(openPR) Der jährliche Aktionstag Equal Pay Day (EPD) soll die ungleiche Bezahlung von Frauen und Männern anprangern. Das Ziel ist, die Bevölkerung nachhaltig zu informieren, die Medien zunehmend zu aktivieren und Politiker und Unternehmen zu Veränderungen zu motivieren.
Heute ist wieder einmal Equal pay day.
Haben wir das Ziel also erreicht?
Leider nein. Im vergangenen Jahr mussten Frauen im Schnitt 80 Tage länger arbeiten, um auf den gleichen Lohn wie ihre männlichen Kollegen zu kommen.
„Die Aussage von Frauen: Mir reicht ein Minijob, mein Mann verdient ja gut, ist zu kurzfristig gedacht“, davon ist die Gleichstellungsbeauftragte am Landratsamt Regensburg, Maria-Luise Rogowsky, überzeugt. Frauen verdrängen häufig Gedanken an ihre Absicherung im Alter und an Unfall, Trennung oder Ehescheidung wolle niemand denken.
Arbeitsmarkt, Steuersystem und Sozialversicherungsrecht bieten den Frauen auch fatale Anreize, sagt Silke Mekat Inhaberin der Unternehmensberatung Soulution Coaching. Die kostenlose Mitversicherung von Ehegatten in der Krankenversicherung die Minijob-Regelungen sorgen dafür, dass kleine Nebentätigkeiten attraktiv erscheinen. Auf Dauer aber erweisen sie sich, als Karrierekiller, so Mekat. Dabei haben über 80 Prozent der Minijobberinnen eine abgeschlossene Berufsausbildung.
Karrierekiller Nummer eins ist aber immer noch die Babypause. Mehr als die Hälfte des Lohnunterschieds verursachen familienbedingte Erwerbspausen und Teilzeitarbeit. Müssen sich Frauen also ihres Kinderwunsches enthalten, wenn sie genauso bezahlt werden möchten wie Männer? Nein, sagt Silke Mekat, denn eine diskriminierungsfreie Vergütung von Frauen, liegt auch im Interesse der Wirtschaft. Woher sollten die Fachkräfte in Zukunft denn sonst kommen?
Eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie, die es Frauen überhaupt erst ermöglicht eine Vollzeitbeschäftigung auszuüben, die nicht nur der Wirtschaft zugutekommt, sondern auch das eigene Alter absichert, ist der wichtigste Schritt auf dem Weg zu gleichem Lohn für gleiche Arbeit, so Silke Mekat. Erst wenn Frauen jenseits von starren Kinderbetreuungszeiten, fehlenden Betreuungsplätzen, langen Ferien der Schulen, kurzen Unterrichtszeiten etc. den Kopf frei haben und überhaupt die Zeit für eine qualifizierte und das Leben sichernde Beschäftigung, wenn die Bedingungen und Möglichkeiten erst einmal gleich sind, erst dann lässt sich über Unterschiede beim Verdienst diskutieren, doch bis dahin ist der Weg noch lang. Es gibt viel zu tun….