(openPR) Der Informationsdienst »H.Blog: Homöopathie & Forschung« erläutert aktuell die Hintergründe einer Kontroverse um sogenannte Outcome-Studien an der Berliner Charité.
Unter der Überschrift »GWUP kritisiert neue Professur für ›Komplementärmedizin‹ an der Charité« publizierte der in Roßdorf bei Darmstadt ansässige Skeptiker-Verein kürzlich eine openPR-Pressemeldung mit zwei zentralen Botschaften:
1. Der Verein GWUP e. V. kritisierte indirekt die Entscheidung des Instituts für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie der Berliner Charité, »Outcome-Studien« durchzuführen.
2. Der Verein GWUP e. V. stellte die wissenschaftliche Kompetenz und Lauterkeit von Instituts-Leiter Prof. Dr. Stefan Willich indirekt - jedoch deutlich genug - in Frage.
Claus Fritzsche, Herausgeber des H.Blogs, findet Stil und Argumentation der Skeptiker ungewöhnlich und eines gemeinnützigen Vereins unwürdig. »Es ist vollkommen legitim, die Vor- und Nachteile von Outcome-Studien in der komplementärmedizinischen Forschung kritisch zu hinterfragen und zu diskutieren«, so Fritzsche. »Es grenzt jedoch an Internet-Mobbing und Agitation, wenn hier die wissenschaftliche Kompetenz und Lauterkeit von Institutsleiter Prof. Dr. Stefan Willich bezweifelt wird und der verantwortliche GWUP-Vorsitzende Amardeo Sarma die Chuzpe besitzt, diese Behauptung noch nicht einmal wissenschaftlich fundiert zu begründen.«
In seinem Fachartikel »Das Wirksamkeitsparadox in der Komplementärmedizin« erläutert Prof. Dr. Harald Walach, Herausgeber der wissenschaftlichen Fachzeitschrift Forschende Komplementärmedizin und Präsident der International Society for Complementary Medicine Research (ISCMR), den Hintergrund der Methodik-Diskussion. Walach rät zu einem Mix verschiedener Studienansätze, um die Vor- und Nachteile unterschiedlicher Studiendesigns zu kompensieren. Seriös und konstruktiv wäre es, wenn die GWUP selbst einen wissenschaftlichen Fachartikel publizieren würde, der die Methodik-Diskussion aus der Perspektive des Vereins darstellt.
Nach Einschätzung von Claus Fritzsche dürfte dies dem Verein jedoch sehr schwer fallen, da er außer Prof. Jürgen Windeler (Stellvertretender Geschäftsführer und Leitender Arzt des Medizinischen Dienstes des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen, MDS) scheinbar kein weiteres Mitglied mit ausreichender fachlicher Qualifikation zum Thema »komplementärmedizinische Forschungs-Methodik« hat. Aus Sicht von Fritzsche würde Prof. Jürgen Windeler unter den gegebenen Bedingungen und in seinem eigenen Namen niemals die fachliche Kompetenz und Lauterkeit von Prof. Stefan Willich öffentlich in Frage stellen.
Eine erste Reaktion der Skeptiker auf die Kritik von Claus Fritzsche gibt es bereits. Der Verein lieferte zwar nicht die angemahnte wissenschaftliche Fachpublikation. Rouven Schäfer, Dipl.-Kaufmann (FH) und seit 2000 ehrenamtlich im Vorstand der GWUP, forderte stattdessen das von Ex-Netzeitung-Chefredakteur Michael Maier betriebene Portal für Bürgerjournalismus READERS EDITION auf, einen kritischen Artikel über die Kontroverse und den Verein zu löschen. O-Ton Rouven Schäfer: »Ich sehe hier Handlungsbedarf aus Qualitätsmanagementsicht«, »Ich würde mich über eine selbstkritische Diskussion zu diesem Punkt in Ihrer Redaktion sehr freuen.«
Rouven Schäfer ging in seiner E-Mail an die Redaktion von READERS EDITION übrigens nicht auf die genauen Hintergründe und Details der Outcome-Kontroverse ein und verwies stattdessen u. a. ganz allgemein darauf, dass er einen gemeinnützigen Verein vertreten würde, während Claus Fritzsche »ein Autor mit wirtschaftlichen Interessen« sei.
Weitere Details und Hintergründe siehe:
http://www.psychophysik.com/h-blog/?p=142











