(openPR) „Stuttgart schwärmt durch die Nacht“, mit diesem Slogan hat die Internationale Bachakademie Stuttgart im Frühjahr das Musikfest-Thema „Nacht“ beworben. Rund 27.000 „Nachtschwärmer“ haben die über 70 Veranstaltungen des Festivals besucht, das erstmals drei Wochen lang dauerte. Intendant Christian Lorenz freut sich über konstante Besucherzahlen und eine steigende Wahrnehmung des MUSIKFESTUTTGART in der Stadt seit der Neuausrichtung im vergangenen Jahr. „Durch die Kombination aus besonderen Konzertformaten, Konzertorten und Stars und einer klaren dramaturgischen Linie ist allenthalben ein Festivalgefühl entstanden, wie wir es uns gewünscht haben.“
Am kommenden Wochenende, am 19. September, endet das MUSIKFESTUTTGART mit einem Gesprächskonzert und der Aufführung von Robert Schumanns Szenen aus Goethes „Faust“. Helmuth Rilling leitet die Gächinger Kantorei, den Knabenchor collegium iuvenum Stuttgart und das Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR. Es singen Letizia Scherrer (Gretchen), Christian Elsner (Ariel) Markus Eiche (Faust) und Gerd Grochowski (Mephisto). Ausgewählte Teilnehmer des Musikfest-Meisterkurses Gesang von Helen Donath und Rudolf Piernay übernehmen die Nebenrollen. Anschließend wird Rilling die Faust-Szenen in gleicher Besetzung im Rahmen des Beethovenfestes Bonn vorstellen.
Thematisch stand das MUSIKFESTUTTGART in diesem Jahr ganz im Zeichen der NACHT. Zu den Höhepunkten zählte der Schumann-Zyklus, die Aufführung sämtlicher großer chorsymphonischer Werke Schumanns. Neben den Szenen aus Goethes „Faust“ wurden Das Paradies und die Peri, Der Rose Pilgerfahrt, das Requiem und die Missa sacra aufgeführt. Die Missa sacra war Teil des Projekts „Schumanns Umnachtung“, für das der Jazz-Musiker Gregor Hübner ein De profundis für Schumann im Auftrag der Bachakademie komponiert hat.
Das MUSIKFESTUTTGART bot in diesem Jahr auch die Plattform für zwei Entdeckungen: Die Aufführung von Kurt Weills Kinderpantomime Zaubernacht auf der Grundlage des erst kürzlich wieder entdeckten originalen Orchestermaterials, fantasievoll inszeniert von der Stuttgarter Choreographin Nina Kurzeja. Im Rahmen des Vesper-Projektes wurde die berühmte Marienvesper Claudio Monteverdis, die vor 400 Jahren veröffentlicht wurde, der Vesper-Komposition seines Zeitgenossen Alessandro Grandi gegenübergestellt. Matthew Halls, britischer Experte für Alte Musik, leitete die Gächinger Kantorei und das Bach-Collegium Stuttgart. Das Notenmaterial wurde eigens für die Aufführung zusammengestellt. Die Konzertmitschnitt der Grandi-Vesper wird als Ersteinspielung in Kürze bei Carus erscheinen.
Vittorio Ghielmi – Artist in Residence des diesjährigen Musikfestes – zeigte sein Können in drei stilistisch ganz unterschiedlichen Konzerten. Höhepunkt war die Uraufführung von Uri Caines Lamentations – einer weiteren Auftragskomposition der Bachakademie – in den Wagenhallen. Der berühmte amerikanische Komponist, Pianist und Dirigent vertonte die biblischen Klagelieder des Jeremias, band Vittorio Ghielmis Gambenconsort in seine Komposition ein und schuf Musik für eine Flamenco-Sängerin, eine Gospel-Sängerin und eine klassische Sängerin.
Erneut wurden die experimentellen Konzertformate und neuen Spielstätten gut von dem Stuttgarter Publikum aufgenommen. Großen Erfolg erzielte Annette Dasch mit ihrem Daschsalon, der erstmals außerhalb Berlins in der Stuttgarter Phoenixhalle stattfand. Wie schon im vergangenen Jahr wurden die frühmorgendlichen 7-Uhr-Konzerte „am Ende der Nacht“ gut angenommen. Die Großer Stuttgarter Nachtmusik feierte am 11. September Premiere. 3000 Besucher hörten die 17 Konzerte an vier verschiedenen Veranstaltungsorten rund um den Schillerplatz. Auch Stockhausens Parkmusik STERNKLANG entpuppte sich als echter Publikumsmagnet.
Das MUSIKFESTUTTGART 2011 findet vom 27. August bis 18. September statt. Thema ist WASSER. Geplant sind wieder rund 70 Veranstaltungen von 7 Uhr früh bis Mitternacht. Das detaillierte Programm wird im Frühjahr 2011 veröffentlicht. Fotomaterial und Pressemeldung als pdf unter: www.musikfest.de/presse








