(openPR) Auf ihrer Mitgliederversammlung im Januar sprechen sich die Jungen Liberalen (JuLis) München einstimmig gegen den Bau des zweiten Tunnels der S-Bahn-Stammstrecke aus.
Die Vorsitzende Anke Pöhlmann betonte: „Das, was wir für München brauchen, sind langfristig sinnvolle Konzepte. Eine Weiterentwicklung des ÖPNV wird bei einem zweiten Tunnel nicht ersichtlich – im Gegenteil wird die Belastung der Bahnhöfe, wie die des Marienplatz, weiter verstärkt.“ Tatsächlich würden lediglich drei Züge pro Stunde mehr über die Stammstrecke führen und deutlich weniger Haltestellen anfahren.
Die JuLis stellen dagegen Alternativkonzepte in den Vordergrund, die nach ihrer Ansicht schnellere und effektivere Wirkung für die Münchner Bürger entfalten können. Als notwendige Verbesserungen führen sie den U-Bahn Ausbau der U5 nach Pasing, sowie den der U4 nach Englschalking an. Des Weiteren dürfe der Bau der Osttangente zur Flughafenanbindung mit einer Zeitersparnis von zwölf Minuten nicht außer Acht gelassen werden.
„Es bestehen genug Optionen auch für OB Ude, wirkliche Verbesserungen für München in Angriff zu nehmen. Nur weil der Südring abgeschmettert wurde, wird der zweite Tunnel nicht besser!“, so die Vorsitzende. Zudem werde sich die Frage stellen, ob die geplanten Finanzierungshilfen bei den 1,6 Milliarden von Seiten des Bundes und des Freistaats überhaupt realisiert werden können. Der Antragssteller Michael Wienholt führt weiter an: „Nach der Genehmigung von Stuttgart 21 dürften die Töpfe relativ leer sein.“ Zudem wäre das ganze Projekt ohne ein zusätzliches Betriebskonzept der Deutschen Bahn wohl schon längst aufgrund eines zu niedrigen Kosten-Nutzen-Faktors beerdigt worden.
„Auch wenn der OB Ude und Minister Zeil sich zunehmend auf den zweiten Tunnel fixieren, scheint ein Plan B weiterhin unausweichlich. Alternativen auszuschließen halte ich für unverantwortlich mit Blick auf die tausenden Nutzer des ÖPNV in München!“, gibt Pöhlmann zu bedenken.