig tierfreie Methoden
Der bundesweite Verein Ärzte gegen Tierversuche (ÄgT) freut sich gemeinsam mit seinem europäischen Dachverband ECEAE über die Änderung der EU-Chemikalienverordnung REACH, welche nun zur Prüfung auf Schädlichkeit von Substanzen für die Fortpflanzungsfähigkeit pro Test rund 1.200 Ratten vor einem Labortod bewahrt. Der Ärzteverein rügt jedoch aufs Schärfste, …
Zum heutigen Abstimmungsergebnis über das EU-Chemikalienprogramm REACH: Jahrelange Proteste von Tierrechtlern zahlen sich aus
Zum heutigen Abstimmungsergebnis über das EU-Chemikalienprogramm REACH: Jahrelange Proteste von Tierrechtlern zahlen sich aus
… Entwurf dafür bis zu 45 Millionen Tiere leiden und sterben müssen. "Dies ist nicht nur ethisch nicht zu rechtfertigen, sondern auch wissenschaftlich unsinnig, denn Tierversuche bieten für Mensch und Umwelt keine Sicherheit", so Dr. med. vet. Corina Gericke, Fachreferentin des Bundesverbandes Menschen für Tierrechte. Der Bundesverband Menschen für Tierrechte …
Drei Jahre REACH: Millionen Tieropfer für bevorstehende Chemikalientests
Drei Jahre REACH: Millionen Tieropfer für bevorstehende Chemikalientests
Am 1. Juni 2007 trat die EU-Chemikalienverordnung REACH in Kraft. Zigtausende Chemikalien sollen in den nächsten Jahren auf ihre Giftigkeit getestet werden – größtenteils in Tierversuchen. Schätzungen gehen von bis zu 54 Millionen Tieren aus, die nach dem Willen der EU in qualvollen Giftigkeitstests ihr Leben lassen sollen. Dabei sind Tierversuche – …
Bild: REACH: EU versagt bei der Regulierung tödlicher Tierversuche / PETA fordert Maßnahmen von der EU-KommissionBild: REACH: EU versagt bei der Regulierung tödlicher Tierversuche / PETA fordert Maßnahmen von der EU-Kommission
REACH: EU versagt bei der Regulierung tödlicher Tierversuche / PETA fordert Maßnahmen von der EU-Kommission
… (Registration, Evaluation, Authorisation and Restriction of Chemicals) zehntausende Tiere in vermeidbaren Chemikalien-Tests getötet wurden – und das trotz der gesetzlichen Vorgabe, dass Tierversuche für REACH nur als letztes Mittel ausgeschöpft werden dürfen. Über 200.000 Tiere wurden bereits im Rahmen von REACH getötet, Millionen weitere Todesfälle …
Sie lesen gerade: Ärzte gegen Tierversuche retten Tiere vor REACH-Chemikalientests