(openPR) PRESSEMITTEILUNG – Europäisches Zentrum für Antiziganismusforschung
„Rotes Kreuz beteiligt sich an ethnischer Erfassung von Roma in Italien“
Massimo Barra, der Vorsitzende des italienischen Rotes Kreuzes, beharrt darauf, das dass Ziel die Integration in die italienische Gesellschaft ist. Wenn Kindern Fingerabdrücke abgenommen werden, wird dies „als ein Spiel“ passieren, sagte er. Herr Barra sagte auch, das dass Rote Kreuz „immer Menschenrechte respektiert. Wir bauen Brücken und keine Mauern.“
- 5. Juli 2008, The Times
Das Europäische Zentrum für Antiziganismusforschung mit Sitz in Hamburg, Deutschland, verurteilt auf schwerste die Unterstützung der italienischen Regierung durch das Rote Kreuz bei der ethnischen Erfassung von Roma und Sinti. Wir fordern die Mitglieder der europäischen Zivilgesellschaft auf, die Maßnahmen des Italienischen Roten Kreuzes zu verurteilen und das Rote Kreuz Italien sowie das Rote Kreuz International dazu aufzufordern, sich von diesen Registrierungsaktionen zu distanzieren und jegliche Einbeziehung sofort zurück zu ziehen.
Die Erfassung ethnischer Daten widerspricht dem europäischen Daten- und Minderheitenschutzgesetzen. Gestern hat selbst das Europäische Parlament eine Resolution gegen die Erkennungsdienstliche Behandlung von Roma in Italien verabschiedet. Weiterführende Informationen:
http://news.bbc.co.uk/1/hi/world/europe/7500605.stm
Die Bekanntgabe durch das Rote Kreuz, bei der ethnischen Erfassung von Roma in Rom, Neapel und Milan mit der Polizei zusammenzuwirken, wurde von Massimo Barra, Vorsitzender des Roten Kreuz Italien, verkündet. In einem Interview der Südtiroler Zeitung von 10 Juli 2008 erklärt auch der Innenminister Silvio Maroni, das Rote Kreuz werde bei den Erfassungsaktionen mit der Polizei zusammenwirken.
Dass das Rote Kreuz in heutiger Zeit erneut Neo-faschistischen Regierungen dabei hilft, Roma zu erfassen, empört die Roma Bürgergesellschaft. Das Rote Kreuz scheint offensichtlich nichts aus seiner Vergangenheit gelernt zu haben. Heute sind diese damaligen Verflechtungen des Roten Kreuzes bzw. seine Unterstützung der Nationalsozialisten bekannt. Das Rote Kreuz hat also auch schon während der NS-Zeit Registrierungen von Roma zugearbeitet und Menschen ethnisch erfasst - dieses war eine Vorstufe, die zur versuchten Vernichtung der Roma in Europa führte.
Es werden sogar die Argumente NS- Deutschlands herangezogen, wobei Roma zur „Kriminal-Prävention“ erfasst werden müssten. Diese führte die Roma im zweiten Weltkrieg in die Vernichtungslager.
Wir fordern jedes Gremium und das Nationale Rote Kreuz dazu auf, die Teilnahme des Roten Kreuzes in Italien an den ethnischen Erfassungen zu verurteilen.
Wir fordern ein Statement des Internationalen Roten Kreuzes, welches das Vorgehen der italienischen Regierung verurteilt. Wir fordern die Untersagung einer Kooperation des italienischen Roten Kreuzes mit der Polizei in der ethnischen Erfassung der Roma. Eine sofortige Intervention ist nötig, um keine weitere Unterstützung des Italienischen Roten Kreuz bei den polizeilichen Erfassungsaktionen zu unterbinden.
Die Zivilgesellschaft hat die Möglichkeit, Druck auf das Rote Kreuz auszuüben, indem sie nicht mehr Spenden oder ihre Fördermitgliedschaften aus diesem Grunde kündigen.