(openPR) Ein Schamane des indigenen Volkes der Yanomami aus dem Amazonasgebiet Brasiliens, der auch der ‚Dalai Lama des Regenwaldes‘ genannt wird, verurteilte heute während seines Aufenthalts in London die Gewalt in Peru.
Davi Kopenawa sagte heute:
„Die Nachrichten über meine peruanischen Brüder und Schwestern sind sehr schlimm. Was die Regierung von Peru ihnen antut ist ein Verbrechen. Die indigenen Gruppen in Peru kämpfen um ihre Rechte und um auf ihrem eigenen Land weiterzuleben. Sie leben dort seit vielen, vielen Jahren. Sie sind dort geboren, wuchsen dort auf und kümmerten sich um die Erde und bauten ihre Nahrung an. Ich bringe diese Botschaft, um zu helfen. Ich bin weit weg, aber als ein Schamane wissen meine Seele und meine schamaitischen Geister was mit meinen peruanischen Brüdern und Schwestern passiert.“
Der Schamane Davi Kopenawa Yanomami wird vor den Mitgliedern des Britischen Parlaments erklären, dass die Regenwälder unserer Erde kein käufliches Gut sind und sie nur gerettet werden können, wenn die Landrechte der indigenen Völker anerkannt werden.
Davi: „Wir müssen den Schrei unserer Erde wahrnehmen; es ist ein Hilfeschrei. Die Erde hat keinen Preis. Wir können sie nicht kaufen, verkaufen oder austauschen. Es ist sehr wichtig, dass sich Weiße, Schwarze und Indigene gemeinsam für die Rettung des Waldes und der Erde als Ganzes einsetzen. Wenn wir jetzt nicht gemeinsam dafür kämpfen, was soll dann aus unserer Zukunft werden? Eure Kinder brauchen eine Umwelt, die lebendig und beständig ist. Wir Indigenen fordern, dass unsere Rechte respektiert werden. Ihr könnt bei uns und unseren Schamanen lernen. Das ist nicht nur wichtig für die Yanomami, sondern für die Zukunft der ganzen Welt“.
Davi wird des Weiteren bei einer Podiumsdiskussion, organisiert von der Royal Commonwealth Society, über die Rechte indigener Völker sprechen. Seine Botschaft wird er außerdem nach Spanien tragen, wo ihm die Regierung den Bartolomé de las Casas Preis verleiht, und nach Norwegen, wo er sich mit anderen Repräsentanten indigener Völker auf einer Klimakonferenz trifft.
Durch seine Kampagne zur Errichtung des 1992 gegründeten Yanomami Parks konnte Davi die Auslöschung seines Volkes, der Yanomami, verhindern. In nur sieben Jahren starb ein Fünftel der Yanomami, als in den späten 1980ern und frühen 1990ern illegale Goldgräber in ihr Land eindrangen. Seit 1992 erholt sich ihre Zahl wieder, allerdings sind in den letzten Jahren die Goldgräber wieder zurückgekehrt und stellen eine erneute Bedrohung für ihr Leben und ihre Sicherheit dar.
Survival Direktor Stephen Corry: „Die deutsche Presse nannte Davi Yanomami zu Recht den ‚Dalai Lama des Regenwaldes‘. Was er uns zu sagen hat, geht weit über die landesweiten Grenzen hinaus; es gilt für alle Völker und für alle Zeit. Seit über 20 Jahren bietet Survival eine Plattform für Davis prophetische Botschaft, und heute ist es dringlicher denn je, ihr Gehör zu schenken“.
Dr. Mike Edwards, Berater zum Thema Klimawandel bei der katholischen Hilfsorganisation CAFOD: „Wir müssen Menschen wie Davi zuhören, wenn sie uns vor unserem verschwenderischen Umgang mit den Ressourcen warnen. Das biophysikalische System, von dem jegliches Leben abhängt, wird dadurch zerstört. Der Klimawandel ist ein deutliches Anzeichen dafür, dass unser Lebensstil in den westlichen Industrieländern die Belastbarkeit der Erde übersteigt. Wenn wir Davis Worte nicht ernst nehmen, werden wir in eine düstere Zukunft blicken“.
Davi Yanomami steht für Interview bereit. Für mehr Informationen und Bildmaterial kontaktieren Sie bitte Miriam Ross bei Survival International, London on (+44) (0)20 7687 8734 or (+44) (0)7504 543 367 or email
Anderweitig kontaktieren Sie Raphael Göpel unter Tel.: (+49) (0) 30 72 29 31 08 oder per E-Mail:
• Pressekonferenz: Mittwoch, 10. Juni, 10:30 Uhr, Survival International, 6 Charterhouse Buildings, Goswell Road, London EC1M 7ET (Nur für Journalisten) – bei Interesse an einer Teilnahme wenden Sie sich bitte an Survival)
• Fototermin: Mittwoch, 10. Juni, 15:00 Uhr, Westminster Green, Houses of Parliament
• Podiumsdiskussion der Royal Commonwealth Society über indigene Völker, Donnerstag, 11. Juni, 18:15 Uhr im Commonwealth Club. Nähere Informationen unter www.thercs.org
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http://www.survival-international.de/nachrichten/4646









