(openPR) Das Musikfest Stuttgart feierte am Samstag, 28. August seinen Auftakt – mit einem fast fünfstündigen Eröffnungskonzert. Das Radiosinfonieorchester Stuttgart unter Pietari Inkinen vereinte Werke von Wagner, Mahler und Strauss, Rimski-Korsakow, Chausson und Prokofjew in einem „famosen Marathon“ (Südwest Presse) zum diesjährigen Thema „Nacht“. Am 2. September wartet das Musikfest Stuttgart mit einer ganz besonderen Entdeckung auf: „Die Zaubernacht“ von Kurt Weill. Die 1922 in Berlin uraufgeführte Pantomime mit Gesang ist Weills erste Theaterkomposition, die nie im Druck erschien. Zum ersten Mal nach 88 Jahren ist die Originalfassung wieder auf der Bühne zu erleben. Mit dem Tanztheater Nina Kurzeja, dem Arte Ensemble Hannover und der Sopranistin Nastasja Docalu.
Die Wiederentdeckung der „Zaubernacht“ gleicht einem Krimi: Nach der Uraufführung galt das Aufführungsmaterial jahrzehntelang als verschollen. Basierend auf einem einzigen noch verfügbaren Klavierauszug wurde vor zehn Jahren eine Rekonstruktion der Partitur von Meirion Bowen im Auftrag des WDR für die Musik Triennale Köln angefertigt und im Jahr 2000 erstmals in Köln aufgeführt. Eine Bühnenversion auf der Basis der Bowen-Rekonstruktion war 2003 in Dessau und Düsseldorf sowie 2004 in Essen zu erleben. 2005 wurde dann in einem Keller der Yale Universität das originale Berliner Aufführungsmaterial wiederentdeckt. 2008 brachte die Kurt Weill Foundation auf der Grundlage des Berliner Materials eine Partitur der Originalfassung heraus. Diese Fassung ist seit 1922 nicht mehr erklungen.
Noch bis zum 19. September wird in Stuttgart kein Auge zugetan. In insgesamt 73 Konzerten und zahlreichen Rahmenveranstaltungen erkundet das Musikfest Stuttgart die „Nacht“. Orientierung in der Dunkelheit bieten die drei Schwerpunkte „Träume und Märchen“, „Schlafes Bruder“ und „Liebe und Wahnsinn“. Von besonderer Bedeutung im diesjährigen Festivalprogramm ist auch die Uraufführung „Lamentations“ von Uri Caine am 10. September. Hochkarätige Mitwirkende des Musikfest 2010 sind u. a. Kit Armstrong mit dem Gewandhausorchester Leipzig unter Riccardo Chailly, Klaus Maria Brandauer, Isabelle Faust, Annette Dasch, Michael Schade, Mischa Maisky, und der Jazzmusiker Michael Riessler. Keinesfalls fehlen dürfen die großen Orchester der Stadt Stuttgart und weitere international gefeierte Künstler und Klangkörper. Weitere Informationen unter www.musikfest.de
Donnerstag, 2. September: Kurt Weill „Die Zaubernacht“
Theaterhaus T2
13.00, 16.00, 19.00 Uhr
Kinderpantomime in einem Akt
Nastasja Docalu, Sopran
Tanztheater Nina Kurzeja
Arte Ensemble Hannover








