(openPR) Ein Kommentar von John Groves
Sprache kann Unsichtbares sichtbar machen, so lautet, lapidar formuliert, das Ergebnis neuester Studien U.S. amerikanischer Forscher. Gary Lupyan, University of Wisconsin, und Emily Ward, Yale University, belegen, dass auditive Stimuli unsere visuelle Wahrnehmung stärker beeinflussen als bisher angenommen. Speziell das gesprochene Wort formt unsere Realität. Was wir sehen hängt davon ab, was wir gerade hören, denken und fühlen.
Diese Erkenntnis ist vielleicht nicht ganz neu, denn bereits Goethe erkannte „Man sieht nur, was man weiß.“ Dennoch dient der aktuelle wissenschaftliche Beleg als weiteres Argument für die multisensorische Kommunikation.
Ein kleiner Triumph für das Sound Branding
Speziell in der Debatte um die Werbewirksamkeit akustischer Reize ist dieses Studienergebnis ein kleiner Triumph. Alle Markenklangberater, die - wie ich - schon seit Jahren auf das Potential akustischer Markenführung setzen, sehen sich bestätigt. Visuelle Reize werden in Verbindung mit gesprochenen Werbeclaims und Jingles zu effektiven Marketing-Waffen, die die Werbebotschaft tief im Unterbewusstsein des Konsumenten verankern. Ich spreche in diesen Zusammenhang gerne von der Strategie des trojanischen Pferdes, einem Eindringling, der harmlos getarnt in einen sicheren, geschützten Bereich vordringt – in das Unterbewusstsein.
Ein Come-Back von Jingle und gesprochenem Claim?
Basierend auf dieser aktuellen Studienlage wird ein Come-Back von Jingle und gesprochenem Werbeclaim immer wahrscheinlicher. Schließlich suchen Werbestrategen doch gerade in Zeiten knapper Kassen nach effektiven, aber auch ökonomischen Maßnahmen, sich beim Kunden Gehör zu verschaffen. Und genau diese beiden Kriterien erfüllt ein einprägsamer Jingle.
Erinnern Sie sich daran, wie erfolgreich Jingles in den 80er und 90er Jahren in der Werbung eingesetzt wurden. Obwohl unser Mentos Jingle „Fresh goes better“ seit über 15 Jahren nicht mehr in Verwendung ist, können heute noch viele Menschen von Moskau bis New York die Melodie wiedererkennen. In deutschsprachigen Ländern machten zudem die Jingles „VISA – Die Freiheit nehm’ ich mir“, „Hier ist DEA, hier tanken sie auf!“ und „Mmmm – Melitta macht Kaffee zum Genuss“ ihre Marken unvergessen.
Quellen und weiterführendes Material:
http://www.pnas.org/content/early/2013/08/08/1303312110
http://www.newscientist.com/article/dn24035-words-prompt-us-to-notice-what-our-subconscious-sees.html
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/wahrnehmung-woerter-helfen-augen-beim-sehen-a-916413.html
http://www.groves.de/en/sound-branding/referenzen/mentos-case-study/











