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Drei Jahre nach der TGN1412-Pharma-Katastrophe - Tierversuche versprachen falsche Sicherheit

11.03.200914:18 UhrWissenschaft, Forschung, Bildung

(openPR) Genau drei Jahre ist es her, seit sechs junge Männer in einem Londoner Krankenhaus um ihr Leben kämpften, kurz nachdem sie als erste Menschen ein neues Medikament eingenommen hatten. Der Wirkstoff TGN1412, der bei den zuvor völlig gesunden Medikamententestern zu lebensgefährlichen Organschäden führte, war intensiv in Tierversuchen getestet und für sicher befunden worden.



Der monoklonale Antikörper TGN1412 der Würzburger Firma TeGenero sollte ein Wundermittel gegen Multiple Sklerose, rheumatische Arthritis und andere Immunkrankheiten werden. Doch anstatt das Immunsystem zu hemmen, löste er bei den Probanden eine überschießende Reaktion aus. Leber, Nieren und andere Organe versagten. Buchstäblich in letzter Sekunde konnten alle sechs Medikamententester gerettet werden, doch erlitten sie mehr oder weniger starke Folgeschäden. Ein Mann verlor einige Finger und Zehen. Die zuvor durchgeführten Tierversuche an Javaner- und Rhesusaffen, Kaninchen und Ratten waren problemlos verlaufen. Die Firma TeGenero ging in Konkurs.

Die bundesweite Vereinigung Ärzte gegen Tierversuche warnt seit Jahren davor, sich bei der Arzneimitteltestung auf Tierversuche zu verlassen. »Die immer wieder auftretenden Arzneimittelkatastrophen sind ein Beweis für die Unzulänglichkeit der Methode Tierversuch«, erklärt, Dr. med. vet. Corina Gericke, Sprecherin von Ärzte gegen Tierversuche.

Erst im Oktober 2008 wurde die Schlankheitspille Acomplia wegen schwerer Auswirkungen auf die Psyche vom Markt genommen. Mindestens fünf Menschen hatten sich das Leben genommen. Das Herzmedikament Trasylol wurde 2007 zurückgezogen. Es hatte zu schwerwiegenden Nierenschäden, Herzversagen und Schlaganfällen mit Todesfolge geführt. Bei Testpatienten, die den neuen Cholesterin-Senker Torcetrapib eingenommen hatten, kam es zu vermehrten Todesfällen und erhöhtem Blutdruck. Die Studien wurden abgebrochen. Cholesterin-Senker Lipobay und Schmerzmittel Vioxx sind weitere bekannte Beispiele von Medikamenten, die wegen unvorhergesehener schädlicher Wirkungen beim Menschen vom Markt genommen werden mussten.

»Schlagzeilenträchtige Pharmaskandale sind jedoch nur die Spitze des Eisbergs«, weiß Gericke. Jedes Jahr sterben allein in Deutschland rund 60.000 Menschen an unerwünschten Wirkungen von Arzneimitteln.

Die Patienten haben ein Recht auf die beste medizinische Versorgung, die nach Ansicht der Ärzte gegen Tierversuche jedoch niemals mit Versuchen an Tieren erreicht werden kann. Mit dem Hineinpumpen von Steuergeldern in tierexperimentelle Arbeiten würden wertvolle und die Medizin voranbringende tierversuchsfreie Forschungen blockiert. »Auch drei Jahre nach der TGN1412-Katastrophe hat man nichts gelernt und vertraut nach wie vor auf wissenschaftlich unzuverlässige Tierversuche«, klagt, Tierärztin Gericke. Die Ärztevereinigung dringt auf eine humane und effektive Forschung und Wissenschaft, die nur ohne Tierversuche funktionieren kann.

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