(openPR) Berlin - Der ehemalige Pressesprecher der ISAF PRT in Kundus / Afghanistan, Oberstleutnant a.D. Andreas Timmermann-Levanas, weist darauf hin, dass die angekündigte Erhöhung der Mandatsobergrenze des ISAF-Einsatzes in Afghanistan auf bis zu 5.350 deutsche Soldaten tatsächlich mehr als 15.000 deutsche Soldaten pro Jahr betrifft.
Da die Einsatzdauer bei diesen "besonderen Auslandsverwendungen" für den einzelnen Soldaten regelmäßig vier Monate beträgt, werden durchschnittlich pro Jahr drei vollständige Kontingente in den Einsatz zu entsenden sein. Für 2010 werden so 16.050 Soldaten nach Afghanistan befohlen.
Die Erfüllung der jeweils bestehenden Kontingente haben bislang immer etwa drei Mal so viele Soldaten benötigt. Dies ist so der Öffentlichkeit nicht kommuniziert worden. Die Menschen werden im Glauben gelassen, dass die Anzahl der Soldaten wenige tausend betragen würde obwohl es zehntausende sind.
Etwa 20.000 Soldaten kehrten aus diesen Einsätzen bisher schwer traumatisiert zurück. Bislang bleiben diese Kranken aufgrund mangelnder Kapazitäten zumeist unbehandelt.
Die Deutsche Kriegsopferfürsorge bekräftigt daher ihre Forderung, die bestehenden und bekannten Mängel in der Betreuung, Behandlung und Versorgung der verletzten Soldaten umgehend abzustellen.
"Es ist nicht zu akzeptieren, dass ein verwundeter Soldat nach seinem Einsatz oft Jahre darum kämpfen muss, dass seine Beschädigungen rechtlich anerkannt werden und er angemessen dafür entschädigt wird" so Oberstleutnant a.D. Andreas Timmermann-Levanas. "Hinterbliebene müssen in vielen Fällen das Land verklagen, für das der Ehemann oder Vater gefallen ist".
Die Deutsche Kriegsopferfürsorge versorgt Veteranen und Hinterbliebene gefallener Soldaten aus bald zwei Jahrzehnten Bundeswehr-Auslandseinsätze, darunter der Einsätze im Kosovo, im Irak, in Afghanistan und in Bosnien.