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Abzug statt Mandatsverlängerung

02.12.200916:20 UhrPolitik, Recht & Gesellschaft

(openPR) Die Ärzteorganisation IPPNW lehnt die Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der NATO-geführten Internationalen Sicherheitsunterstützungstruppe in Afghanistan (ISAF) ab. Frieden und Entwicklung ist nur mit dem Abzug aller ausländischen Militärs aus Afghanistan zu erreichen. Gleichzeitig muss die zivile Hilfe erheblich aufgestockt werden. Dem erwarteten militärischen Aufwand von rund 784,7 Millionen Euro für das Jahr 2010 stehen gerade einmal Mittel von 144 Millionen Euro für Stabilisierung und Entwicklung Afghanistans in diesem Jahr gegenüber. Zudem kritisiert die IPPNW die Strategie der zivil-militärischen Zusammenarbeit, die das Militär an erster Stelle führt und damit zivile Helfer sogar gefährdet.



Die Sicherung und der Ausbau der Gesundheitsversorgung der afghanischen Bevölkerung hat in den Plänen der Bundesregierung einen geringen Stellenwert. Laut Regierungsantrag soll der Wiederaufbauprozess „durch für die afghanische Bevölkerung besonders sichtbare Stabilisierungsprojekte in den Bereichen Infrastruktur, Basisgesundheit und Drogenbekämpfung“ unterstützt werden. Das geht nach Ansicht der IPPNW an dem immensen Investitionsbedarf des Gesundheitssystems von Afghanistans weit vorbei. Die Ärzteorganisation fordert die Bundesregierung auf, die finanziellen Mittel zugunsten der zivilen Aufbauhilfe umzuschichten.

„Die medizinische Versorgung in Afghanistan nach acht Jahren Krieg ist verheerend. Rein statistisch kommen auf 10.000 Einwohner zwei Ärzte und 4,2 Krankenhausbetten. Real konzentrieren sich aber 80% der Ärzte, 60% der Krankenhausbetten und 40% der Apotheken in Kabul. Das bedeutet, dass etwa ein Drittel der Landbevölkerung keinen Zugang zur Gesundheitsversorgung hat“, erklärt die IPPNW-Vorsitzende Dr. Angelika Claußen. Knapp neun Millionen Menschen leiden an Hunger und Unterernährung. Die durchschnittliche Lebenserwartung ist mit 46 Jahren um 20 Jahre kürzer als die in den Nachbarstaaten. Pro Monat ereignen sich ca. 100 zivile Unfälle durch Minen und Munitionsreste.

Aus Sicht der IPPNW bedarf es eines konkreten Abzugplanes. Die deutsche Regierung soll dem Beispiel der Niederlande und Kanadas folgen, die als NATO-Mitglieder ihren Abzug angekündigt haben. Ein Truppenabzug müsste verbunden werden mit der Vereinbarung, Wiederaufbauhilfe für das zerstörte Land zu leisten. Partner auf der afghanischen Seite könnte zum Beispiel die afghanische Friedens-Jirga sein.

Einen Artikel von Dr. Angelika Claußen zur seelischen Gesundheitssituation der afghanischen Bevölkerung finden Sie unter http://www.ippnw.de/frieden/konfliktregionen/afghanistan/artikel/55edf0cb79/krieg-macht-krank-3.html

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