(openPR) Dresden. Zu einem Parlamentarischen Abend in offener Atmosphäre trafen sich am 7. Dezember 2011 hochrangige Vetreter aus Gewerkschafts- und Arbeitgeberseite sowie Landtagsabgeordnete zum Gedankenaustausch über das Thema „Minijobs – Irrtümer und Realtiät.“
Als zentrale Stelle für die Abwicklung des Melde- und Beitragsverfahrens ist die Minijob-Zentrale seit April 2003 ein Baustein des Verbundsystems der Deutschen Rentenversicherung Knappschaft Bahn See. Sie ist bundesweit zuständig für derzeit insgesamt rund 7,07 Millionen Minijobber, davon etwa 220.000 in Sachsen.
Zum Parlamentarischen Abend der Knappschaft Bahn See nutzten rund 45 Gäste aus Politik, Industrie und Handel die Möglichkeit zur kontroversen Diskussion über die Zukunft dieser Beschäftigungsform. Nach der Begrüßung durch den Leiter der Regionaldirektion Chemnitz, Thorsten Zöfeld, stellte Uwe Werner, Fachdezernent der Minijob-Zentrale in Essen, aktuelle Zahlen zur Entwicklung der Minijobs in den vergangenen acht Jahren in Sachsen vor. Demnach hat sich die Zahl der Minijobber seit Dezember 2004 um 14,2 Prozent reduziert, während die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten um 7,1 Prozent gestiegen ist. An der anschließenden Podiumsdiskussion nahmen Markus Schlimbach, stellvertretender DGB-Vorsitzender von Sachsen und Dr. Hartmut Denkewitz, Direktor der Diakonie Plauen, teil.
„Wir wollen Anreize auch für gering entlohnte Beschäftigungsverhältnisse verbessern. Unser Ziel ist es, die Brückenfunktion von Mini- und Midijobs in voll sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse zu stärken.“ Dieser Auszug aus dem Koalitionsvertrag zur Ausgestaltung der geringfügigen Beschäftigungen beschreibt die Zielstellung dieses Instrumentes auf dem deutschen Arbeitsmarkt.
"Minijobs sind ein gutes Angebot, um den Wiedereinstieg in das Berufsleben zu erleichtern oder auch Quereinsteigern die Möglichkeit zu bieten, in anderen Berufsfeldern neue Herausforderungen zu suchen und zu finden“, erläuterte Dr. Hartmut Denkewitz seine Sicht als Arbeitgeber. „Gerade für Menschen mit Handicaps ist es oftmals die einzige Chance am Arbeits- und vielfach auch am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen und geachtet zu werden."
Indes warnte Markus Schlimbach vor dem Missbrauch von Minijobs: "Im Groß- und Einzelhandel, im Reinigungsgewerbe und anderen Dienstleistungsbranchen wird verstärkt auf Minijobs gesetzt. Bei den niedrigen Löhnen muss oftmals noch durch Hartz IV aufgestockt werden. Minijobs dürfen keine Falle sein, der Wechsel in ein voll sozialversicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis muss leichter möglich sein.“ Gegenwärtig bereite der DGB eigene Vorschläge vor, damit der Missbrauch eingedämmt wird, aber eine Beschäftigungsform erhalten bleibt, die auch Rentnern und Studenten einen unbürokratischen Zuverdienst ermöglicht.
Mehr Informationen zum Thema Minijobs erhalten Sie im Internet. Gesetzliche Neuerungen werden von der Minijob-Zentrale ausschließlich per Newsletter mitgeteilt. Mit dem kostenlosen Newsletter sind Sie stets auf dem neuesten Stand (http://www.minijob-zentrale.de).