(openPR) Eine positive Bilanz ziehen die Business and Professional Women (BPW) Germany nach Abschluss der ersten Summer School für Wiedereinsteigerinnen in MINT-Berufe (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) in München. Zehn Frauen aus ganz Deutschland und aus den unterschiedlichsten mathematisch-technischen Bereichen sind vom 3. bis 8. August an die Universität zurückgekehrt, um sich auf einen Wiedereinstieg in ihren Beruf vorzubereiten. In Kooperation mit der Technischen Universität (TU) München und den Industriepartnern Siemens und Kuka wurden die MINT-Frauen auf den neuesten Stand im Bereich „Robotik“ und „Aktorik und Sensorik“ gebracht. Die Summer School ist ein Pilotprojekt der BPW Akademie.
„Wir waren begeistert vom Engagement der Frauen, denen wir innerhalb unserer BPW Akademie eine maßgeschneiderte Starthilfe für ihren Wiedereinstieg anbieten konnten“, so Carmen Kraushaar, Projektleiterin der BPW Akademie. Im Siemens Labor in München und bei der Kuka Robot Group in Gersthofen konnten die Teilnehmerinnen einen Praxis-Tag verbringen und zum Beispiel selbst einen Roboter bauen und programmieren. Auf dem Lehrplan standen darüber hinaus unternehmerisches Denken und Handeln sowie überfachliche Schlüsselqualifikationen. Positiv aufgenommen wurde auch die Möglichkeit, mit einer Personalberatung über die Vermittlung in Industrie und Wirtschaft zu sprechen. Nach Abschluss des Seminars erhielten alle Teilnehmerinnen ein Referenzzertifikat der TU München.
Die MINT-Frauen – Ingenieurinnen aus den unterschiedlichsten Bereichen und Diplom-Mathematikerinnen zwischen Anfang 30 und Mitte 40 – sahen sich durch die Summer School ermutigt, einen Neueinstieg in ihren MINT-Bereich zu suchen. Der Bedarf an MINT-Frauen ist da: Laut einer Studie des Fachbereichs für Gender Studies in Ingenieurwissenschaften der TU München fehlen in Wirtschaft und Industrie massiv Fachkräfte. Deutschlandweit fehlten mehr als 72.000 Ingenieure, rund 25.000 Ingenieurinnen seien jedoch nicht berufstätig.
SPD-Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier besuchte die Summer School der BPW Akademie im Rahmen seiner „Sommerreise“. Das Projekt der BPW Akademie sei gut geeignet, „Hemmschwellen abzubauen“, sagte Steinmeier bei seinem Besuch in München. Er sei „zuversichtlich“, dass die Frauen in ihren Beruf zurückkehren. Steinmeier sieht in der Wirtschaftskrise große Chancen für Frauen auf dem Arbeitsmarkt. „Während die Arbeitslosigkeit bei den Männern gestiegen ist, ist die Erwerbsquote bei den Frauen ebenfalls gestiegen“, so Steinmeier.
Die BPW Akademie bot für die Dauer der Summer School eine Kinderbetreuung an, die ebenfalls ganz im Zeichen von MINT stand. Dank des ehrenamtlichen Engagements der Referenten konnten die Schulungskosten für das Pilotprojekt zu 100 Prozent vom BPW Germany getragen werden. Finanziell unterstützt wurde das Pilotprojekt vom Bayerischen Frauenministerium.
Zur BPW Akademie
Die BPW Akademie wurde 2005 gegründet und entstand aus einer Initiative von Mitgliedern der Business and Professional Women (BPW) Germany. Der BPW Germany hat sich in seiner Satzung der Förderung von Frauen und ihrer Qualifizierung im Beruf verpflichtet. Im Mittelpunkt der BPW Akademie stehen die Themen „Fortbildung für Quer- und Wiedereinsteigerinnen“. Durch Kooperationen mit Universitäten und privaten Hochschulen wird die Qualität der Lehre auf einem hohen Niveau gesichert. Schwerpunkt ist die enge Zusammenarbeit mit Unternehmen, die sich aus den Absolventinnen der BPW Akademie gleichzeitig ihre Fachkräfte rekrutieren können.
Um Teilnehmerinnen einen qualifizierten Abschluss ihrer Weiterbildung zu ermöglichen, strebt die BPW Akademie die Vergabe von Referenzzertifikaten an. Bereits 2010 werden weitere Universitäten mit der Akademie kooperieren. Neben der Technischen Universität München werden sich die Fachhochschulen und Hochschulen von Hamburg, Berlin, Kaiserslautern und Magdeburg an dem Qualifizierungs-Programm des BPW beteiligen.