(openPR) Über keinen anderen Bundestagsabgeordneten ist mehr geschrieben und spekuliert worden, als über den Sozialdemokraten aus Morbach im Hunsrück, Jakob Maria Mierscheid. Seit der Schneidermeister a.D. und vierfache Familienvater am 14. Juli1983 im Vorwärts das von ihm entdeckte Mierscheid-Gesetz veröffentlichte, befassen sich Wissenschaftler und praktisch alle führenden Zeitungen der Republik sowie eine Unzahl von Websites mit ihm. Das Fernsehen widmete ihm Features und Dokumentationen. Als einziger lebender Abgeordneter schaffte er es gar bis ins Wahlrechtslexikon.
Dass der öffentlichkeitsscheue Mierscheid jetzt der SPD in der sächsischen Stadt Roßwein einen Besuch abstatten will, gilt als absolute Sensation. Zwei Tage vor der Europa- und Kommunalwahl am 7. Juni erwarten die Genossen den 76-jährigen legendären Kleintierzüchter. Zum Hoffest in der Alten Post will Mierscheid allerdings inkognito anreisen. Gleichwohl läuft die Akkreditierung von Pressevertretern bereits auf Hochtouren. Daneben werden jede Menge Paparazzi erwartet, die um einen Schnappschuss des häufig als Phantom diffamierten Politikers wetteifern.
Dabei sind sich die Roßweiner Sozialdemokraten durchaus des Risikos bewusst, dass sie mit der Einladung Mierscheids eingegangen sind. „Gelingt es den sensationslüsternen Teilen der Presse nicht, des legendären Politikers habhaft zu werden, werden sie Kübel von Häme über uns ausgießen,“ war aus Parteikreisen zu hören.
Seit er im Jahre 2005 die umstrittene Gesundheitsministerin Ulla Schmidt als Unwort des Jahres vorgeschlagen hatte, ist Mierscheid in seiner Fraktion nicht unumstritten. Auch über seine Forderung, Wohngeld an große Hunde auszuzahlen, die kleine Kinder betreuen, waren viele Genossen wenig amused. Insider vermuten, dass Mierscheid zurzeit intensiv daran arbeitet, sein Wahlprognose-Gesetz zu modifizieren und an die derzeitige Krisensituation anzupassen. Seine internationale Fan-Gemeinde ist bereits äußerst gespannt auf das Ergebnis.












